POL-BN: 30 Jahre Wache GABI
Bonn (ots)
Am 30. September 1992 wurde die Gemeinsame Anlaufstelle Bonner Innenstadt (Wache GABI) eröffnet. Anlässlich des runden Geburtstags besuchten der nordrheinwestfälische Innenminister Herbert Reul, Bonns Polizeipräsident Frank Hoever und Oberbürgermeisterin Katja Dörner am Freitag, 28. Oktober 2022, die Wache, die seit 2018 in der Cassius-Bastei in der Münsterstraße untergebracht ist.
Eingeladen waren neben aktiven und ehemaligen Mitarbeitenden der Wache GABI unter anderem auch Vertreter der Kirchen und Wohlfahrtsverbände, die bei der Betreuung der Szene in der Bonner Innenstadt seit der Gründung eng mit der Wache GABI kooperieren. Zu ihnen zählten etwa Stadtdechant Wolfgang Picken, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bonn, Dietmar Pistorius, Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher, Nelly Grunwald, Geschäftsführerin des Vereins für Gefährdetenhilfe und Gerhard Roden, Fachbereich Wohnungslosenhilfe des Caritasverbands Bonn. Weitere Gäste kamen aus den Reihen der Politik, der Polizei und der Stadtverwaltung.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßte die Gäste und betonte: "Die Wache GABI ist seit 30 Jahren ein Vorzeigemodell gelebter ordnungspartnerschaftlicher Zusammenarbeit von Stadt und Polizei Bonn. Sie war bei ihrer Gründung in ihrer Form in Deutschland einzigartig, und mittlerweile gibt es auch in anderen Städten Anlaufstellen, die sich an dem Konzept unserer gemeinsamen Wache orientiert haben." Dörner dankte zudem den Mitarbeitenden für ihr Engagement: "Ihre Aufgaben sind oft nicht einfach. Wenn Alkohol oder Drogen im Spiel sind, kommt es immer wieder zu Aggressionen und verbalen oder körperlichen Attacken gegenüber den Mitarbeitenden. Mit Besonnenheit und einer großen Portion Leidenschaft leisten sie täglich einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in der Stadt und das Sicherheitsgefühl der Bonnerinnen und Bonner."
NRW-Innenminister Herbert Reul:"Zusammenarbeit der betroffenen Akteure wichtig" NRW-Innenminister Herbert Reul würdigte die erfolgreiche Zusammenarbeit von Polizei und Stadt: "Das sog. Bonner Loch, an dem die G.A.B.I bis 2018 beheimatet war, genoss, wie die Einheimischen unter Ihnen sicher wissen, vor der baulichen Umgestaltung nicht unbedingt den besten Ruf. Manch einer beschritt die Gegend mit einem mulmigen Bauchgefühl. Jeder weiß etwas mit dem Begriff "sozialer Brennpunkt" anzufangen. Wie man aber die damit verbundenen Probleme für die Stadtgesellschaft effektiv angeht, steht auf einem anderen Blatt. Für Straftaten und Gefahrenabwehr ist die Polizei zuständig. Die Stadtverwaltung kümmert sich um Gesundheit und Soziales. Die Bundespolizei ist im Bahnhofsbereich aktiv und die freien Träger der Wohlfahrtspflege leisten einen wichtigen Beitrag für die Betreuung sozialer Randgruppen. Damit alle diese verschiedenen Räder nicht bürokratisch nebeneinander herlaufen, sondern ineinandergreifen, ist eine abgestimmte Zusammenarbeit der betroffenen Akteure wichtig. Den Rahmen hierfür bietet die Gemeinsame Anlaufstelle."
Polizeipräsident Frank Hoever betonte in seiner Rede: "Seit nunmehr 30 Jahren erfüllen die Beamtinnen und Beamten der Wache GABI ihre Aufgaben in der Bonner Innenstadt werteorientiert und professionell. Das Kernstück der Arbeit sind die Präsenzstreifen von Polizei und Ordnungsamt. Die Streifen sind jederzeit ansprechbar für Hilfesuchende, für alle übrigen Menschen in der Stadt und auch für die Geschäftsleute. Ihre Präsenz stärkt das Sicherheitsgefühl ganz wesentlich."
Ausstellung zeigt Arbeitsalltag der GABI-Mitarbeitenden
Mitarbeitende führten die prominenten Gäste zudem durch eine kleine Ausstellung, die zum runden Geburtstag zusammengestellt wurde. Großformatige Bilder zeigen Szenen aus dem Arbeitsalltag. Diesem entstammen auch sichergestellte Gegenstände, wie beispielsweise Waffen sowie typische Drogenverstecke, die in Vitrinen zu sehen sind. Die Schau soll demnächst auch im Stadthaus und im Bonner Polizeipräsidium öffentlich gezeigt werden.
Gründung und Konzept Wache GABI
Die Zusammenarbeit zwischen Stadt Bonn und Polizei führte 1992 zur Einrichtung der Gemeinsamen Anlaufstelle Bonner Innenstadt (GABI). Ziel war - und ist es immer noch - die objektive Sicherheit und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu steigern und gleichzeitig Hilfsangebote für soziale Randgruppen im Bereich des Bahnhofsvorplatzes und der Innenstadt zu machen. Dies wird durch eine enge Kooperation zwischen den in der Gemeinsamen Anlaufstelle tätigen Mitarbeitern von Stadtverwaltung und Polizei sowie Mitarbeitern der freien sozialen Träger gewährleistet. Die GABI wurde am 30. September 1992 mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. 2008 wurde die Anlaufstelle mit dem NRW-Landespreis Innere Sicherheit ausgezeichnet.
Anfang 2017 musste die Wache aus den lange genutzten Räumen im "Bonner Loch" ausziehen, das inzwischen überbaut ist. Nach etwa einem Jahr in einem Übergangsquartier in der Maximilianstraße zog sie an ihren jetzigen Standort in der Cassius-Bastei, Münsterstraße 18. Insgesamt zwölf städtische Mitarbeitende und 24 Kolleg*innen der Polizei Bonn verrichten hier in wechselnden Schichten an sieben Tagen in der Woche ihren Dienst. Die Wache ist Montag bis Samstag von 7 bis 1 Uhr, sonn- und feiertags von 10 bis 0 Uhr geöffnet.
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