POL-REK: 201023-1: Falscher Polizist setzte Seniorin massiv unter Druck - Erftstadt
Rhein-Erft-Kreis (ots)
Bei einem Telefonat gab der Betrüger einen fadenscheinigen Sachverhalt an. Er erbeutete Schmuckgegenstände. Die Polizei warnt erneut vor der Masche und schildert den Ablauf in diesem Fall detailliert.
Um 21:30 Uhr klingelte am Mittwochabend (21. Oktober) das Telefon einer Seniorin (80), die in der Graf-Stauffenberg-Straße wohnt. Am anderen Ende meldete sich der falsche Polizist Tobias Krüger, der angab, von der Polizeiwache Erftstadt zu sein. Der Krüger erzählte von einer festgenommenen Einbrecherbande. Zum Vorschein sei dabei eine Liste gekommen, auf der als Einbruchsziel die Anschrift der Geschädigten stehen würde. Er nahm ihm Hintergrund laufend Rücksprache mit anderen "Kollegen" und erweckte damit zunächst kein Misstrauen bei der 80-Jährigen. Wenig später sagte der Krüger, dass wenn die Seniorin nicht kooperiere, sie die Polizeiarbeit massiv behindern würde. Es handele sich um einen echten Kriminalfall. So eingeschüchtert folgte die Dame seinen Anweisungen, sämtliche Wertsache zusammenzusuchen und in die Obhut eines Schließfaches bei der Staatsanwaltschaft Köln zu geben. An der Haustür klopfte gegen 23:50 Uhr ein etwa 20 bis 30 Jahre alter, 165 bis 170 Zentimeter großer Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, der mit einem blauen Overall bekleidet war. Die Farbe de Overalls ähnelte dem Blau der aktuellen Polizeiuniform. Die 80-Jährige misstraute zunächst diesem Mann, worauf der Anrufer sie aufforderte, die Übergabe durchzuführen, was sie letztlich auch tat.
Die Polizei warnt erneut vor der Telefonmasche, bei der es darum geht, an das Vermögen leichtgläubiger Senioren zu gehen. Dabei nutzen die Betrüger verschiedene Rollen. Ob als falscher Enkel, als Polizeibeamter oder Microsoft-Mitarbeiter. Sie erwecken mit erfundenen Geschichten keine Zweifel an ihrer Identität und schaffen es auf diesem Wege, sich zumindest temporär ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Polizei rät eindringlich, bei Kontaktaufnahmen mit unterschiedlichen Legenden skeptisch zu bleiben, den Notruf 110 der Polizei zu wählen und sich von "echten" Polizisten der Polizeileitstelle beraten und beruhigen zu lassen. Thematisieren Sie auch bitte diese Vorgehensweise als Angehöriger in den Familien, in denen sich Senioren befinden. (bm)
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