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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: Drogeneinfluss im Straßenverkehr: Polizei veranstaltet mehrtägige Großkontrolle

Göttingen (ots)

Im Zeitraum vom 8. bis 10. April hat die Polizeidirektion Göttingen eine mehrtägige Großkontrolle an verschiedenen Kontrollstellen mit dem Schwerpunkt Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr vorgenommen. Ziel war es, das neue Konzept zur Drogenerkennung im Straßenverkehr anzuwenden und Verkehrsteilnehmende, die unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss stehen, aus dem Verkehr zu ziehen. Gleichzeitig wurden Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Neben der Verfolgung von Verstößen gehörten auch der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Fortbildung zu der mehrtägigen Aktion.

An drei Kontrolltagen wurden insgesamt 1.401 Fahrzeuge und 1.585 Personen überprüft. Dabei stellten die kontrollierenden Beamtinnen und Beamten 282 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten fest. Bei den Verstößen handelte es sich größtenteils um Verkehrsdelikte sowie das Fahren unter Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss. Die Kontrollierten verhielten sich grundsätzlich kooperativ und zeigten Verständnis für die Maßnahmen der Polizei, die am Ende der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden dienlich sein sollen.

Das Thema Fahrtüchtigkeit ist Landesschwerpunkt im Jahr 2025 und steht im besonderen Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Fahrtüchtigkeit im Allgemeinen sowie die Verkehrsteilnahme unter Alkohol-, Medikamenten- oder Drogeneinfluss im Speziellen stellt eine der Hauptunfallursachen mit oftmals schweren Folgen dar. Der Konsum der genannten Wirkstoffe verlangsamt mitunter die Reaktionszeit der Fahrzeugführenden und macht sie damit zur Gefahr für sich selbst und andere. In der Polizei Niedersachsen wurde in den zurückliegenden Jahren daher das Konzept zur Feststellung und Steigerung der Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmenden im öffentlichen Verkehrsraum (FSVR) entwickelt und landesweit eingeführt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Polizeidirektion Göttingen mit einer Großkontrolle diesem Schwerpunktthema gewidmet.

Einer erneuten Großkontrolle bedurfte es auch aufgrund des im vergangenen Jahr inkraftgetretenen Cannabislegalisierungsgesetzes. Dieses gibt nicht nur den Besitz und Anbau von Cannabis frei, sondern führte auch zu einer Anhebung des Grenzwertes für den Wirkstoff THC im Blut. Viele können den Einfluss ihrer Konsummengen auf die eigene Fahrtüchtigkeit nicht mehr richtig einschätzen und gefährden damit sich und andere. Durch die Cannabis-Legalisierung ist daher zu erwarten, dass das Risiko von Verkehrsunfällen aufgrund von Drogeneinfluss im Straßenverkehr steigt.

Im Rahmen der Aktionswoche wurde an Bundesstraßen und Autobahnen in den Zuständigkeitsbereichen aller Polizeiinspektionen der Polizeidirektion Göttingen kontrolliert. Dazu zählen neben dem Landkreis Göttingen auch die Regionen Northeim, Hildesheim, Hameln-Pyrmont/Holzminden und Nienburg/Schaumburg. Insgesamt waren 214 Einsatzkräfte aus den Polizeidirektionen Göttingen, Lüneburg, Hannover, der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen und auch aus anderen Bundesländern beteiligt. Kontrolleinheiten des Zolls und das Technische Hilfswerk unterstützten ebenfalls.

Die Bilanzen der Kontrolltage im Überblick

Der erste Kontrolltag (8. April 2025) startete im Zuständigkeitsbereich der PI Hildesheim an der B6 in Groß Förste. Die 59 Einsatzkräfte kontrollierten 402 Fahrzeuge und 438 Personen. Bei zwölf Fahrzeugführenden bestand der Verdacht des Fahrens unter Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss. Es wurden Blutentnahmen angeordnet. Ein erschreckendes Beispiel war eine 39-jährige Mutter, die mit ihren drei Kindern unterwegs war. Sie hatte Cannabis konsumiert und beichtete einen regelmäßigen Konsum. Zudem lag gegen den Beifahrer eines überprüften Fahrzeugs ein Haftbefehl vor. Er wurde der JVA Sehnde zugeführt. Darüber hinaus waren zwei Fahrzeugführende ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Insgesamt konnten 48 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden, bei denen es sich zum Großteil um Verkehrsdelikte handelte.

Der nächste Kontrolltag (9. April 2025) fand im Zuständigkeitsgebiet der PI Nienburg/Schaumburg an der B6 in Nienburg/Weser statt. Dort setzten sich insgesamt 65 Einsatzkräfte für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein. Sie kontrollierten 404 Fahrzeuge und 449 Personen. Es wurden insgesamt zehn Fahrzeugführende angehalten, bei denen der Verdacht auf Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss bestand. Bei allen Personen wurden Blutproben entnommen. Unter anderem machte sich ein 43-jähriger PKW-Führer durch erhebliche Auffälligkeiten bemerkbar. Den Konsum gab er erst zu, als die kontrollierenden Kräfte den Probanden im Anschluss an die durchgeführte Blutprobe auf die weißen Anhaftungen an seiner Nase hinwiesen. Es konnten an dem Kontrolltag insgesamt 104 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten geahndet werden. Davon gab es 93 Verstöße gegen die StVO und die Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung (StVZO). Zwölf Personen wurde die Weiterfahrt untersagt.

Am dritten und letzten Kontrolltag (10. April 2025) wurde an gleich drei Kontrollstellen in verschiedenen Zuständigkeitsbereichen kontrolliert:

Im Bereich der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden kontrollierten 45 Kräfte an der B1 in Hameln. Insgesamt wurden 336 Fahrzeuge und 369 Personen überprüft, wobei am Ende des Tages 82 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten beanstandet wurden.

Zeitgleich versammelten sich 25 Einsatzkräfte an der B446 in Nörten-Hardenberg. Die Kontrollstelle fällt in den Bereich der PI Northeim. Es wurden 183 Fahrzeuge und 226 Personen kontrolliert. Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten ahndeten 21 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.

Die letzte Kontrolle wurde im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen durchgeführt und dauerte bis in die Nacht hinein an. Kontrolliert wurde an der B80 in Hann. Münden-Hedemünden. Es wurden 27 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Die 20 Kräfte überprüften insgesamt 76 Fahrzeuge und 103 Personen.

Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten hielten am letzten Tag der Großkontrolle insgesamt 16 Fahrzeugführende an, bei denen sie Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss vermuteten. Fünf Personen fuhren ohne Fahrerlaubnis. Wie auch an den ersten beiden Tagen wurde niemand alkoholisiert am Steuer erwischt.

"Bereits im vergangenen Jahr konnten wir mit der Großkontrolle einige Fälle von Drogen- und Medikamenteneinfluss am Steuer aufdecken. Die diesjährige Kontrolle zeigt einmal mehr die Relevanz von polizeilichen Überprüfungseinsätzen dieser Art. Schon in geringen Mengen können Drogen im Straßenverkehr die Reaktionsfähigkeit verlangsamen, die Wahrnehmung einschränken und die Koordinationsfähigkeit vermindern. Ohne Kontrolle über das eigene Fahrzeug, bringen Konsumenten sich und andere somit in gefährliche Situationen, die häufig böse enden", sagt Mathias Schröder, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Göttingen.

"Insgesamt blicken wir auf eine erfolgreiche Kontrolle zurück, die wir auch zukünftig in dieser Form planen und umsetzen werden. Die Kontrollen sind fester Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit, die einen wichtigen Schwerpunkt unserer Polizeiarbeit bildet. Ich danke allen Einsatzkräften, die uns während der Kontrolltage unterstützt und eine Kontrolle dieser Größe überhaupt erst möglich gemacht haben. Gemeinsam haben wir stets ein Ziel: die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten und zu stärken", so der Vizepräsident abschließend.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Louisa Kasprowski
Telefon: 0551/491-1031
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de

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