POL-GOE: 30. Symposium des Vereins zur Förderung der Methode Puppenspiel in der Verkehrs- und Kriminalprävention in Duderstadt eröffnet
Göttingen/Duderstadt (ots)
Gestern Abend, den 25.04.2024, wurde in Duderstadt das 30. Symposium für Polizeipuppenspielerinnen und -spieler eröffnet. Die Fort- und Weiterbildungstage werden vom Verein zur Förderung der Methode Puppenspiel in der Verkehrs- und Kriminalprävention (VPKV e.V.) in Kooperation mit der Polizeidirektion (PD) Göttingen ausgerichtet. An vier Tagen kommen zahlreiche Puppenspielerinnen und -spieler zusammen um sich auszutauschen, ihre Arbeit weiter zu professionalisieren und neue Ideen zu entwickeln.
"Puppenspiel geht über das Herz in den Verstand. Lerninhalte werden mit Emotionen vermittelt und verankern sich so im Gedächtnis. Die Methode Puppenspiel wird oft belächelt, aber auch total unterschätzt! Puppenspiel ist phantasievoll, überraschend, vielfältig. Es ist klein und fein, aber auch groß und überwältigend. Es kann uns traurig und glücklich machen aber auch ängstlich und mutig. Und damit ist es grandios und einzigartig. Aber die Puppe ist immer nur das, was der/die Puppenspielende aus ihr macht!" erklärt die Erste Vorsitzende des VPKV e.V. Kerstin Hassel anlässlich des Symposiums.
Der VPKV e.V. ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung der Methode Puppenspiel im Bereich der Kriminal- und Verkehrsprävention widmet. Mitglieder des Vereins sind zumeist Polizistinnen und Polizisten, die sich dienstlich mit der Methode Puppenspiel und dem Medium Puppe beschäftigen, aber auch genauso pädagogische Fachkräfte, Ehrenamtliche, sowie pensionierte Polizeibeamtinnen und -beamte und Angehörige anderer Berufsgruppen.
"Im Namen der Polizeidirektion Göttingen bedanke ich mich beim VPKV e.V. für das außerordentliche Engagement, das Puppenspiel in der Präventionsarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln, vielfältig zu fördern und unsere Polizeipuppenspielerinnen und - spieler zu unterstützen, unter anderem indem Sie die nun bevorstehenden Fort- und Weiterbildungstage durchführen," betonte Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn während der Eröffnungsfeier. "Ein besonderer Dank geht auch an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Begeisterung und Hingabe für das Puppenspiel engagieren. Mit einer geschickten Handbewegung, einem ausdrucksstarken Blick oder einer kleinen Veränderung der Stimme lassen Sie Puppen zu faszinierenden Charakteren werden, die Menschen jeden Alters berühren und in eine andere Welt entführen. Kinder sehen in den Puppen zudem Vertrauenspersonen, mit denen sie sich identifizieren und von denen sie lernen können. Für unsere Präventionsarbeit ist und bleibt das Puppenspiel deshalb auch in Zeiten der Digitalisierung von besonderer Bedeutung."
Polizeiliche Puppenbühnen sind seit mehr als 30 Jahren fester Bestandteil der polizeilichen Präventionsarbeit in Niedersachsen. Der PD Göttingen gehören zwei Präventionspuppenbühnen an, eine mit Sitz in Göttingen und eine mit Sitz in Hildesheim. Die Göttinger besteht sogar seit 46 Jahren und ist damit die älteste Polizeipuppenbühne Niedersachsens.
Während eingangs ausschließlich Stücke zur Verkehrsunfallprävention aufgeführt wurden, umfassen die Programme inzwischen ebenfalls Themen der Kriminalprävention und Angebote für Kinder unterschiedlichen Alters als auch für Seniorinnen und Senioren. Die Aufführungen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind regelmäßig schon lange im Voraus ausgebucht. Im Bereich der Prävention werden verschiedene Ansätze genutzt, um polizeiliche Botschaften an die Zielgruppen heranzutragen. So können bei Schulkindern die Unterrichte an Schulen genutzt werden, um dort Vorträge zu halten, Filme zu zeigen, Rollenspiele durchzuführen oder zu diskutieren. Die Verwendung von Puppen als Medium, um jüngere Kinder zu informieren, ist besonders wirksam, da sie nicht nur die kognitive Ebene anspricht: Durch den Einsatz von Puppen, Gestik, Mimik sowie Musik werden gezielt Emotionen hervorgerufen, wodurch das Erlernte besser in Erinnerung bleibt. Zudem kann das Selbstbewusstsein gestärkt, auf Gefahren hingewiesen und bestehende Normen altersgerecht vermittelt werden.
Das aktuelle Bühnenstück "Fit und Fair im Netz: Auf dich kommt es an" vermittelt Kindern gezielt Medienkompetenz und Sicherheit im Internet. Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse erleben, wie Puppe Flora den Klassenchat nutzt, Spiele im Internet spielt und schließlich Cybermobbing zum Opfer fällt. Nach jeder gespielten Szene gehen die Mitarbeitenden der Präventionspuppenbühne mit den Kindern ins Gespräch über das Erlebte und erarbeiten mit ihnen gemeinsam Sicherheits- und Verhaltensregeln für das Internet. Gleichzeitig werden die Kinder ermutigt, sich bei Cybermobbing anderen Personen anzuvertrauen und couragiert zu helfen, wenn sie Zeugen von Mobbing werden. Unter folgendem Link finden Sie auch ein Musik-Video, welches eigens für das Stück entwickelt wurde: https://www.pd-goe.polizei-nds.de/startseite/pravention/musik-video-gegen-cybermobbing-auf-dich-kommt-es-an-114686.html
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