POL-DN: Diebinnen kamen mit Blumen und falschen Komplimenten
Nideggen/Düren (ots)
Am Donnerstag waren dreiste Trickdiebinnen in Nideggen, Gürzenich und Birkesdorf aktiv. Ihre Opfer, Seniorinnen jenseits der 80 Jahre, hatten sie offenbar zuvor auf der Straße bereits ausgewählt und angetestet; dann in der Wohnung besucht.
Um 10:00 Uhr wurde ein Domizil am Nideggener Markt zum Tatort. Dort klingelte es an der Tür einer betagten Bewohnerin der Burgenstadt. Eine nur scheinbar harmlose Frau mit Blumenstrauß stand davor und log das Blaue vom Himmel herab. Sie wolle ihrer Großmutter die Blumen schenken, habe diese aber nicht angetroffen; ob sie denn einmal telefonieren dürfe. Die hilfsbereite Nideggenerin ließ die Fremde eintreten. Die Hochdeutsch sprechende Täterin nahm zwar auch kurz das Telefon in Anspruch, fand dann aber einsalbende Worte, wie schön die Wohnung sei und ob sie sich einmal umschauen dürfe. Erst später, als die Unbekannte bereits verschwunden war, wurde das Fehlen der Geldbörse bemerkt.
Nicht mal eine Stunde später spielte sich Ähnliches in Gürzenich in der Straße "Papiermühle" ab. Eine unbekannte Frau bat die dort lebende Seniorin um einen Zettel, auf dem sie angeblich ihrer in der Nähe wohnenden Tante eine Nachricht hinterlassen wollte.
Dann drängelte sie sich trotz Protestes der Geschädigten in die Zimmer des Hauses, wobei sie den Umstand ausnutzte, dass die Gürzenicherin ihr altersgemäß nicht mehr so schnell folgen konnte. Erst als die betagte Wohnungsinhaberin sich immer vehementer gegen den aufdringlichen Besuch zur Wehr setzte, flüchtete die Frau und bestieg einen abfahrbereit wartenden silbernen Pkw mit dem Teilkennzeichen HH für Hamburg. Zum Diebstahl war es offenbar noch nicht gekommen.
Der dritte Fall wurde am Nachmittag aus der Akazienstraße gemeldet. Eine bald 90 Jahre alte Birkesdorferin erhielt einen unangekündigten Besuch von der Unbekannten mit dem Blumenstrauß, die erklärte, dass sie das Gebinde eigentlich bei einer anderen Frau abgeben wolle, diese aber nicht erreichbar sei. Auch hier gelang es der Fremden, mit der Seniorin in die Wohnung zu gehen und Zimmer für Zimmer zu durchsuchen. Letztlich wurde Schmuck der alten Dame gestohlen, der besagte Blumenstrauß wieder mitgenommen.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich in allen Fällen bei der Täterin um ein und dieselbe Person gehandelt haben könnte. Sie wird als etwa 30 Jahre alte Frau mit korpulenter Figur und dunklen, nach hinten frisierten Haaren beschrieben. Sie war mit einem dunklen Rock und einer Weste bekleidet. Zudem soll sie im Wangenbereich eine Warze haben und mutmaßlich einer ethnischen Minderheit zugehörig sein.
In den beiden letztgenannten Fällen steht fest, dass die Täter ihre Opfer bereits im Vorfeld außerhalb des Hauses angesprochen und dann wahrscheinlich weiter beobachtet hatten. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine mobile Tätergruppe handelt, die gerne auch Mietwagen benutzt.
Alle sachdienlichen Hinweise zu den Taten nimmt die Polizei unter der Rufnummer 110 entgegen.
Die Polizei warnt eindringlich: "Lassen Sie sich durch keinen Trick der Welt dazu verleiten, fremde Personen in Ihre Wohnung zu lassen. Ziehen Sie beim geringsten Zweifel immer sofort die Nachbarn, Angehörige oder die Polizei hinzu."
Ein Appell geht auch an die erwachsenen Kinder von betagten, allein stehenden Seniorinnen und Senioren: "Hier können Kinder Verantwortung für ihre Eltern übernehmen. Sprechen Sie insbesondere mit Ihren Müttern über die Gefahren, die sich hinter der scheinbaren Harmlosigkeit fremder Personen verbergen können. Diebe kommen als Wölfe im Schafspelz; bevorzugt nutzen sie die Hilfsbereitschaft und Wehrlosigkeit von betagten Damen aus."
Infomaterial erhalten Ratsuchende beim zuständigen Kommissariat für Kriminalprävention; Telefon 02421 949-8700.
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