POL-REK: Opfer wurde zum Beschuldigten - Kerpen
Rhein-Erft-Kreis (ots)
Ende Januar fanden Zeugen einen verletzten Mann am Bahnhof in Kerpen-Horrem. Er gab an, überfallen worden zu sein. Die Ermittlungen gingen anders aus!
Mit unser Pressemeldung am 30. Januar des Jahres berichteten wir von dem Geschehen (Meldung am Ende des heutigen Textes).
Im Verlaufe der Ermittlungen zweifelten die Beamte des Kriminalkommissariats Kerpen an dem vom Opfer dargestellten Sachverhalt. Von der Polizei angeforderte Gutachten zu Spuren auf den Airbags, die bei dem Verkehrsunfall mit dem angeblich geraubten PKW ausgelöst wurden, untermauerten diese Zweifel. Seine DNA war dort vorhanden!
So wurde das Ermittlungsverfahren gegen einen damals durch ihn in Verdacht gebrachten 20-Jährigen bereits von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Der 21-Jährige selbst wurde zum Beschuldigten im Ermittlungsverfahren der Polizei, die ihre Akten nun unter diesen Vorzeichen zur Staatsanwaltschaft gab. Zudem richten sich nun zivilrechtliche Forderungen der Autoversicherung gegen ihn. Neben dem Straftatbestand der Vortäuschung einer Straftat, die nach dem Gesetz Geld- oder Freiheitsstrafe zur Folge hat, kann es sehr teuer werden für den 21-Jährigen.
Auszüge aus der Pressemeldung vom 30. Januar 2012:
"Unfallflucht - Autobesitzer ausgeraubt? - Kerpen
Am frühen Samstagmorgen (28. Januar) wurde die Polizei zu einem verlassenen, unfallbeschädigten Auto auf der Josef-Bitschnau-Straße gerufen. Einige Zeit später bemerkten Zeugen am Horremer Bahnhof den verletzten 21-jährigen Fahrzeugbesitzer. Dieser schilderte, überfallen worden zu sein.
Gegen kurz nach 05.00 Uhr fiel einem Taxifahrer ein schwer unfallbeschädigter BMW auf, der auf der Josef-Bitschnau-Straße in Höhe der Bahnbrücke auf eisglatter Fahrbahn mit einer Leitplanke und dem Brückengeländer kollidiert war. Das Fahrzeug war offensichtlich aus Richtung der Straße "Am Meisenberg" gekommen. Einige Zeit später meldeten sich Zeugen bei der Polizei, die am Horremer Bahnhof an der Bahnhofstraße auf den 21-jährigen verletzten Fahrzeugbesitzer aufmerksam wurden. Der 21-Jährige schilderte, in der Nacht mit mehreren Bekannten mit der Bahn aus Köln gegen 04.35 Uhr am Horremer Bahnhof angekommen zu sein. Sein Fahrzeug habe er vorher am Park&Ride-Parkplatz am Bahnhof Horrem abgestellt. Während der Bahnfahrt hätten ihn zwei südländisch wirkende Männer auf sein Mobiltelefon angesprochen. Er sei am Gleis 2 ausgestiegen und durch die Unterführung in Richtung Bahnhofsvorplatz gegangen, als ihn die beiden Männer aus der Bahn überfallen, geschlagen und getreten hätten. Sie raubten ihm unter anderem die Geldbörse und den Fahrzeugschlüssel. Passanten hätten den Überfall in der Unterführung beobachtet. Der 21-Jährige schleppte sich anschließend zu einem Taxistand und machte dort auf sich aufmerksam. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus.
Der 21-Jährige beschreibt die Täter wie folgt: Der erste Täter ist 22- bis 23 Jahre alt, circa 180 Zentimeter groß, hat kurze, schwarze Haare, eine auffällig große Nase und war bekleidet mit einer "Alpha Industries" Jacke.
Der zweite Täter ist 165 bis 170 Zentimeter groß und korpulent. Er hat krause, kurze, dunkle Haare...."
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