POL-REK: Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte, 25 Euro und den Führerschein weg
Hürth (ots)
Hätte ein Mann aus Hürth das vom Gericht verhängte Bußgeld von 25 Euro bezahlt, würde er seinen Führerschein noch besitzen. Der 40-jährige zog es vor, Polizeibeamte anzugreifen.
Begonnen hat alles mit einer Ordnungswidrigkeit, die der Mann beging. Er wollte das Bußgeld nicht zahlen. Vom Amtsgericht wurde schließlich ein Tag Erzwingungshaft angeordnet. Die Zahlung von 25 Euro hätte den Mann von diesem Tag befreit.
Von einem Bezirksbeamten der Polizeiwache Hürth wurde der Mann auf Grundlage des Haftbefehls aufgefordert, das Geld zu zahlen. Der Bezirksbeamte versuchte sogar mehrfach den Verkehrssünder zu überreden, das Geld zu zahlen, um sich den Tag Haft zu ersparen. Der Mann ging nicht auf die Vorschläge ein, vielmehr sagte er, dass er alle "platt" machen würden, die ihn festnehmen wollen.
Als der Bezirksbeamte schließlich am Mittwochmorgen (02. Juli) um 08.20 Uhr das parkende Auto des Mannes in Hürth auf der Schnellermaastraße sah, forderte er Unterstützung an. Kurz vor Eintreffen der Unterstützungskräfte kam der 40-Jährige zu seinem Fahrzeug. Der Beamte sprach ihn an. Der Mann wiederholte seine Drohungen, stieg in seinen PKW und fuhr auf den Beamten zu. Der konnte mit einem beherzten Sprung zur Seite verhindern, dass er umgefahren wurde. Zeitgleich kam der angeforderte Streifenwagen um die Ecke. Die Beamten sahen diesen Vorgang und stellten ihren Wagen quer. Sie wollten die Weiterfahrt des Täters verhindern. Dieser fuhr an dem Funkstreifenwagen vorbei, teilweise über den Gehweg und konnte flüchten, weil die über den Festnahmegrund informierten Beamten auf eine Verfolgungsfahrt verzichteten, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Am Nachmittag wurde der Flüchtige erneut gesehen. Polizeibeamte sprachen ihn in Gleuel an und nahmen ihn fest. Vor dem Transport im Streifenwagen wollten sie ihn zur Eigensicherung durchsuchen. Hierbei flüchtete der Mann zu Fuß, wurde eingeholt und zu Boden gebracht. Dort wurde er gefesselt und durchsucht. In der Hosentasche des Mannes fanden die Beamten ein Reizstoffsprühgerät. Der Mann wurde zur Polizeiwache Hürth gebracht. Dort erschien später ein Verwandter, der die 25 Euro zahlte, der Mann konnte gehen.
Seinen Führerschein wurde sichergestellt. Der geht mit der Strafanzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr an die Staatsanwaltschaft Köln.
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