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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: Polizeidirektion Göttingen beteiligt sich am Aktionstag zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern

Göttingen (ots)

Am Mittwoch (14.06.2023) beteiligte sich die Polizeidirektion Göttingen an einem sogenannten Joint Action Day zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen (das LKA Niedersachsen hat dazu bereits berichtet).

An diesem geplanten Einsatz konnten im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen insgesamt 28 Durchsuchungen umgesetzt werden. Diese erfolgten bei 28 beschuldigten Personen, wobei es sich um 13 Jugendliche und 15 Erwachsene handelte. Anlässlich des Aktionstages waren bei diesen Durchsuchungen 51 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte eingesetzt, die insgesamt 147 Gegenstände, darunter Handys, PCs, Laptops und diverse Datenspeicher, sicherstellen konnten.

In zwei Fällen stellten die Ermittler im Verlauf der Durchsuchung fest, dass es sich bei den eigentlichen Beschuldigten nicht um die vermuteten Erwachsenen, sondern um die im Haushalt lebenden Jugendlichen handelte. Die Eltern hatten in diesen Fällen die Internetanschlüsse oder Handyverträge ihrer Kinder beantragt. Anlässlich dieser Durchsuchungen appelliert Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn: "Wir möchten auch darauf aufmerksam machen, dass die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit Medien gestärkt und erhöht werden müssen, um Missbrauch zu verhindern. Dabei sind wir Alle - Polizei, Eltern aber auch die Schulen stärker gefragt als je zuvor." Weiter erklärt sie: "In Anbetracht der steigenden Fallzahlen im Deliktsbereich der Kinder- und Jugendpornografie ist die Durchführung dieses Joint Actions Days ein wirksames Mittel, um sich für die zahlreichen Opfer einzusetzen, auf ihr Leiden aufmerksam zu machen und Täter beweiskräftig zu überführen. Das Erstellen und Teilen von Bildern oder Videos mit kinder-und jugendpornografischen Inhalt ist keine Bagatelle, sondern führt dazu, dass viele Opfer schutz- und hilflos auf sich allein gestellt sind", sagt die Polizeipräsidentin. "Ich begrüße die Aktion sehr. Die Bekämpfung der Kinder-und Jugendpornografie ist ein Schwerpunktthema unserer Behörde und wir werden uns auch zukünftig an diesen Aktionen beteiligen, um den Druck auf die Täter und Täterinnen zu erhöhen und ein deutliches Zeichen gegen diese Form der Kriminalität zu setzen."

   Laut Polizeilicher Kriminalstatistik sind die Fallzahlen im 
Bereich Kinder- und Jugendpornografie von 2021 zu 2022 erneut 
gestiegen. Die eingehenden Hinweise der Organisation National Center 
for Missing and Exploited Children (NCMEC) machen derzeit einen 
Großteil der polizeilichen Ermittlungen aus. 2015 wurden beim BKA 
etwa 14.500 solcher Fälle aus den USA gemeldet, 2022 waren es 136.500
- allein im Vorjahresvergleich gab es einen Anstieg um 75% (2021: 
78.600). Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsbereich seit 
Jahren kontinuierlich auf einem hohen Niveau. Zum einen beinhalten 
die eingehenden NCMEC-Meldungen häufig detaillierte Hinweise auf eine
tatverdächtige Person, zum anderen ermöglichen technische 
Weiterentwicklungen eine vermehrte Aufklärung der Straftaten. In 
vielen Fällen handelt es sich bei dem von NCMEC übermittelten 
Beweismaterial um einzelne Fotos oder Videos, die insbesondere durch 
Jugendliche oder Kinder unbedacht versendet werden. So stieg der 
Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren, die aus eigener 
Motivation Bilder und Videos von sich erstellen und (ggf. 
unbeabsichtigt) verbreiten, in den letzten Jahren deutlich an. Oft 
wird dabei unterschätzt, dass es sich um einen Verbrechenstatbestand 
handelt, der schwer bestraft werden kann. Teilen Sie solche Inhalte 
nicht! Informieren Sie die Polizei! Bürgerinnen und Bürgern, die 
kinderpornografische Inhalte im Internet oder auf den sozialen 
Netzwerken entdecken, raten die Landeskriminalämter, die Adresse 
dieser Seite unmittelbar der für den Wohnsitz zuständigen 
Polizeidienststelle mitzuteilen. Weitere Hinweise gibt Ihnen die 
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes:
   - https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/sexualdelikte/k
     inderpornografie/
   - https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/sexualdelikte/m
     issbrauch-verhindern/

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Scheidemann
Telefon: 0551/491-1033
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de

Original-Content von: Polizeidirektion Göttingen, übermittelt durch news aktuell

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