POL-DU: Internationaler Frauentag: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen - Aktion im Hauptbahnhof
Duisburg (ots)
Durchschnittlich drei Mal am Tag sind Polizistinnen und Polizisten im Jahr 2021 zu Einsätzen wegen "Häuslicher Gewalt" gefahren. In über 800 Fällen erstatteten die Ordnungshüter Strafanzeigen.
"Und das Dunkelfeld ist deutlich größer", weiß Kriminalhauptkommissarin Susanne Thelen. Die Polizistin ist seit vier Jahren mit dem Thema Gewalt an Frauen beim Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz beschäftigt und ist sich sicher: "Wir können viel erreichen, wenn häusliche Gewalt nicht als privates Schicksal gesehen, sondern in der Öffentlichkeit diskutiert wird."
Diskutieren, informieren, das Schweigen brechen - genau das will die Hauptkommissarin gemeinsam mit der Bundespolizei, der Frauenberatungsstelle aus Duisburg und dem Verein SOLWODI Duisburg, der Fachberatungsstelle für Migrantinnen in Problemsituationen, erreichen.
Dazu stellen die Organisatorinnen und Organisatoren am Internationalen Frauentag (Dienstag, 8. März, von 11 bis 17 Uhr) vier Häuser aus Pappe im Duisburger Hauptbahnhof auf und laden jeden Menschen ein, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Da wird sicher auch die Frage gestellt, warum denn ausgerechnet vier Häuser dort stehen?
So viel sei verraten: "In Deutschland erfährt statistisch gesehen jede vierte Frau in ihrem Leben Gewalt. Und das in jeder Gesellschaftsschicht, in jeder Stadt, in jedem Dorf - auch auf Ihrer Straße und in Ihrer Nachbarschaft. Bildlich gesprochen findet in jedem vierten Haus Gewalt gegen Frauen statt", verdeutlicht Melanie Lüdtke von der Frauenberatungsstelle.
Eva Skoczynski von SOLWODI Duisburg ergänzt: "Uns ist wichtig, dass Frauen, egal welche Sprache sie sprechen und egal in welchem Kultur- oder Religionskreis sie groß geworden sind, wissen, dass sie Unterstützung von uns bekommen."
Gewalt gegen Frauen - dabei ist das Wort Gewalt sehr vielfältig zu sehen. Das erklärt Sandra Terbrüggen von der Bundespolizei so: "Körperliche Übergriffe sind das eine. Das Ausüben von finanzieller Gewalt das andere. Aber auch Bedrohungen und Demütigungen gehören dazu. Häusliche Gewalt hört nicht an der eigenen Wohnungstür auf. Auch in Bahnhöfen oder bei Zugreisen kann das eine Rolle spielen - wir von der Bundespolizei sind dann für die Betroffenen da."
Auch telefonisch gibt es einige Beratungs- und Hilfsangebote:
- 24 Stunden am Tag und in 17 verschiedenen Sprachen können sich Betroffene, Angehörige oder auch Bekannte und Nachbarn beim bundesweiten Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" melden: 08000 116016
- die Frauenberatungsstelle Duisburg ist unter der Rufnummer 0203 3461640 erreichbar
- SOLWODI Duisburg können Sie unter 0203 663150 kontaktieren
- im Notfall wählen Sie den Polizeinotruf 110!
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