POL-REK: Einbrecherbande verübte nahezu 200 Straftaten
Brühl (ots)
Wir berichteten am 06. Mai dieses Jahres über die Festnahme einer Einbrecherbande in Brühl. Polizeibeamte des Kriminalkommissariats 31 (KK 31) und des Regionalkommissariats Brühl fertigten nun einen Abschlussbericht für den zuständigen Staatsanwalt. Die Tatverdächtigen gaben in zum Teil sehr umfangreichen Geständnissen 193 Delikte zu.
In enger Absprache mit dem Staatsanwalt für den Ort, Elmar Köstner, durchsuchte damals die Polizei neun Objekte, Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt und drei Personen kamen in Untersuchungshaft.
Im Laufe der Ermittlungen beim Sachbearbeiter beim KK 31, der zeitweise vom Regionalkommissariat Brühl personell unterstützt wurde, kam ein weiterer Mann in der letzten Woche in Untersuchungshaft. Von den insgesamt vier Häftlingen wurde einer vom Amtsrichter unter strengen Auflagen zwischenzeitlich von der Haft verschont. Vier der Bandenmitglieder stammen aus Brühl, einer aus Bonn, der immer zu den Taten anreiste.
Die 18 - 25 Jährigen gaben in den langwierigen und umfangreichen Vernehmungen die 193 Straftaten zu, die sie seit Herbst 2008 bis zu ihrer Festnahme im Mai vollendeten. Darunter waren 83 Geschäftseinbrüche, 24 Wohnungseinbrüche, 35 Diebstähle aus PKW, 19 Einbrüche in Arztpraxen, Tankbetrügereien, Straftaten im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes. Überwiegend verübten sie die Straftaten im Raum Brühl hinzu kamen Straftaten in Hürth, Erftstadt, Bornheim (Sechtem, Walberberg, Merten) und Weilerswist. Sie scheuten nicht davor zurück, auch Straftaten vorzutäuschen:
So täuschten sie einen Raubüberfall auf eine Tankstelle vor, wir berichteten mit unserer Meldung vom 22.09.2008. Das Opfer des Raubüberfalls war Mitarbeiter der Tankstelle und Mitglied der Diebesbande. Der Mann ließ sich (dreist) als "Opfer des Raubüberfalls" wegen eines Schocks in ein Krankenhaus einliefern. Der "Räuber" verlor auf seiner Flucht einen Teil seiner Beute.
Besonders viel Improvisationstalent und kriminelle Energie verwendeten die Täter damit, um für den einzigen Führerscheininhaber der Gruppe von dessen beruflichen Aufgaben zu befreien. Der "Fahrer" war bei einer Firma am Flughafen Köln/Bonn beschäftigt. Er hätte dort bis in die frühen Morgenstunden Nachdienst versehen müssen, wurde aber dringend als Fahrer zum Abtransport der Beute benötigt. Damit er von seinem Arbeitgeber nach Hause entlassen würde, riefen Bandenmitglieder am Flughafen an und drohten mit einer Bombenexplosion. Die Gesamtumstände bei der Bewertung des Drohanrufes führten am Fughafen allerdings nicht dazu, das der Täter nach Hause konnte. Der Flughafen wurde nicht geräumt. Die Bombedrohung und die Vortäuschung des Raubüberfalls werden im Strafverfahren allerdings als Straftaten von Bedeutung sein.
Nachweisen konnten die Beamten auch drei so genannte Fälle von Homejacking, also Diebstähle von PKW, deren Schlüssel zuvor aus der Wohnung der Opfer gestohlen wurden. Die Fahrzeuge wurden alle in Brühl und Bonn wieder aufgefunden.
Zu einer ausgeführten Tat besaßen die Täter ein selbst gedrehtes Video:
Sie hatten in Köln zwei PKW in Brand gesetzt und dabei mit einem Handy die Tatausführung festgehalten. Somit hatten die Polizeibeamten bei der Auswertung der sichergestellten Handys die Tat und die Täter bildlich vor den Augen. Die Vernehmung in diesem Fall endete sehr rasch mit den Geständnissen.
Die Ermittlungsbeamten schätzen die Beute der Täter auf circa 250.000 Euro. Wobei die Täter nur einen Bruchteil von ihren Hehlern erhalten haben dürften. Sie hatte es in der Regel auf Bargeld sowie Computer und Computerzubehör abgesehen. Das erlöste Geld benutzten sie überwiegend dazu, benötigte Rauschmittel zu finanzieren.
Die Akten im laufenden Ermittlungsverfahren gegen die Serientäter werden vorerst nicht endgültig abgeschlossen sein. Dazu sagte Staatsanwalt Elmar Köstner bei der Übernahme des Abschlussberichts am 15. Juli:
"Es ist nicht auszuschließen, dass die Auswertung von Tatortspuren (unter anderem DNA-Spuren) zur Aufklärung weiterer Straftaten führen wird. Solche Erkenntnisse werden im laufenden Verfahren Berücksichtigung finden. Bisher haben die Täter in der Regel umfassende Geständnisse abgelegt. Was das für das zu erwartende Strafmaß bedeutet, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird eine rasche Bearbeitung erfolgen, so dass bis zur Anklageerhebung nicht viel Zeit vergehen wird."
Köstner stand als Staatsanwalt für den Ort während des gesamten Ermittlungszeitraums den Beamten der Kreispolizeibehörde zur Seite und sorgte für eine rasche juristische Bearbeitung von zum Beispiel Haft- und Durchsuchungsbeschlüssen.
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