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POL-BM: Erftkreis Hinweise an die Eltern von

Bergheim (ots)

Wird Ihr Kind in diesem Jahr eingeschult?
Der erste Schultag läutet für die ABC-Schützen nicht nur den
Beginn eines neuen Lebensabschnitts ein, mit ihm beginnt auch
die aktive und regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr. Wie
immer ist aller Anfang schwer und die Kinder sind daher
besonders gefährdet.
Dass Sie dem Tag der Einschulung mit Sorge entgegen sehen
wissen wir, und wir haben Verständnis für Ihre Sorgen.
   Deshalb bitten wir, helfen Sie mit, Ihr Kind vor eventuellen
Gefahren auf dem Schulweg zu schützen, indem sie den ersten
Alleingang vor Schulbeginn mit ihren Kleinen trainieren.
Die Einstellung des Kindes auf gutes und regelgerechtes
Verkehrsverhalten beginnt im Elternhaus und kann im Kindergarten
und / oder der Schule nur fortgesetzt werden.
   Verkehrserziehung in Kindergarten und Schule ist nur Teil
einer Gesamtverkehrserziehung, die Hauptverantwortung liegt
jedoch bei den Erziehungsberechtigten.
Erlauben Sie uns deshalb zunächst einige allgemeine Hinweise:
Schulanfänger sind aufgrund ihres Entwicklungsstandes den
komplexen Situationen des Straßenverkehrs nicht gewachsen und
schnell überfordert.
   Alleine schon aufgrund ihrer geringen Körpergröße fehlt
ihnen vielfach der nötige Überblick und sie werden leicht
übersehen. Erwachsene sollten ruhig einmal in die Hocke gehen
und so den Straßenverkehr aus Sicht der Kinder erleben.
   Auch sollte man immer daran denken, dass die Kleinen wegen
ihrer kürzeren Beine mehr Schritte benötigen und somit auch
länger zum Überqueren einer Fahrbahn brauchen.
   Kinder sehen und hören auch anders. Ihr Gesichtsfeld ist
deutlich eingeschränkt, was insbesondere dazu führt, dass sie
seitlich nahende Gefahren nicht wie Erwachsene «aus den
Augenwinkeln» erkennen können. Geräusche können noch nicht
sicher unterschieden werden. Und die Richtung zu bestimmen, aus
der ein Geräusch kommt, ist gänzlich unmöglich.
   Man sieht, wie benachteiligt die Kinder sind, wenn es darum
geht, aus dem «Geräuschesalat» wichtige, manchmal sogar
lebenswichtige Geräusche herauszufiltern.
   Wenn ein Schulanfänger noch nicht rechts und links
unterscheiden kann, so ist das ganz normal, denn dies können
Kinder erst mit etwa zehn Jahren leisten.
   Kinder haben auch eine «lange Leitung». Für das Reagieren in
einer nicht zu schwierigen Situation benötigen sie die
zweieinhalb bis dreifache Zeit eines Erwachsenen.
   Viele Gefahren werden außerdem durch die starke
Ablenkbarkeit und Spontaneität der Kinder heraufbeschworen.
Zusätzlich sind die Kleinen noch sehr ichbezogen. Sie denken,
wenn ich das Auto sehe, dann sieht der Fahrer auch mich. Kein
Wunder, wenn Kinder aufgrund dieser Verhaltensweisen für die
anderen Verkehrsteilnehmer unberechenbar sind.
Und das können Sie vorbereitend tun, damit ihr Kind sicher
zur Schule und wieder nach Hause kommt:
Der künftige Weg zur Schule oder auch zur Bushaltestelle
sollte mit den Schulanfängern schon lange vor dem ersten
Schultag immer wieder praktisch geübt und besprochen werden.
   Wichtig ist es, dies auch zu den üblichen Schulzeiten, also
so wirklichkeitsnah als möglich zu tun.
Begleiten Sie Ihr Kind auch noch längere Zeit nach dem
Schulanfang und kontrollieren Sie später sporadisch, ob es sich
noch so verhält, wie Sie es mit ihm geübt haben. Überprüfen Sie,
ob zum Beispiel Ablenkungen von anderen Kindern ausgehen.
Kontrollieren Sie auch, ob inzwischen neue Gefahrenstellen, wie
zum Beispiel Baustellen, auf dem Schulweg entstanden sind.
Seien Sie sich Ihrer Vorbildrolle bewusst und gehen Sie
immer mit gutem Beispiel voran.
   Loben Sie Ihr Kind und machen Sie ihm nicht unnötig Angst.
Versuchen Sie einmal einen Rollentausch: Ihr Kind bringt Sie zur
Schule und erklärt Ihnen die Gefahrenstellen. Dadurch erkennen
Sie besser, wo Ihr Kind Probleme hat.
Wählen Sie für den Schulweg eine möglichst sichere Strecke,
auch wenn diese etwas länger ist. Kleine Umwege können oft einen
hohen Sicherheitsgewinn bringen.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass es auch an gesicherten
Übergangsstellen wie zum Beispiel «Zebrastreifen» oder
Ampelanlagen vorsichtig sein muss, da sich viele Autofahrer
nicht an die Vorschriften halten.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind rechtzeitig losgeht; so
lassen sich Fehler aufgrund von Zeitmangel vermeiden.
Lassen Sie Ihr Kind nach Möglichkeit nicht alleine zur
Schule gehen, besonders nicht in abgelegenen Gegenden.
Bilden Sie zusammen mit anderen Eltern und Kindern
Abholketten und begleiten Sie Ihr Kind bis zum ersten Treffpunkt
und holen Sie es von dort wieder ab.
Auch bei der Benutzung des Schulbusses und der öffentlichen
Verkehrsmittel gilt: Vorher üben!
   Trainieren Sie mit Ihrem Kind das richtige Benutzen der
Verkehrsmittel.
Sorgen Sie auch beim Schulweg mit Bus oder Bahn dafür, dass
Ihr Kind das Haus rechtzeitig genug verlässt, um die Haltestelle
ohne Eile erreichen zu können. Stehen Kinder unter Zeitdruck und
haben Angst den Bus oder die Bahn zu versäumen, kann dies zu
gefährlich unüberlegten Reaktionen führen.
Ermahnen Sie Ihr Kind, an der Haltestelle nicht zu toben, zu
raufen o.ä. Die Schüler sollten auch deutlichen Abstand zum
heranfahrenden Bus bzw. zur Bahn halten, nicht gegen die Türen
und beim Einsteigen nicht drängeln.
Erklären Sie Ihrem Kind auch, dass der Busfahrer durch
lautes Schreien, Streitereien, Rangeleien und andere Vorfälle
abgelenkt werden kann.
Erinnern Sie Ihr Kind immer wieder daran, die Fahrbahn nur
hinter dem Bus oder der Straßenbahn zu überqueren und dabei
besonders vorsichtig zu sein. Am besten warten, bis der Bus bzw.
die Bahn abgefahren sind.
Wenn Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, denken
Sie an die Anschnallpflicht – auch wenn die Strecke noch so kurz
ist.
   Denken Sie aber auch daran, dass Ihr Kind vor Fahrtbeginn
den Schulranzen ablegt!
   Halten oder warten Sie mit Ihrem Fahrzeug nie im Bereich von
Haltestellen. Sie behindern sowohl die Busse, als auch die ein-
und aussteigenden Kinder.
   Warten Sie nie auf der gegenüberliegenden Straßenseite, denn
dadurch verleiten Sie die Kinder dazu, ohne zu schauen über die
Straße zu laufen.
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich auch
vorschriftsmäßig sichert, wenn es bei anderen im Auto mitfährt.
Sollten Sie eine Fahrgemeinschaft bilden, gilt: Nehmen Sie
nur so viele Kinder im Auto mit, wie Sie auch vorschriftsmäßig
sichern können.
Wählen Sie helle Farben für die Bekleidung der Kinder,
insbesondere wenn sie in der «dunklen Jahreszeit» unterwegs
sind.
   Eine farbige Kopfbedeckung oder eine auffällige Schultasche
bedeuten ebenfalls einen gewissen Schutz für Ihr Kind.
   Nutzen Sie zusätzlich die Möglichkeit, die reflektierende
Materialien bieten.
   Der Grundsatz vom «gesehen werden» ist insbesondere bei
Kindern wichtig.
Durch das stete Bemühen aller, auch der Kraftfahrer, sollte
es gelingen, die Gefahren des Schulweges für Kinder zu
minimieren.
ots-Originaltext: Polizeipressestelle Bergheim

Rückfragen bitte an:

Polizeipressestelle Bergheim
Dezernat VL2/ Medienkontakte VL21, Herr Chrobok
Telefon: 02233/ 52-4211

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