POL-GOE: (516/2005) Polizei fasst größten Seriendieb der letzten Jahre - Mehrere LKW-Ladungen Diebesgut sichergestellt
Göttingen (ots)
Göttingen (jk) - Nach mehrmonatigen intensiven Ermittlungen ist der Polizei Göttingen der vermutlich größte Seriendieb der letzten Jahre ins Netz gegangen. Es handelt sich dabei um einen 46 Jahre alten Mann aus Alfeld. Der in Göttingen als Aushilfsfahrer tätige Mann ist der Polizei kein Unbekannter. Er ist in der Vergangenheit mehrfach u. a. auch wegen Eigentumsdelikten aufgefallen. Am vergangenen Freitagmorgen (01.07.05) klickten in Weende schließlich die Handschellen. Der Festgenommene wurde noch am gleichen Tag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Göttingen vorgeführt. Seitdem sitzt der Alfelder wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr in der JVA.
Auf die Spur des mutmaßlichen Seriendiebes kamen die Ermittler Anfang Februar durch ein auf einem Betriebsgelände an der Hannoverschen Straße aufgefundenes Autowrack. Im Innenraum des silberfarbenen Opel Kadett stießen die Beamten auf offensichtliches Diebesgut, darunter Schlüsselbunde, Handys und Scheckkarten. Vier Scheckkarten konnten Wohnungseinbrüchen in Göttingen zugeordnet werden. Das war der Startschuss für die weiteren Ermittlungen gegen den Alfelder mit Kontakten nach Göttingen.
Weitere Nachforschungen führten die Beamten des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen nach und nach zu mehreren von dem Mann speziell angemieteten "Diebeslagern" (Fotos) in der Göttinger Innenstadt und in Niedernjesa (Foto). Allein in einem Wohnkomplex im Hagenweg hatte der Tatverdächtige vier Apartments und zwei Tiefgaragen angemietet. Alle Objekte wurden in den letzten Tagen auf Beschluss des Amtsgerichts Göttingen durchsucht. Was die Beamten in den rund zehn Lagermöglichkeiten fanden, übertrifft alle Erwartungen. Offensichtlich ließ der 46-Jährige so gut wie Alles mitgehen und so stießen die Fahnder in den zum Teil bis unter die Decke voll gestopften Räumen u. a. auf neue Lederbekleidung, mehrere Notebooks, Computer, Gemälde, Antiquitäten, Schmuck, Kisten mit Ausweispapieren, Münz- und Briefmarkensammlungen, Wanduhren, Digitalkameras, 500 verpackte DVD' s, eine halbe Tonne Blei, ca. 200 zum Teil entstempelte Autokennzeichen, Fernsehgeräte, rund 20 Mountainbikes, Sparbücher, Werkzeugkoffer und Scheckkarten.
Für die arbeitsintensive Sachbearbeitung, Asservierung, Sichtung und Zuordung der gefundenen Gegenstände hat der Zentrale Kriminaldienst eine neunköpfige Arbeitsgruppe eingerichtet. Unterstützt werden die Beamten bei der umfangreichen und mühseligen Arbeit von Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei und der Fachhochschule Hann. Münden. Bis alle Gegenstände erfasst und geordnet sind, vergehen aller Wahrscheinlichkeit noch Monate. Bislang ist auch noch unklar, ob sich während der laufenden Ermittlungen nicht erneut Hinweise auch weitere noch unentdeckte Lagerräume auftun. Nach jetzigem Stand geht die Polizei davon aus, dass sich anhand des Diebesgutes mindestens 250 Straftaten aufklären lassen.
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