POL-GOE: GÖ (03) Mieser Trick: Weihwasser und schwarzer Faden sollen Fluch nehmen - 20.000 Mark ergaunert - Polizei sucht Geschädigte
Göttingen (ots)
(Göttingen) Seit Anfang 2001 waren im Stadtgebiet so genannte Wunderheilerinnen unterwegs und haben sich von Frauen mit einem Trick Geld ergaunert. Bisher liegen drei Strafanzeigen vor. Gezahlt wurden jeweils 100, 200 und 20.000 Mark. Die letzte Tat verübten die mutmaßlichen Betrügerinnen in dieser Woche. Heute Morgen konnte die Polizei zwei arbeitslose tatverdächtige Frauen im Alter von 18 und 24 Jahren als Tatverdächtige festnehmen. Die Verdächtigen sind miteinander verwandt. Alle sind staatenlos, wohnen in Göttingen und haben für den Aufenthalt in Deutschland den Status der Duldung.
Bei dem jüngsten Vorfall klingelten die «Wunderheilerinnen» an der Wohnungstür einer 37-Jährigen, bettelten um Kleidung für das ehemalige Jugoslawien, um dann der Frau mitzuteilen, dass auf sie Probleme hätte und auf ihr ein Fluch läge. Jetzt musste sie einen schwarzen Faden holen und drei Knoten knüpfen. Eine «Heilerin» nahm den Faden in die Hand und plötzlich seien die Knoten verschwunden gewesen. Bei einem erneuten Treff wurde der «Kranken» aus der Hand gelesen und zu Gott gesprochen. Danach sollte sie Gold, Schmuck oder Geld geben, damit der «Fluch weicht» oder Weihwasser mit Kräutern (Foto) abkaufen. Die Höhe der Summe könne sie selbst bestimmen. Zur Geldübergabe verabredeten sie sich vor einer Kirche in der Innenstadt. Gemeinsam gingen sie in diese und beteten. Eine Tatverdächtige ging mit 200 DM zum Opferstock und sagte, sie wolle das Geld in den Opferstock werfen....
In den anderen zwei Fällen (Januar/September) wurden zwei Verkäuferrinnen direkt in Göttinger Geschäften auf den «Fluch» angesprochen. Auch hier wurde später der Fadentrick und das Handlesen durchgeführt. Die Ermittler gehen von einer hohen Dunkelziffer aus und bitten Geschädigte, sich mit der Polizei unter der Telefon-Nummer 0551/491-1012 in Verbindung zu setzen. (HL)
Anhang: Eine sichergestellte «Weihwasserflasche». Download: www.polizei.niedersachsen.de/goettingen (Fahndung) oder www.polizeipresse.de
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Göttingen
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