POL-DN: 0503221 Halsbrecherische Flucht mit frisierten Mopeds
Düren (ots)
Hürtgenwald/Nideggen - Am Montag stellte die Polizei bei der Überprüfung von motorisierten Zweirädern gleich in mehreren Fällen technische Manipulationen zur unerlaubten Erhöhung der durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit fest. Besonders drastisch aber war das mit starken Risiken behaftete Verhalten von zwei Fahrzeugbenutzern, die vergeblich versucht hatten, sich durch eine halsbrecherische Flucht jeweils einer polizeilichen Kontrolle zu entziehen.
Gegen 13.30 Uhr fiel zunächst ein 18 Jahre alter Mofafahrer bei einer Geschwindigkeitskontrolle in der Ortschaft Straß auf. Das Zweirad des jungen Mannes wurde im Rahmen einer polizeilichen Lasermessung auf der Maubacher Straße mit 55 km/h gemessen, obwohl die zulässige Höchstgeschwindigkeit Bauart bedingt lediglich 25 km/h betragen darf. Wie der Überprüfte den feststellenden Beamten gegenüber einräumte, fährt das Mofa sogar 75 km/h. Ursache dafür waren weitreichende technische Veränderungen, die aus dem Mofa ein führerscheinpflichtiges Kraftrad machten. Eine Fahrerlaubnis dafür hatte der 18-Jährige allerdings nicht. Das Gefährt wurde sichergestellt.
Gegen 15.30 Uhr befuhr die Besatzung eines Funkstreifenwagens die B 399 zwischen Vossenack und Hürtgen. Vor ihnen befuhr ein offenbar erheblich "frisierter" Motorroller die Bundesstraße mit bis zu etwa 90 km/h. Als die Beamten in der Ortslage Hürtgen Anhaltezeichen gaben, um das auffallend schnelle Zweirad und den Fahrer zu überprüfen, gab dieser noch einmal richtig Gas. Er ignorierte alle Anhalteversuche und raste unter Missachtung diverser Verkehrsvorschriften über befestigte und unbefestigte Feldwege in Richtung Brandenberg. Beim Versuch, den inzwischen mit Blaulicht und Martinshorn nachfahrenden Streifenwagen abzuhängen, rutschte der Roller an einer Weggabelung weg und stürzte zu Boden. Der Fahrer setzte seine Flucht jedoch weiter zu Fuß in der Gemarkung fort. Schließlich konnte er jedoch auf einer Wiese in der Nähe der Ortschaft Brandenberg gestellt werden. Eine Identifizierung des Fahrers fiel den Beamten nicht schwer, denn als er den Helm vom Kopf zog, erkannten sie in ihm einen bereits polizeibekannten 17- Jährigen, der im Gemeindegebiet wohnhaft ist. Eine Überprüfung des Zweirads ergab, dass das technisch manipulierte Kraftrad keinen gültigen Versicherungsschutz mehr aufwies. Die Farbe des bereits aus dem Jahr 1988 stammenden Versicherungskennzeichens war schwarz übermalt worden, offenbar um den Anschein einer bestehenden Versicherung zu erwecken. Der beschuldigte 17-Jährige hat keine Fahrerlaubnis für den getunten Roller. Er gab an, dass er das jetzt sichergestellte Fahrzeug für eine Spritztour unbefugt in Gebrauch genommen habe. Die Ermittlungen zu diesem Sachverhalt dauern an.
Kurz nach 17.00 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung dann auf die L 249 zwischen Nideggen und Abenden entsandt. Der Polizei war gemeldet worden, dass Jugendliche dort mit Motorrollern im Bereich der Serpentinenstrecke auf und ab fahren und dabei auch gefährliche Fahrmanöver durchführen. Gleichzeitig würden sich die Jugendlichen bei der riskanten Fahrt offenbar auch filmen oder fotografieren. Bei der Annäherung des Streifenwagens an den Einsatzort stellten die Polizisten die beschriebene Personengruppe fest, die sich mittig der kurvenreichen Strecke auf dem Radweg befand. Beim Erkennen des Polizeiwagens startete einer der Jugendlichen sofort seinen Motorroller und fuhr ohne Schutzhelm mit hoher Geschwindigkeit über die Serpentinen in Richtung Abenden davon. Um die mit Sonder- und Wegerechten nacheilenden Polizisten abzuhängen, flüchtete der Kradfahrer anschließend mit hoher Geschwindigkeit über unbefestigte Feldwege. Auch die Versuche, den Fahrer mittels Außenlautsprecher zum Anhalten zu bewegen, wurden von ihm ignoriert. Statt dessen musste die Geschwindigkeit des Streifenwagens zeitweise auf etwa 100 km/h erhöht werden, um den Rollerfahrer, der zwischenzeitlich auch einen Schuh verloren hatte, nicht außer Sichtweite geraten zu lassen. Als sich der Streifenwagen unmittelbar am Ortsrand von Abenden dem Flüchtenden angenähert hatte, entschloss dieser sich offenbar dazu, die Flucht zu Fuß fortzusetzen. Er stellte den Roller ab und lief davon. Nach kurzer Verfolgung konnte er jedoch durch einen nachlaufenden Beamten eingeholt werden. Der Rollerfahrer griff daraufhin den Schutzmann mit Tritten an, der jedoch den Angriff abwehren und seinerseits nach einem Gerangel den Widersacher überwältigen konnte. Der Beschuldigte, bei dem es sich um einen 17- jährigen Schüler aus Nideggen handelt, musste schließlich gefesselt werden. Er und ein Polizeibeamter wurden leicht verletzt. Das von dem 17-Jährigen benutzte Zweirad war ebenfalls unzulässigerweise zu einem führerscheinpflichtigen Kraftrad umgebaut worden. Unter anderem waren ein größerer Zylinder und ein Rennauspuff montiert. Das Zweirad wurde sichergestellt. Als "Fotograf" stellte sich später der Vater des beschuldigten 17- Jährigen heraus.
ots-Originaltext: Polizei Düren
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