POL-GOE: (908/2009) Mülltonnen in Brand gesetzt - Polizei nimmt zwei vermummte 17 Jahre alte Tatverdächtige fest, dritter Mittäter ermittelt
Göttingen (ots)
Göttingen, Ludwig-Prandtl-Straße Sonntag, 22. November 2009, gegen 01.20 Uhr
Wenige Minuten nach dem vorsätzlichen Inbrandsetzen einer Mülltonne hat die Polizei Göttingen Sonntagnacht (22.11.09) gegen 01.20 Uhr im Göttinger Stadtteil Weende zwei 17 Jahre alte Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Ein dritter gleichaltriger Mittäter konnte zwischenzeitlich ermittelt werden.
Zeugen hatten beobachtet, wie die drei dunkel gekleideten und vermummten Tatverdächtigen in der Ludwig-Prandtl-Straße eine Mülltonne auf die Straße schoben, umwarfen, den Inhalt anzündeten und danach in Richtung eines nahe gelegenen Einkaufsmarktes davonliefen. Eine Zeugin alarmierte die Polizei.
Auf der Anfahrt bemerkte eine zivile Funkstreife der Polizei die beschriebene Tätergruppe, wie sie gerade an der Einmündung James-Franck-Ring/Hermann-Weyl-Stieg eine weitere Mülltonne auf die Straße zog und umkippte. Als die 17-Jährigen die Beamten bemerken, flüchteten sie sofort in Richtung Max-Born-Ring. Nach kurzer Verfolgung konnten die Beamten zwei der Flüchtenden einholen und festnehmen. Der dritte Täter entkam zunächst. Wurde aber wenig später ermittelt.
In einer ersten Vernehmung räumte der Göttinger ein, entweder allein oder zusammen mit einem Mittäter sowohl in Weende als auch im Stadtgebiet mehrere Mülltonnen angezündet zu haben. Der 17-Jährige ist nach Erkenntnissen des 4. Fachkommissariats zwar bereits staatspolizeilich in Erscheinung getreten hat aber für die Taten kein plausibles Motiv.
Nach den Demonstrationen anlässlich des 20. Todestages der Studentin Kornelia Weßmann hatte die linksextreme Szene u. a. auch öffentlich damit gedroht, Mülltonnen in Brand zu setzten. Am vergangenen Wochenende war die Polizei deshalb bei einem Schwerpunkteinsatz gezielt mit mehreren zivilen Beamten im gesamten Stadtgebiet und auch in Weende unterwegs. Die Festnahme der drei Tatverdächtigen bewerten die Ermittler als Erfolg und eine Bestätigung ihrer Strategie.
Seit der Demonstration von rund 1.200 Angehörigen der linksextremen Szene am 14.11.09 (siehe unsere Pressemitteilung vom 14.11.09) haben Unbekannte im Stadtgebiet von Göttingen nach derzeitigen Erkenntnissen insgesamt 28 Mülltonnen und -container in Brand gesetzt. Aufgrund der besonderen Vorgehensweise geht die Polizei davon aus, dass alle Taten der linksextremistischen Szene zuzurechnen sind.
Verletzt wurde bislang niemand und das obwohl sich die Täter bei der Inbrandsetzung der Behältnisse oftmals sehr leichtsinnig und gleichgültig verhalten. Das gilt insbesondere dann, wenn Mülltonnen angezündet werden, die in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses oder sogar direkt an einer Hauswand stehen. Ein unkontrollierbares Übergreifen der Flammen auf ein bewohntes Haus und die damit unmittelbar verbundene konkrete Gefährdung von Menschenleben nehmen die Täter hierbei offenbar billigend in Kauf.
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