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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: Weniger Straftaten und beste Aufklärungsquote - hohes Sicherheitsniveau in der Region
Polizeidirektion Göttingen stellt Kriminalstatistik vor

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Göttingen (ots)

(hv) "Die Polizeidirektion (PD) Göttingen kann für das vergangene Jahr wieder eine hervorragende Sicherheitsbilanz vorlegen." Das erklärte der Vizepräsident der Polizeidirektion Göttingen Bernd Wiesendorf anlässlich der heute vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik 2012. "Sinkende Kriminalität und die höchste Aufklärungsquote in Niedersachsen belegen einen hohen Sicherheitsstandard und sind für uns ein guter Grund, allen Mitarbeitern des Göttinger Direktionsbereiches für die gute und engagierte Arbeit zu danken. Unsere Sicherheitsarchitektur hält erfolgreich stand, das zeigen die ausgezeichneten Ergebnisse", so Wiesendorf weiter. "Auf die Polizei ist Verlass und sie ist damit ein Garant für das hohe Sicherheitsniveau für die 1,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger in unserer Region."

Höchste Aufklärungsquote in Niedersachsen

Wie auch im vergangenen Jahr hat die Polizeidirektion Göttingen die meisten geklärten Straftaten im Landesvergleich. "Mit 63,61 Prozent liegen wir mit 2,6 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Wir klären fast zwei Drittel aller Fälle und tragen somit wesentlich zur Stabilisierung der guten Aufklärungsquote des Landes bei", so Wiesendorf. Die Aufklärungsquoten aller der Polizeidirektion Göttingen angehörigen Inspektionen lägen deutlich über dem Landesschnitt, ebenso 18 der 19 Polizeikommissariate. Vier Inspektionen davon unter den Top-Ten - das sei laut Wiesendorf der Beleg für eine ausgezeichnete und erfolgreiche Ermittlungsarbeit in der gesamten Behörde.

Straftatenaufkommen fällt auf Zehnjahrestief

Im Bereich der Göttinger Polizeidirektion werden immer weniger Straftaten begangen. Entgegen des Landestrends sank das Straftatenaufkommen im vergangenen Jahr um weitere 1,5 Pro-zent. "80.156 Straftaten - das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren", erläutert der Vizepräsident die Anzahl der Straftaten. Im Jahr 2003 seien es noch 3.030 Fälle mehr gewesen. "Mit dieser geringen Kriminalitätsbelastung stehen wir im Vergleich zu den anderen niedersächsischen Direktionen ebenfalls sehr gut da", so Wiesendorf weiter, "denn mit 6.360 registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner - der sogenannten Häufigkeitszahl - weist die PD Göttingen landesweit den zweitniedrigsten Wert auf." Diese Erfolgszahlen unterstrichen die kontinuierliche, dauerhaft positive Gesamtentwicklung der Behörde und seien ein Beleg für die positive Sicherheitsbilanz.

Mord und Totschlag - fast alle Taten geklärt

50 Mord- und Totschlagsdelikte gab ist 2012 in der PD Göttingen. Das ist einer weniger als im Vorjahr. Darunter sind 38 Fälle des versuchten Mordes bzw. Totschlags und 12 vollendete Delikte. In der Gesamtbetrachtung haben diese Verbrechen einen Anteil von unter 0,1 Prozent an allen Straftaten. Lediglich ein versuchtes Tötungsdelikt konnte noch nicht geklärt werden.

Gewaltkriminalität sinkt weiterhin

"Im vergangenen Jahr gab es so wenig Gewaltkriminalität wie in den letzten zehn Jahren nicht mehr." So beschrieb Vizepräsident Wiesendorf den deutlichen Rückgang bei Gewaltdelikten wie Raub, gefährlicher oder schwerer Körperverletzung und Vergewaltigungen um 5,39 Prozent gegenüber dem rückläufigen Landestrend um 1,64 Prozent. Besorgniserregend sei nach Wiesendorfs Einschätzung der Faktor Alkohol: Etwa ein Drittel aller Gewaltdelikte würden unter Alkoholeinfluss begangen, ebenso auch ein Drittel der Körperverletzungen. "Durch seine ent-hemmende Wirkung sei Alkohol ein regelrechter Gewaltkatalysator - hier kann keine Entwarnung gegeben werden. Vielmehr ist ein gezieltes Gegensteuern gefragt." In diesem Zusammenhang verwies er auf die gute Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und der Polizei beispielsweise bei Alkoholtestkäufen und neuerdings auch bei der Einrichtung von Alkoholverbotszonen.

Erstmaliger Rückgang bei häuslicher Gewalt

Besonders erfreulich ist der Rückgang der Taten im Bereich der häuslichen Gewalt um 16,5 Prozent. Die PD Göttingen ist dabei die einzige Behörde mit sinkenden Fallzahlen, der Trend in Niedersachen ist mit einer Zunahme von 2,6 Prozent hingegen leicht steigend. Gründe für diesen Erfolg sei laut Wiesendorf die präventiv wirkende professionelle Polizeiarbeit. "Platzverweise, Ermittlungsarbeit, enges Zusammenwirken von Staatsanwaltschaft und Gerichten und die eng vernetzte Zusammenarbeit mit Beratungsstellen."

Gewalt gegen Polizeibeamte

"Respektlosigkeit und Aggressivität gegenüber Polizeibeamtinnen und -beamten nehmen wei-ter zu und haben mittlerweile ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Im Jahr 2012 wurde im Bereich der Polizeidirektion Göttingen im Durchschnitt täglich ein Polizeibeamter Opfer einer Widerstandshandlung oder Gewalttat", erklärt der Vizepräsident die 367 Fälle, in denen ein Polizist Opfer einer Straftat wurde. Darunter sind 254 Widerstandsdelikte, 66 Körperverletzungen und 25 Bedrohungen. Insgesamt sind das 19 Fälle mehr als im Vorjahr. Der Respekt vor der Polizei schwinde nach Wiesendorfs Ansicht zunehmend. "Es wird beleidigt, bespuckt, bedroht, geschlagen und getreten - das Ausmaß ist erschreckend."

Diebstahlskriminalität steigt leicht an

Im Verhältnis zum Vorjahr gab es 371 mehr Diebstahlsdelikte. Das entspricht einem Anstieg von 1,3 Prozent. Dabei ist nur eine Zunahme beim einfachen Diebstahl um 4,3 Prozent (665 Fälle) zu verzeichnen. Beim schweren Diebstahl sank die Zahl um 2,5 Prozent. "37,8 Prozent der Fälle konnten wir im vergangenen Jahr aufklären", so Wiesendorf, "damit liegen wir auch hier deutlich über dem Landesdurchschnitt von 34 Prozent." Im Bereich des Kfz-Diebstahls ist nach einem leichten Anstieg im Jahr 2011 die Fallzahl wieder um 12 Prozent gesunken. "Dank Schwerpunktmaßnahmen der Zentralen Kriminalinspektion, aller Polizeiinspektionen, der Direktion und dem LKA ist es gelungen, einige osteuropäische Täter zu ermitteln und dingfest zu machen", erklärte der Polizeivizepräsident die Entwicklung. Interessant dabei sei, dass sich der durchschnittliche Schaden im Deliktsbereich Kfz-Diebstahl von 6.900 Euro im Jahr 2007 auf 12.500 Euro im Jahr 2012 fast verdoppelt hat. Das sei ein deutliches Indiz für das gezielte Aussuchen von hochwertigen Automarken durch überörtliche - zum Großteil osteuropäische - Täter. Diese verfügten unter anderem über die neueste Technik zum Überwinden von Diebstahlsicherungseinrichtungen.

Sorgenkind Wohnungseinbruch - signifikanter Anstieg

Der sich auch auf Landesebene abzeichnende Trend steigender Wohnungseinbruchzahlen spiegelt sich auch im Gebiet der PD Göttingen wider. Insgesamt wurden 1.772 Delikte in der Statistik erfasst. Das sind 252 mehr Fälle und entspricht einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Wohnungseinbrüche sind unser Sorgenkind, aber wir sind uns dieser Entwicklung bewusst", betonte Wiesendorf. "Im letzten Jahr wurde deshalb ein spezifisches Präventionskonzept aufgelegt, das in den Polizeiinspektionen umgesetzt wird. Allein in den Monaten Oktober bis Dezember gab es dazu 284 Aktionen." Und auch in diesem Jahr stehe die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs im besonderen Fokus der PD Göttingen. "Wir werden nicht nachlassen, dieses Deliktsfeld entschlossen anzugehen."

Weniger Internetstraftaten

Straftaten, für die auch das Internet genutzt wurde, sind erfreulich um 7,1 Prozent zurückgegangen. Zudem konnten 84 Prozent der 4.638 Straftaten aufgeklärt werden. "Das ist ein Erfolg unseres zweiten Präventionsschwerpunktes 2012", so Wiesendorf. "Hier stand die Bekämpfung der Internetkriminalität im Mittelpunkt. Diese Maßnahmen werden wir kontinuierlich fortsetzen, denn Internetdelikte werden immer komplexer und werden uns weiter beschäftigen".

Immer weniger kriminelle Minderjährige - Fünf-Jahres-Trend setzt sich fort

"Eine besonders erfreuliche Entwicklung ist, dass immer weniger Kinder- und Jugendliche zu Straftätern werden", erklärte Wiesendorf. "Seit 2008 ist hier jährlich ein stetiger Rückgang von durchschnittlich 6 Prozent zu vermerken, waren es damals noch 8.235 Straftaten, sind es heute noch 5.829." Nach Einschätzung des Vizepräsidenten sei diese Langzeitentwicklung keine Mo-mentaufnahme. Vielmehr wirkten sich präventive und repressive Maßnahmen langfristig aus. Hier hätten sich die Strukturveränderungen seit 2004 bewährt, wie die Einrichtung eigener Fachkommissariate und spezialisierter Jugendsachbearbeiter.

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Hilke Vollmer
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Polizeidirektion Göttingen
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