Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Zunächst echtes Feingold - dann aber nur Messing verkauft: "Ausgekochtem" Betrüger auf den Leim gegangen - Eine nicht alltägliche Betrugsmasche in Eschershausen -
Holzminden (ots)
Einem absolut cleveren und "ausgekochten" Betrüger ist ein 52jähriger Bewohner aus Eschershausen auf den Leim gegangen. Insgesamt gelang es dem gewerbsmäßig vorgehenden Gauner, den Eschershäuser um 2.900,00 EUR zu prellen.
Was war passiert?
Bereits im August diesen Jahres erschien ein Scherenschleifer bei dem Geschädigten in Eschershausen. Im Rahmen des stattgefundenen Gespräches verkaufte der Scherenschleifer, der sich selbst als Werner vorstellte, dem 52jährigen insgesamt 100 Gramm Feingold in Stückelungen von 1 x 50, 2 x 20 und 1 x 10 Gramm zu einem Preis von 900,00 EUR. Da der tatsächliche Marktwert für 100 Gramm Feingold derzeit etwa bei 1.250,00 EUR liegt, war sich der Käufer sicher, ein relativ gutes Geschäft gemacht zu haben.
Tatsächlich bestätigte sich auch bei einer Überprüfung des Goldes bei einem Fachmann, dass es sich tatsächlich um hochwertiges Feingold handelte.
Als der Scherenschleifer "Werner" Anfang diesen Monats sich erneut beim Eschershäuser erkundigte, ob er Interesse an weiteren so günstigen Käufen habe, sagte dieser zu, so dass es erneut zu einem Kauf von nunmehr insgesamt fünf 50 -Gramm Feingoldbarren kam.
Weil der Scherenschleifer "Werner" darum bat, doch die bisher schon Anfang August verkauften kleinen Barrenstückelungen umzutauschen, da er diese kleinen Stückelungen noch für einen anderen Kunden benötigen würde, war der Käufer auch ohne Arg mit dem Umtausch einverstanden, so dass er nunmehr nach dem Kauf von weiteren fünf 50-Gramm Feingoldbarren im Besitz von sieben 50-Gramm Goldbarren war. Für die hinzugekauften weiteren fünf Feingoldbarren hatte er weitere 2.000,00 EUR investiert.
Wenige Tage später meldete sich "Werner" erneut und bot weitere Barren zum Kauf von insgesamt 3.000,00 EUR an. Jetzt doch etwas skeptisch geworden, ging der bisher arglose Käufer erneut zum Fachmann, um vor dem Kauf weiteren Goldes die bisher erworbenen sieben Barren erneut prüfen zu lassen. Bös erstaunt musste der Eschershäuser nun zur Kenntnis nehmen, dass es sich bei den angeblichen Feingoldbarren ausschließlich um Messingstücke handelt, die materiell so gut wie keinen Wert darstellen.
Mit dieser Erkenntnis hatte nun Freund "Werner" aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Bei seinem nächsten Besuch, um sich weitere 3.000,00 EUR zu ergaunern, wartete schon die Polizei auf ihn und nahm ihn auf frischer Tat fest.
Die bereits ergaunerten 2.900,00 EUR waren allerdings nicht mehr zu retten und waren schon von ihm in Sicherheit gebracht worden. Über den Verbleib schweigt er sich aus.
Was letztlich außer dem erheblichen Schaden für den 52jährigen Eschershäuser übrig blieb, waren nun insgesamt 17 "Feingoldbarren" aus Messing a' 50 Gramm, die tatsächlich aber nur 32 Gramm pro Barren wiegen.
Bei dem Gauner handelt es sich um einen 27jährigen Mann aus dem Raum Oldenburg, der bereits in erheblicher Weise durch Gaunereien solcher oder ähnlicher Art polizeilich in Erscheinung getreten ist und offensichtlich damit seinen Lebensunterhalt bestritten hat. Auch jetzt wieder wird er mit dieser gewerbsmäßigen Gaunerei mit einer nicht unerheblichen Strafe zu rechnen haben.
Der zuständige Haftrichter vom Amtsgericht Holzminden verfügte die Untersuchungshaft und der Gauner landete wieder einmal hinter "Schloss und Riegel".
Das Polizeikommissariat Holzminden möchte diesen Vorfall nochmals - wie schon häufig - zum Anlass nehmen und darauf hinweisen: "Seriöse Geschäfte solcher Art werden nicht an der Haustür abgewickelt!"
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August-Wilhelm Winsmann
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