Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (180/2012) Polizeiinspektion Göttingen veröffentlicht Verkehrsunfallstatistik 2011 - Weniger Unfälle, mehr Tote und Verletzte

23.03.2012 – 13:58

Göttingen (ots)

GÖTTINGEN - Der Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen, Polizeidirektor Gerd Hujahn, hat am 23. März 2012 die Ergebnisse der Verkehrsunfallstatistik 2011 für seinen Zuständigkeitsbereich vorgestellt.

In Stadt und Landkreis Göttingen ohne die Bundesautobahnbereiche der BAB 7 und BAB 38 ereigneten sich im Jahr 2011 insgesamt 6.330 Verkehrsunfälle. Gegenüber dem Jahr 2010 waren es 16 weniger (- 0,3 %). Jedoch erhöhte sich die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 113 auf 946 (der zweitniedrigste Wert in der Verkehrsunfallstatistik der PI Göttingen), was einem Anstieg von 13,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mehr getötete und verletzte Verkehrsteilnehmer 2011 waren bei 10 Verkehrsunfällen (Vorjahr 6) 11 Unfalltote zu beklagen, wobei sich 9 Verkehrsunfälle auf Außerortsstrecken ereigneten.

Neben 6 PKW-Fahrern/Insassen mussten 3 Kradfahrer und 1 Radfahrer außerorts und 1 Fußgänger innerorts ihr Leben lassen.

Die Zahl der Schwerverletzten erhöhte sich von 159 auf 225 (+ 41,5 %) und die der Leichtverletzten von 913 auf 958 (+ 4,9 %).

Die Zunahme der getöteten und verletzten Verkehrsteilnehmer stellt sich sehr unterschiedlich dar:

   - Mopedfahrer:	+ 13,6 % (von 44 auf 50)
   - Fußgänger:	+ 20,0 % (von 85 auf 102)
   - Kradfahrer:	+ 55,2 % (von 58 auf 90)
   - Radfahrer:	+ 37,4 % (von 206 auf 283)

Lediglich bei Kfz.-Fahrern/Insassen kam es zu einem leichten Rückgang um 2,3 % (von 685 auf 669).

Kinder im Straßenverkehr

Im Jahr 2011 wurden 87 (83) Kinder im Straßenverkehr verletzt, davon 71 (70) leicht und 16 (13) schwer verletzt.

Zunahmen gab es bei den verletzten Kindern als Insassen in Kraftfahrzeugen (von 31 auf 41). Hingegen reduzierten sich die Zahlen bei den Fußgängern (von 25 auf 22), Radfahrern (von 25 auf 23) und als Soziusfahrer von Krad/Mofa (von 2 auf 1).

Hujahn: "Die Zunahme der verletzten Insassen bestätigt unsere Feststellung, dass noch immer viele Kinder in Fahrzeugen ohne Sicherung durch entsprechende Rückhalteeinrichtungen mitgenommen werden. Die Polizei wird daher neben der seit Jahren durchgeführten intensiven Präventionsarbeit auch in diesem Jahr wieder vermehrt Gurt- und Kindersitzkontrollen durchführen und Fehlverhalten konsequent ahnden, denn Rückhaltesysteme bieten nun mal in jedem Alter den besten Schutz im Kraftfahrzeug".

Mehr verletzte "Junge Fahrer und Fahrerinnen" Die Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und verletzten Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren erhöhte sich zwar nur geringfügig von 255 auf 260. Jedoch wurde in dieser Altersgruppe im Jahr 2011 im Gegensatz zum Vorjahr ein 19-jähriger PKW-Fahrer getötet und bei den Schwerverletzten war ein Anstieg von 34 auf 47 (+ 38,2 %) zu verzeichnen. Die Zahl der Leichtverletzten verringerte sich von 221 auf 212 (- 4,1 %).

Weiterhin besorgniserregend ist, dass 43 % (Vorjahr 36 %) aller folgenlosen Alkohol- und Drogenfahrten von Personen unter 25 Jahren begangen wurden.

Mehr verletzte Senioren

Auch in der Altersgruppe der über 65-jährigen Verkehrsteilnehmer sind bei den Getöteten und Schwerverletzten Steigerungen zu verzeichnen. 2011 waren in dieser Altersgruppe 4 Getötete (Vorjahr 0) und 37 Schwerverletzte (Vorjahr 26) zu beklagen. Die Zahl der Leichtverletzten erhöhte sich von 70 auf 72.

Wieder mehr verletzte Fahrradfahrer in der Stadt Göttingen Nachdem die Zahl der verletzten Radfahrer in der Stadt Göttingen 2010 gegenüber 2009 sich von 209 auf 165 verringert hatte, war im Jahr 2011 wieder ein Anstieg auf 207 zu verzeichnen. Es bleibt auffällig, dass in der Stadt Göttingen 35,9 % aller bei Verkehrsunfällen verletzten Personen (577) Radfahrer sind. Im Jahr 2010 betrug der Anteil noch 29,2 % (von 566).

Bei gezielten Kontrollen wurden 243 Radfahrer (Vorjahr 187) mit Alkoholwerten von über 1,6 Promille angetroffen. Das sind 47 % (Vorjahr 50 %) aller folgenlosen Trunkenheitsfahrten. An jedem 4. Alkoholunfall war ein Radfahrer beteiligt. Daneben wurden bei den Radfahrerkontrollen 5.436 Ahndungsmaßnahmen (Vorjahr 4.502) in Form von Verwarnungen und Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen verhängt.

"Bei unseren Radfahrerkontrollen müssen wir immer wieder feststellen, dass neben der besorgniserregenden Zahl von Fahrten unter Alkoholeinwirkung noch immer zu viele Radfahrer bei Dunkelheit ohne Beleuchtung unterwegs sind und die falsche Radwegseite benutzen", betonte Hujahn. Er kündigte an, dass die Polizei in Göttingen auch im Jahr 2012 regelmäßig Radfahrerkontrollen durchführen wird.

Weniger Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen Das Verkehrsunfallgeschehen auf den Autobahnen A 7 und A 38 hat sich, wie in den vergangenen Jahren, auch 2011 positiv weiter entwickelt. Gegenüber 2010 kam es im Jahr 2011 im Zuständigkeitsbereich des Einsatz- und Streifendienstes BAB zu einer Senkung der Gesamtunfallzahl von 1065 auf 937 (- 12 %). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden reduzierte sich dabei zwar nur um 2,1% auf 95, jedoch wurden auf den Autobahnen weniger Personen verletzt. Es waren 19 (Vorjahr 28) Schwerverletzte und 116 (Vorjahr 118) Leichtverletzte zu beklagen. Leider kamen im Jahr 2011 zwei PKW-Insassinnen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Für das Jahr 2011 haben sich zwei Unfallschwerpunkte ergeben.

Ein Unfallschwerpunkt, wie auch in den letzten Jahren, war wieder die Zufahrt von der A 38 auf die A 7 in Fahrtrichtung Kassel. Nachdem es nach der Installation der Betonleitwände zu einem Rückgang der Verkehrsunfallzahlen von 40 auf 15 im Jahr 2010 gekommen war, zeigte sich bereits im Verlauf des Jahres 2011, dass sich die Unfallzahlen erneut nach oben entwickeln würden. Die Statistik für das Jahr 2011 weist hier dann auch 36 Unfälle für diesen Bereich aus.

Die Analyse der einzelnen Unfälle, einer Verkehrsbeobachtung und eine erhebliche Anzahl von Geschwindigkeitsmessungen ergaben als Unfallursache in den allermeisten Fällen ein zu hohes Geschwindigkeitsniveau. In einer Sitzung der Unfallkommission wurde daher von den Verantwortlichen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Bad Gandersheim, der Autobahnmeisterei Göttingen und der Polizei Göttingen beschlossen, den starken Kurvenverlauf noch deutlicher anzukündigen, den Verlauf der Kurve mit wesentlich größeren Richtungstafeln für Kurven hervorzuheben und die Ernsthaftigkeit der dort angeordneten Geschwindigkeitsbeschränkung durch eine konsequente Geschwindigkeitsüberwachung noch deutlicher in das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu rücken.

Als weiterer Unfallschwerpunkt mit insgesamt 15 Unfällen hat sich auch die Zufahrt von der A7 auf die A38 in Fahrtrichtung Hannover erstmals herausgestellt. In einer ersten Verkehrsschau vor Ort wurde zunächst eine Überprüfung der Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche angeregt und beschlossen, mit Verkehrszeichen auf die Gefahrenstelle hinzuweisen.

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