POL-GOE: (303/2009) Raser, Drogen, Schwarzarbeit - Großkontrolle von Polizei und Zoll auf der A 7 bei Göttingen, rund 1.000 Fahrzeuge kontrolliert
Göttingen (ots)
Göttingen, Autobahn 7 (A 7) Fahrtrichtung Hannover, Höhe Rastanlage Göttingen Freitag, 17. April 2009, 16:30 bis 20:30 Uhr
Bei einer vierstündigen Großkontrolle auf der A 7 haben Polizei und Zoll am Freitag (17.04.09) in der Zeit zwischen 16.30 und 20.30 Uhr insgesamt rund 1.000 PKW und LKW kontrolliert und dabei eine Vielzahl von Verstößen festgestellt.
Neben der stationären Großkontrollstelle auf der A 7 im Bereich der Rastanlage (RA) Göttingen-Ost erfolgte zeitgleich eine weitere Kontrolle auf der A 38 in Höhe der Anschlussstelle Dramfeld, um Fahrzeuge abzufangen, die der Polizeikontrolle auf der A 7 entgehen wollten. Mehrere Zivilstreifen waren außerdem auf der A 7 in Richtung Kassel unterwegs. In beide Fahrtrichtungen wurden Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen durchgeführt.
Rund 200 Einsatzkräfte verschiedener Dienststellen bindete Einsatzleiter Erster Polizeihauptkommissar Heinz Kornrumpf in die wohl erstmalig in dieser Form durchgeführte Kontrolle, mit deren intensiven Planungen der Leiter der Göttinger Autobahnpolizei vor rund zwei Monaten begann, ein.
In den verschiedenen, nach ausgewählten Kontrollschwerpunkten aufgeteilten Zonen waren die Bereitschaftspolizei, die Regionale Kontrollgruppe der Polizeidirektion (PD) Göttingen, die Drogenkontrollgruppe der PD Göttingen, die Technische Ermittlungsgruppe Umwelt der PD Göttingen, vier Diensthundeführer mit Rauschgift- und Sprengstoffspürhunden, zwei als Dokumentenprüfer ausgebildete Beamte der Göttinger Autobahnpolizei, Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes (u. a. aus den Ermittlungsfeldern Drogen, KFZ und Ausländerrecht) und zur Unterstützung drei Beamte aus dem benachbarten Hessen von der PASt Baunatal im Einsatz.
Ein eigener in die Kontrollstelle integrierter Bereich auf der Rastanlage war für die rund 30 Experten des Hauptzollamtes Braunschweig reserviert. Im Mittelpunkt der durchgeführten Überprüfungen hier lagen Schwarzarbeit, (Zigaretten-) Schmuggel, Geldwäsche und auch Heizölkontrollen, um nur einige zu nennen. Hierfür hatten die Beamten z. B. zwei mobile Röntgengeräte, einen sog. Itemizer zur Untersuchung von Betäubungsmitteln und Sprengstoff sowie anderes Spezialequipment nach Göttingen transportiert.
Fachkundige Mitarbeiter des Gewerbeaufsichtsamtes Göttingen, der Bundesanstalt für den Güterverkehr Hannover, der Autobahnmeisterei Göttingen, des THW Hann. Münden und 17 Sachverständige verschiedener Institutionen (Landkreis Göttingen, Veterinäramt, TÜV, Gutachter Gefahrgut/Abfall pp.) komplettierten das Expertenteam.
Bei zunächst widrigen Witterungsverhältnissen starteten die stationäre Kontrolle und auch die anderen Verkehrskontrollen gegen 16.30 Uhr. In Höhe der RA Göttingen-Ost wurde der PKW-Verkehr einspurig an der Kontrollstelle weiter auf der A 7 und der LKW-Verkehr über die Rastanlage geführt.
"Das in Abstimmung mit der Autobahnmeisterei Göttingen vorbereitete Verkehrslenkungskonzept hat sich bewährt", so Einsatzleiter Kornrumpf. Die maximale Staulänge betrug trotz dichtem Verkehr lediglich rund 3,5 km.
Die anschließenden Überprüfungen der PKW wurden auf der hierfür zum Teil abgesperrten Fahrbahn der A 7, die LKW-Kontrollen auf der RA durchgeführt.
Die Bilanz spricht für sich (hier die reinen Zahlen):
Die Beamten fertigten 18 Strafanzeigen - davon: 3 x Urkundenfälschung, 6 x Verstoß gegen das BTMG (Besitz), 1 Verstoß gegen das Waffengesetz (in einem PKW wurde ein Dolch aufgefunden), 2 x Kennzeichenmissbrauch, 3 x Fahren ohne Fahrerlaubnis (siehe unten), 3 Trunkenheitsfahrten (§ 316 StGB).
hinzu kommen: 54 Ordnungswidrigkeitenanzeigen (z. B. Verstöße gegen die Ladungssicherung, die Lenkzeiten, technische Mängel u. a. an den Bremsen oder der Bereifung), 7 festgestellte Fahrten unter Drogeneinfluss (unter dem Einfluss berauschender Mittel nach § 24 a StVG), 56 gebührenpflichtige Verwarnungen und 6 gefertigte Mängelmeldungen.
Maßnahmen: Insgesamt wurden 24 Alcotests und 81 Drogenvortests durchgeführt, 10 Blutproben entnommen, 16 Weiterfahrten untersagt (hauptsächlich wegen gravierender technischer Mängel an LKW, z. B. Bremsen), 2 Führerscheine beschlagnahmt, 6 Personen vorläufig festgenommen (siehe unten), 144 Identitätsfeststellungen durchgeführt, 25 Fahrzeuge durchsucht (der Rauschgiftspürhund kam 8 x zum Einsatz) und 80 Personen durchsucht.
Bei den zeitgleich auf der A 7 durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen gingen den Beamten insgesamt 908 Raser ins Netz. An der Messstelle in Höhe der AS Göttingen (Fahrtrichtung Hannover) wurde ein Autofahrer mit 159 km/h statt der erlaubten 80 km/h gemessen. In Fahrrichtung Kassel fuhr in Höhe der AS Nörten-Hardenberg ein anderer Autofahrer mit 161 km/h statt der erlaubten 100 km/h in die Kontrolle. Insgesamt kommen auf mehr als 20 zu schnelle Verkehrssünder Fahrverbote zu. 32 weitere Autofahrer wurden wegen zu geringem Sicherheitsabstandes geblitzt. Auch sie müssen sich auf eine Anzeige einstellen.
Erfolge zu verzeichnen hatte auch das Hauptzollamt: 41 Überprüfungen von Arbeitgebern, 48 Personalienfeststellungen, 8 Anzeigen wegen Leistungsmissbrauchs, 3 wegen Verstoßes gegen das Arbeitnehmerentsendegesetz, 6 fehlende Arbeitserlaubnisse und 1 bei den Kontrollen ermittelte mutmaßliche Scheinselbständigkeit, so die Bilanz.
Auf der A 7 in Höhe der Anschlussstelle Hann. Münden-Lutterberg stoppte eine Funkstreife einen mit sechs Männern aus dem Raum Bad Hersfeld besetzten Mitsubishi Colt, an dem entstempelte Kennzeichen angebracht waren. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass die Kennzeichen nicht für das Fahrzeug ausgegeben waren und der Fahrer darüber hinaus unter Drogeneinfluss am Steuer saß. Im Besitz einer Fahrerlaubnis war der polizeilich bekannte Mann ebenfalls nicht. Er und seine fünf Begleiter wurden zunächst vorläufig festgenommen und zur Polizeiwache nach Hann. Münden gebracht. Nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen kam die Gruppe wieder auf freien Fuß. Der PKW wurde sichergestellt.
An der stationären PKW-Kontrollstelle auf der A 7 in Höhe der RA Göttingen-Ost stießen Beamte im Kofferraum eines Wagens auf einen Rucksack, in dem sich rund 100 Gramm Marihuana befanden. Der Fahrer stand darüber hinaus unter Drogeneinfluss. Die Ermittler nahmen ihn zur Blutentnahme mit zur Dienststelle in Mengershausen. Die Betäubungsmittel wurden beschlagnahmt.
Abrupt beendet war die Fahrt für drei Männer, die bei der Verkehrskontrolle ihre gefälschten deutschen, jugoslawischen und kongolesischen Führerscheine vorlegten. Den speziell geschulten Blicken der zwei Dokumentenprüfer der Göttinger Autobahnpolizei hielten die drei Totalfälschungen nicht stand. Die Papiere wurden beschlagnahmt und Ermittlungsverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.
Die Auswertung der Kontrollergebnisse dauert derzeit noch an.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/
Original-Content von: Polizeidirektion Göttingen, übermittelt durch news aktuell