Düsseldorf-Flingern (ots)

Überrascht und sichtlich erleichtert zeigte sich eine 63-jährige Frau aus Flingern, als der Mann, dem sie gestern Nachmittag 5.000 Euro übergab, von der Düsseldorfer Polizei festgenommen wurde. Der 19-Jährige hatte zusammen mit seinen Komplizen die Frau glauben lassen, dass ihr angeblich in Russland befindlicher Sohn an einem Verkehrsunfall Schuld sei. Das Geld würde der Wiedergutmachung dienen und sei erforderlich, um seine Inhaftierung zu vermeiden.

Im Verlaufe von Ermittlungen gegen eine Bande von überregional operierenden Trickbetrügern hatten sich die Hinweise verdichtet, dass eine Geldübergabe durch ein 63-jähriges Opfer im Stadtteil Flingern unmittelbar bevorstehen könnte. Nach kurzer Observation gelang es den Düsseldorfer Ermittlern gestern Nachmittag (um 18 Uhr) einen 19-jährigen Litauer auf der Kettwiger Straße festzunehmen. Er und die Hintermänner des Betrugsversuches hatten die Seniorin mehrfach über Telefon kontaktiert und ihr suggeriert, dass ihr Sohn Schuld an einem Verkehrsunfall sei, bei dem in Russland ein junges Mädchen schwer verletzt worden sei. Um das Opfer zu entschädigen und ihren Sohn vor einer Haftstrafe zu bewahren, solle sie einem zufällig in Düsseldorf weilenden Angehörigen des Unfallopfers 5.000 Euro übergeben. In dem Moment der Geldübergabe griffen die Ermittler zu und nahmen den Abholer fest. Der polizeilich bislang nicht in Erscheinung getretene Täter schweigt sich zu den Vorwürfen und der Identität seiner Komplizen aus. Er wird noch heute dem Haftrichter vorgeführt.