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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (246/2010) Mutmaßliche linke Gewalttäter überfallen und berauben Arbeiter- 23-Jähriger durch Schläge mit Totschläger verletzt

Göttingen (ots)

Göttingen, Groner Straße/Ecke Angerstraße Mittwoch, 14. April 2010, gegen 18.30 Uhr

GÖTTINGEN (jk) - Weil er wegen seiner schwarzen Kapuzenjacke irrtümlich für einen Angehörigen der rechten Szene gehalten wurde, ist ein 23 Jahre alter Mann aus Brandenburg am Mittwochabend (14.04.10) gegen 18.30 Uhr in der Groner Straße nach derzeitigen Ermittlungen von linken Gewalttätern verfolgt, angegriffen und mit einem Totschläger geschlagen worden. Als sich der brutale Übergriff ereignete, befand sich der zurzeit in Göttingen arbeitende Mann zusammen mit drei Kollegen auf einem Stadtbummel. Der 23-Jährige erlitt leichte Verletzungen.

Wie das Opfer und seine 41, 49 und 51 Jahre alten Begleiter angaben, bemerkten sie bereits während ihres Gangs zum Alten Rathaus und auch von dort zurück in Richtung eines Parkhauses, dass sie von mehreren dunkel gekleideten Personen beobachtet und auch verfolgt wurden. Den Grund hierfür konnte man sich aber nicht erklären.

Die unbekannte Gruppe wuchs schließlich bis auf rund 20 Personen an. In Höhe der Einmündung zur Angerstraße umstellten die Verfolger die vier Brandenburger und rissen aus der Gruppe heraus an der Kapuzenjacke der Marke "Thor Steinar" des 23-Jährigen. Dabei betitelten sie den ahnungslosen Mann u. a. als "Nazischwein". Seine drei Begleiter mussten mit ansehen, wie ihr Kollege traktiert wurde.

Weil der 23-Jährige die Jacke nicht freiwillig auszog, schlug ihm eine männliche Person mit einem Totschläger auf den unteren Rückenbereich. Bei dem Versuch weitere Schläge abzuwehren, traf die verbotene Waffe den Arbeiter außerdem an der Hand.

Während der ganzen Zeit schubsten die Angreifer den 23-Jährigen umher. Schließlich rissen sie dem Opfer die Kapuzenjacke vom Leib. Noch bevor die alarmierte Polizei eintraf, flüchteten die Räuber mit der Jacke in Richtung Angerstraße. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach ihnen verlief ergebnislos.

Ermittler fanden das geraubte Kleidungsstück im Rahmen einer Absuche später an einer Hauswand in der Angerstraße. Es wurde für eine spurentechnische Untersuchung sichergestellt.

Die Polizei Göttingen hat ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Raubes, Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Sie geht von einer linksmotivierten Straftat aus. Die diesbezüglichen Ermittlungen hat das Staatsschutzkommissariat übernommen.

Keiner der vier betroffenen Arbeiter gehört nach polizeilichen Erkenntnissen tatsächlich der rechten Szene an.

Um weitere Ermittlungsansätze zu erlangen, führten die Ermittler am Freitag (16.04.10) rund um den Tatort eine Anwohnerbefragung durch. Die Ermittlungen dauern an.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Göttingen unter Telefon 0551/491-1013 entgegen.

"Vier Besucher der Stadt Göttingen werden bei einem Stadtbummel von rund 20 Personen in der Innenstadt verfolgt, beleidigt, einer von ihnen mit einem Totschläger geschlagen und beraubt, weil man ihn fälschlicherweise für einen Angehörigen der rechten Szene hielt. Die Brutalität des Vorgehens ist ein weiterer dramatischer Beleg für eine Zunahme der Gewaltbereitschaft politisch linksmotivierter Täter. Die Polizei wird auch in Zukunft konsequent gegen alle Formen der Gewalt vorgehen, unabhängig von einer politischen Richtung oder Motivation", so die Bewertung des Polizeipräsidenten der Polizeidirektion Göttingen, Robert Kruse.

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
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