POL-DN: Unfallopfer wurde beschimpft
Düren (ots)
Für das, was am Mittwochmittag unmittelbar nach einem Verkehrsunfall passiert ist, verbietet alleine die amtlich gebotene Zurückhaltung das Verwenden drastischer Worte.
Nach den detaillierten Ermittlungen der Polizei an der Unfallstelle, unter Einbezug der eindeutigen Aussagen mehrerer unbeteiligter Zeugen, ergibt sich folgender Hergang: Eine 65 Jahre alte Fußgängerin aus Kreuzau steht um 12:05 Uhr auf der Tivolistraße und möchte diese, aus Richtung Musikschule kommend, in Höhe der Einmündung zum Paradiesplatz überqueren. Dazu betätigt die Kreuzauerin an der Fußgängerfurt die Tastatur für die als Querungshilfe eingerichtete Fußgängerampel und wartet geduldig auf das Grünlicht. Erst dann geht sie los und hat die Fahrbahn bereits zu etwa zwei Dritteln überschritten, als sie von der Motorhaube eines einbiegenden Wagens aufgeladen und einige Meter weiter zu Boden geschleudert wird. Die dabei verletzte Frau liegt noch geschockt auf dem Boden, als sich bei dem Unfallauto die beiden vorderen Türen öffnen und Fahrer sowie Beifahrerin herbei stürzen. Jedoch nicht um Erste-Hilfe zu leisten, wie die Zeugen mitteilten, sondern um dem Unfallopfer mit höchst aggressiven Redeschwällen die Schuld zuzuweisen.
Die polizeilichen Ermittlungen haben ein anderes Bild ergeben. Demnach war ein 70 Jahre alter Autofahrer aus Düren vom Paradiesplatz nach rechts auf die Tivolistraße in Fahrtrichtung Rurstraße abgebogen. Dabei hatte er ganz offenbar übersehen, dass zeitgleich auch für die Fußgängerin der Weg an der beampelten Einmündung durch das Grünlicht freigegeben worden war, so dass er beim Abbiegen den Vorrang der Frau zu beachten gehabt hätte. Sowohl er, als auch seine im Auto mitfahrende Ehefrau, hatten danach der Verletzten verbal noch einen zusätzlich "mit drauf" gegeben. An seinem Wagen war nicht mal ein Schaden entstanden.
Doch bis ein RTW hinzu kam, der die verletzte Kreuzauerin zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus brachte, passierte noch mehr. Der 25-jährige Sohn des uneinsichtigen Paares kam hinzu und schlug in die gleiche Kerbe. Auch er soll, so die Zeugen, die Unfallgeschädigte "aggressiv, unverschämt und frech" bedrängt haben. Auch den hinzu kommenden Polizeibeamten fiel er immer wieder ungefragt ins Wort und erschwerte die Zeugenbefragungen.
Schließlich erhielt er einen Platzverweis; den gebotenen Abstand setzten die die Beamten sogar körperlich durch.
Die Unfallaufnahme wird ein juristisches Nachspiel haben. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet.
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