Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (806) Illegalen Hundewelpenhandel aufgedeckt
Mittelfranken (ots)
Eine Verkehrskontrolle auf der Autobahn am 03.05.2010 führte zum Auffinden eines Hundewelpen. Umfangreiche Unterlagen zeigten zudem die kriminellen Strukturen des Beschuldigten auf.
Am Montagmorgen, gegen 10.00 Uhr, hielten Zivilfahnder der Verkehrspolizeiinspektion Feucht einen Pkw Seat Kastenwagen mit ungarischer Zulassung an. Die zwei Fahrzeuginsassen, ein 35-jähriger Mann und der 34-jährige spätere Beschuldigte wurden einer Kontrolle unterzogen. Beim Öffnen der Türe des Laderaumes in dem Kastenwagen konnten mehrere aufeinandergestapelte Obstkisten festgestellt werden. In einer dieser Kisten befand sich ein - nach Aussage der hinzugezogenen Veterinäramtstierärztin ein ca. 8 Wochen alter - Hundewelpe der Rasse "Englischer Bulldogge". Das Tier war in einem sehr kränklichen Zustand, so dass das Tier umgehend einem Tierarzt zugeführt werden musste, der die weitere Betreuung des Welpen übernahm.
Bei der Durchsicht des Fahrzeuges konnten über 100 sog. EU-Heimtierausweise aufgefunden werden. Der 34-jährige Ungar gab unumwunden zu, dass er selbst eine Hundezucht mit 13 Hündinnen verschiedener Rassen in Ungarn habe und auf Bestellung Hundewelpen in die Niederlande liefere. Er sei nun auf der Rückfahrt in seine Heimat und habe bei seinem letzten Geschäft ca. 20 Hundewelpen geliefert.
Der Vertrieb der Hundewelpen werde über das Internet organisiert. Mittels eines mitgeführten Chip-Gerätes habe er die Hundewelpen selbst gekennzeichnet und die zugehörigen Barcodes auf die selbsterstellten Heimtierausweise aufgebracht, so dass der Eindruck für die Käufer entstand, die Hunde hätten gültige Papiere.
Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 6.000 Euro erhoben. Die gefälschten bzw. verfälschten Dokumente wurden sichergestellt. Ein Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung wurde eingeleitet. Die Ermittlungen zu diversen Vergehen nach dem Tierschutzgesetz und anderen Tierschutzrichtlinien dauern an.
Michael Sporrer/hu
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