POL-REK: Polizei und Staatsanwaltschaft auf Erfolgskurs
Bergheim/Umgebung (ots)
Nach dem Anstieg der Zahlen der Eigentumskriminalität und der Raubdelikte im Laufe des Jahres 2008 entschloss sich die Polizei im Erftkreis Ende August, eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen "EG Südwest" einzurichten. Zeitweise arbeiteten beim Regionalkommissariat Bergheim, mit Unterstützung von Beamten anderer Kommissariate, bis zu sechs Polizeibeamte in der EG.
Mit vereinten Kräften gelang es diesen Beamten seit September 2008 bis heute, circa 88 Straftaten aufzuklären. Mehr als 20 Straftäter, jugendliche und heranwachsende Männer (meist mit Migrationshintergrund), wurden ermittelt, von denen nach zunächst einzelnen Festnahmen schließlich 17 in Haft gingen.
Einige Bandenmitglieder zwangen andere junge Menschen unter Androhung von Schlägen zu Straftaten. Sie begingen Raubdelikte mit Waffen (Messer, Schlagstöcke, Gaspistolen) und brachen in Geschäfte, Schulen, Kindergärten oder in einigen Fällen in Wohnungen ein. In einem Fall planten Mitglieder der Bande einen schweren Raub auf einen Spielhallenbesitzer. Sie gingen dabei strategisch klar ausgerichtet vor. Ihr Plan: Sie arbeiten in einer Gruppe, verständigen sich mit Funkgeräten, Späher mit Zweirädern werden eingesetzt, um herannahende Polizeifahrzeuge zu erkennen und sie sind bewaffnet. Zur Ausführung dieser Tat kam es aus bisher unbekannten Gründen nicht.
In der Vergangenheit wären die zahlreichen Verfahren von verschiedenen Jugendstaatsanwälten bearbeitet worden, weil sich bis Juli 2008 die Zuständigkeit jeweils nach den Anfangsbuchstaben des Beschuldigten richtete. Seit Juli ist für jeden Bezirk nur jeweils ein Staatsanwalt für alle Jugendstrafverfahren verantwortlich. Nun können auf kurzem Wege Absprachen getroffen und die nötigen Informationen gebündelt beschafft werden. Dem zuständigen "Staatsanwalt für den Ort" Christof Degenhardt gelang es deshalb, die notwendigen strafprozessualen Maßnahmen und Verfahrensfragen mit allen Beteiligten unmittelbar abzuklären und die Anklagen binnen weniger Tage zu erheben, was gerade in Jugendstrafverfahren besonders wichtig ist. Sämtliche Beschuldigte sind inzwischen schon angeklagt, das erste Verfahren ist noch im Dezember terminiert. Die weiteren Sachen werden in Kürze anstehen . Zusammengefasst bedeutet das, dass bei dieser Vorgehensweise zwischen Festnahme der Beschuldigten und Gerichtstermin nur drei bis vier Monate liegen.
"Das ist deutlich schneller, als es in der alten Organisationsstruktur möglich war. Damit ist das Ziel der Reform bei der Staatsanwaltschaft Köln erreicht worden, dass die Anklagen schnellstmöglich nach den Straftaten erfolgen und die Beschuldigten noch aus der Untersuchungshaft heraus zur Gerichtsverhandlung kommen," sagte Christof Degenhardt. Den Staatsanwalt für den Ort gibt es auch für andere Amtsgerichtsbezirke im Kreisgebiet.
Die seit Mitte des Jahres 2008 erkennbare Häufung von Straftaten im Raum Bergheim hat zum Jahresende wieder einen Abwärtstrend erfahren. Möglicherweise deshalb, weil die treibenden Kräfte sich nunmehr in Haft befinden.
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