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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (167/2010) Tiefstand bei schweren Verkehrsunfällen, starker Rückgang bei den Baumunfällen - Polizeipräsident Robert Kruse zieht Bilanz

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Göttingen (ots)

Göttingen
Freitag, 19. März 2010
Polizeipräsident Robert Kruse hat am Freitag, 19.
März 2010, die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2009 für die 
Polizeidirektion Göttingen vorgestellt.
Zuständig ist die Polizeidirektion Göttingen in den Landkreisen 
Göttingen, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, 
Northeim, Osterode und Schaumburg.
"Trotz leicht gestiegener Verkehrsunfallzahlen kann ich Ihnen 
heute eine positive Bilanz unserer Verkehrssicherheitsarbeit 
präsentieren", so Polizeipräsident Kruse. "Die Anzahl der Unfälle, 
bei denen Menschen getötet oder schwer verletzt wurden, konnte weiter
reduziert werden. Wir haben mit unserer Strategie der 
Verkehrssicherheitsarbeit und unseren weiterhin gesteigerten 
Aktivitäten einen wesentlichen Beitrag zu dieser erfreulichen 
Entwicklung geleistet."
Gesamtunfallzahlen leicht gestiegen
Innerhalb der Polizeidirektion Göttingen wurden die Beamtinnen und
Beamten zu 30.227 (2008  28.619) Verkehrsunfällen gerufen. Das sind 
1.608 Verkehrsunfälle mehr (+ 5,6 %) als im Vorjahr.
Wichtiger Indikator für die Verkehrssicherheit sind die 
Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden. Trotz gestiegener 
Gesamtunfallzahlen weist die Unfallstatistik hier einen positiven 
Trend aus:
Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt oder 
getötet wurden, ist nach einem Rückgang im Jahr 2008 (1.039 Unfälle) 
weiter gesunken und hat mit 1.013 Unfällen im Jahr 2009 bei einem 
Vierjahresvergleich einen Tiefstand erreicht.
Dazu Polizeipräsident Kruse: "Dieses führen wir nicht nur auf den 
technischen Fortschritt, sondern gerade auch auf die konsequente 
Verkehrsüberwachung zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen zurück. 
Wir verändern mit unseren Maßnahmen das Verhalten der 
Verkehrsteilnehmer und wollen diesen Trend nachhaltig verfestigen".
Anzahl der getöteten und schwer verletzten Verkehrsteilnehmer 
stagniert
Fast gleich geblieben ist die Anzahl der getöteten und schwer 
verletzten Verkehrsteilnehmer. Im Jahr 2009 waren insgesamt 90 
(Vorjahr 88) Unfalltote zu beklagen. Allerdings waren bereits im 
Januar 2009 17 Verkehrstote zu verzeichnen. Diese Entwicklung hat 
sich erfreulicherweise im Jahresverlauf nicht fortgesetzt.
Das bereits 2008 (1.093) erreichte Niveau der bei Verkehrsunfällen 
schwer Verletzten konnte im Jahr 2009 (1.095) gehalten werden.
"Ein rücksichtsvolleres Verkehrsverhalten verringert entscheidend 
das Unfallrisiko und kann Leben retten", so Kruse.
Weniger getötete und verletzte Verkehrsteilnehmer außerhalb 
geschlossener Ortschaften
Auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener 
Ortschaften ist die Anzahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten 
oder schwer verletzten Verkehrsteilnehmer (576) gegenüber dem Vorjahr
um 7,1 % zurückgegangen.
Hohe Rückgänge der Verkehrstoten hat es mit 18 % auf den Bundes-, 
Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften gegeben.
Hier fiel die Zahl von 72 auf 59 Getötete, das entspricht aber immer 
noch über 65 % aller Verkehrstoten.
Bei Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften im Jahr 2009 gab es 
517 (Vorjahr 548) Schwerverletzte. Das entspricht ca. 45 Prozent 
aller Schwerverletzten.
Die Zahlen zeigen allerdings auch auf, dass hier unverändert 
Handlungsbedarf besteht.
Weniger Baumunfälle, weniger Tote und Schwerverletzte durch 
Baumunfälle
Insbesondere in dem Feld der polizeilichen Schwerpunktbildung, den
"Baumunfällen" auf dem außerörtlichen Straßennetz sind weiterhin 
Rückgänge zu verzeichnen. 17 Menschen (2008 = 30) kamen im Jahr 2009 
infolge eines Aufpralls auf einen Baum ums Leben. Das sind 43 % 
weniger als im Vorjahr.
Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, die bei einem Baumunfall getötet 
wurden, konnte seit dem Jahr 2007 von 33 auf nunmehr 17 (2009) 
reduziert werden. Die Zahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer 
aufgrund eines Baumunfalls stagnierte. Im Jahr 2008 wie auch im Jahr 
2009 lag diese Zahl bei 132 Unfallopfern.
In diesem Zusammenhang verwies Kruse auf die gute Zusammenarbeit mit 
den Landkreisen, den Kommunen und Institutionen im Rahmen des 
Landeskonzepts Kompetenzteam Baumunfälle, da es sich gerade auch im 
Bereich der Straßenverkehrssicherheit auszahlt, gemeinsam an einem 
Strang zu ziehen.
Risikogruppe "Junge Fahrer und Fahrerinnen"
Weiterhin wird sich die Polizeidirektion Göttingen verstärkt den 
"jungen Fahrern und Fahrerinnen", den 18- bis unter 25-Jährigen, 
widmen. Bei einem Anteil von etwa 8,3 Prozent an der 
Gesamtbevölkerung (Stand 2008) sind die jungen Fahranfänger nach wie 
vor überproportional unfallbeteiligt. Etwa 19 Prozent der bei 
Verkehrsunfällen getöteten oder schwer verletzten Personen stammen 
aus dieser Risikogruppe. Ca. 56 Prozent der getöteten oder schwer 
verletzten jungen Kraftfahrer hat den eigenen Unfall auch selbst 
verursacht. Sie bleiben deshalb eine besondere Zielgruppe der 
Verkehrssicherheitsarbeit in der PD Göttingen.
Die Unfallursachen sind in erster Linie auf nicht angepasste 
Geschwindigkeit, geringe Fahrpraxis und zum Teil hohe 
Risikobereitschaft zurückzuführen.
Im Jahr 2009 ist die Zahl der getöteten jungen Fahrer und 
Fahrerinnen sowie Insassen der Altersgruppe 18- bis unter 25 Jahren, 
von 17 auf 18 leicht gestiegen. 2002 waren in der PD Göttingen noch 
33 Unfalltote in dieser Altersgruppe zu verzeichnen. Somit ist seit 
2002 bis zum Jahr 2009 ein Rückgang um fast 50 % festzustellen.
206 Personen (Vorjahr 219) aus dieser Altersgruppe erlitten schwere 
Verletzungen. Von diesen waren 106 junge Fahrer und Fahrerinnen 
Verursacher des Verkehrsunfalls.
"Die jungen Fahrer und Fahrerinnen bleiben weiterhin eine 
besondere Zielgruppe unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Um eine 
erforderliche Nachhaltigkeit in dieser Gruppe zu erreichen, ergänzen 
wir unsere Verkehrsüberwachung mit intensiven Präventionsmaßnahmen", 
so Polizeipräsident Kruse.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und einer Verringerung der
Unfallzahlen in dieser Altersgruppe, könnte das begleitete Fahren ab 
17 beitragen.
Kinder unter 15 Jahre
Im Jahr 2009 wurden drei Kinder bei einem Verkehrsunfall getötet, 
im Jahr 2008 war ein getötetes Kind zu beklagen. Die Anzahl der im 
Straßenverkehr getöteten Kinder liegt somit seit Jahren auf sehr 
niedrigem Niveau.
Besonders tragisch waren zwei Unfälle auf der Bundesautobahn, bei 
denen jeweils ein Kind getötet wurde.
Bundesautobahnen
Die Polizeidirektion Göttingen betreut insgesamt 156 
Autobahnkilometer. Neben der Bundesautobahn A 7 gehört auch die 
Autobahn 38 mit dem Heidkopftunnel dazu.
Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der 
Polizeidirektion Göttingen stieg die Anzahl der polizeilich 
aufgenommenen Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr von 1.580 um 265 
auf 1.845 an (16,8 %). Zurückzuführen ist dieser Anstieg auch durch 
vermehrte sogenannte "Spiegelunfälle" im Bereich verengter Fahrspuren
der Baustellen auf der BAB 7.
Auf der Bundesautobahn wurden 11 Menschen (Vorjahr 3) getötet. Allein
bei drei Verkehrsunfällen starben sieben Menschen. 68 Menschen wurden
schwer verletzt (Vorjahr 40).
Hauptunfallursache Geschwindigkeit - Mehr Kontrollen
Die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen bei ausgewählten 
Hauptunfallursachen wurden im Jahr 2009 gegenüber dem 
Vergleichszeitraum des Vorjahres nochmals gesteigert. So wurde die 
Anzahl der Ordnungswidrigkeitenanzeigen im Bereich Geschwindigkeit um
7,7 % von 28.412 auf 30.609 gesteigert. Ebenfalls gestiegen (+ 12,6%)
sind die Verwarnungen. Waren es 2008 noch 23.636, sind 2009 26.624 
Verkehrsteilnehmer verwarnt worden. Polizeipräsident Kruse betonte, 
dass die höheren Zahlen kein Hinweis für rechtsuntreueres Verhalten 
sind sondern vielmehr ein Beleg für die gestiegene Kontrollintensität
der Polizei ist.
"Außerhalb geschlossener Ortschaften setzen wir auf 
Anhaltekontrollen. Wir suchen das Gespräch mit dem 
Verkehrsteilnehmer, um ihm sein Fehlverhalten direkt zu erläutern. 
Mit diesem Konzept werden wir auch in diesem Jahr unsere Kontrollen 
weiterhin auf die Unfallschwerpunkte und auf Zeiten der größten 
Unfallhäufigkeit konzentrieren, um das Geschwindigkeitsniveau und die
Unfallrate nachhaltig zu senken", sagte er.
Weniger Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss
Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol eine Rolle 
spielte, ging im Jahr 2009 mit 568 um 2,4 % zurück. Diese Zahl 
bedeutet in der Langzeitbetrachtung ein Allzeittief.
Auch die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss ging leicht 
von 40 auf 39 (- 2,5 %) zurück.
"Neben unseren intensiven Kontrollen zur Erkennung von Alkohol und
Drogen im Straßenverkehr greifen hier auch unsere 
Präventionsmaßnahmen wie 'Don't drink and drive'", so der 
Polizeipräsident.
Höhere Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfallfluchten
Nach wie vor hoch ist der Anteil der Verkehrsunfälle mit Flucht am
Gesamtunfallaufkommen. Er beträgt für das Jahr 2009 20,29 %, das 
heißt bei nahezu jedem fünften von der Polizei aufgenommenen Unfall 
hat ein Beteiligter die Unfallstelle unerlaubt verlassen und 
zumindest versucht, andere Verkehrsteilnehmer auf einem von 
Flüchtigen verursachten Schaden sitzen zu lassen.
Um 13,5 % von 5.406 auf 6.133 ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten
gestiegen.
Die aufgeklärten Fälle lagen bei 2.487, womit die 
Gesamtaufklärungsrate bei 40,6 % liegt. Im Jahr 2008 konnten bei 
einer Aufklärungsrate von 38,2 % 2.066 Unfallfluchten aufgeklärt 
werden.
Bei den Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden ist gegenüber 353 
in 2008 ein Anstieg um 9,63 % auf 387 zu verzeichnen. Die 
Aufklärungsrate konnte gegenüber dem Jahr 2008 mit 46,2 % auf nunmehr
54,3 % verbessert werden und liegt damit auf einem hohen Niveau.
In diesem Themenfeld wird die Polizeidirektion Göttingen im Jahr 2010
einen weiteren Schwerpunkt setzen. Von einer im Jahr 2009 
eingerichteten Arbeitsgruppe in der Polizeidirektion Göttingen sind 
Qualitätsstandards entwickelt worden, die eine weitere Steigerung der
Aufklärungsquote erwarten lassen.
Kruse: " Jeder Verkehrsteilnehmer, der sich unerlaubt vom 
Unfallort entfernt und seinen Pflichten nicht nachkommt, begeht eine 
Straftat. Unser Ziel ist es, die Aufklärungsquote in dem Bereich des 
unerlaubten Entfernens vom Unfallort kontinuierlich und nachhaltig zu
steigern."
Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2009 für die Polizeidirektion
Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal beigefügten Anlage 
zu dieser Pressemitteilung.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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