Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1829) Die Landespolizeidirektion Saarland teilt mit: Düsseldorf/Bielefeld/Saarbrücken/Weiskirchen: Polizei verfolgt neue Spur in zwei Mordfällen aus den Jahren 1962 und 1970
Ein Dokument
Saarland (ots)
- Mutmaßlicher Täter schreibt neuen Brief
Eine neue Spur ins Saarland verfolgt die Polizei in zwei bereits Jahrzehnte zurückliegenden Mordfällen. Vier weitere Mordfälle werden in die Betrachtung mit einbezogen. 1962 wurde die damals 13-Jährige, aus Bielefeld stammende Lydia Schürmann von einem bislang unbekannten Täter ermordet. Ihre Leiche wurde zufällig in einem Waldgebiet bei Bielefeld von Spaziergängern aufgefunden. Acht Jahre später, im Jahr 1970, ereignete sich dann der Mord an der damals 27-jährigen Prostituierten Heiderose Berchner. Das Opfer stammte aus Nürnberg, ihre zum Teil verbrannte Leiche wurde jedoch im Bereich Ulm aufgefunden. In den Jahren von 1962 bis 1969 gab es im süddeutschen Raum vier weitere Morde an Prostituierten, die bislang nicht aufgeklärt werden konnten, die aber möglicher Weise dem gleichen Täter zugeordnet werden könnten. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Mörder der beiden jungen Frauen um ein und den selben Täter handelt, der heute höchstwahrscheinlich im Saarland lebt. Auf diese Spur gebracht wurden die Ermittler durch zunächst drei, an verschiedene Polizeidienststellen gerichtete, anonyme Briefe, die offensichtlich von dem Täter der beiden Morde verfasst wurden. Dass die Briefe vom gleichen Verfasser stammen, haben DNA- sowie graphologische Gutachten ergeben. Darüber hinaus ging im vergangenen Jahr (Juni 2007) ein weiterer Brief bei der Gemeindeverwaltung Weiskirchen (Saarland) ein. Hierin droht er den Sänger DJ Ötzi "abzuknallen", falls er das im Wochenspiegel angekündigte Konzert durchführt. Dieser Brief lässt den Schluss zu, dass der Verfasser einen engen emotionalen Bezug zur Region Weiskirchen hat und möglicherweise heute auch dort wohnhaft ist. Den Bezug zu den drei vorherigen Briefen konnte jedoch auch hier durch kriminaltechnische Untersuchungen hergestellt werden. Ende Juli dieses Jahres wandte sich der Schreiber mit einem neuen Brief an das Bundeskriminalamt (BKA) Wiesbaden. Zu den Inhalten des Briefes können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben gemacht werden. Jedoch wurde der neue als auch die alten Briefe von Profilern des Landeskriminalamtes in Nordrhein Westfalen analysiert. Im Ergebnis stellten die Spezialisten fest, dass es sich bei dem Mann um einen Mörder handeln könnte. Die Fallanalytiker haben zudem starke Zweifel daran, dass den Mann wirklich Gewissensbisse plagen, wie er vorgibt. Vielmehr wird in den Briefen ein sehr egoistischer Charakter des Schreibers offenbar, da er mit keinem Wort Mitleid mit den Opfern bzw. deren Angehörigen erkennen lässt. Auch nimmt der Mann in Kauf, dass viele unschuldige, lebensältere, zum Teil gebrechliche Männer bei einem bereits angekündigten Massengentest überprüft werden. Bei der Identifizierung des Mannes hofft die Polizei nach wie vor auf Hinweise aus der Bevölkerung, insbesondere aus dem Bereich des Hochwaldes, Umgebung Weiskirchen. Daher noch einmal die markantesten Hinweise zur Person: - Deutscher - ca. 65 Jahre oder älter - Täter hat Bezüge in die Hochwaldregion, fühlt sich ihr zugehörig - Täter ist Bezieher des Wochenspiegels, Ausgabe Hochwald - Ist dem Umfeld wahrscheinlich als unauffälliger Rentner bekannt - Umfeld hat möglicherweise mitbekommen, dass er sich in abfälliger Weise über das Konzert von DJ Ötzi, Weiskircher Wies'n am 29.Juni 2007 im Sinne "Nestbeschmutzer; Wir wollen den hier nicht haben, sein letztes Stündlein hat geschlagen, wird abgeknallt, der gehört hier nicht hin" geäußert hat. - Umfeld kann unter Umständen die Handschrift identifizieren (Brief des Verfassers vom 14.07.2006, der beim Polizeipräsidium Westpfalz einging, ist in Auszügen der Pressemeldung beigefügt) Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Telefon: 0681 / 962- 2933 (Kriminaldauerdienst). Weitere Informationen sind auf der Internetpräsenz der Polizei Bielefeld unter www.polizei-bielefeld.de erhältlich.
Elke Schönwald
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