Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim
POL-EL: Emlichheim
Ringe - Mordverdächtiger begeht Suizid in JVA
Emlichheim / Ringe (ots)
Im September 2020 ist es in Emlichheim und Ringe zu zwei brutalen Angriffen auf Radfahrer gekommen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen mittlerweile davon aus, dass es sich bei den Taten um gezielte Mordversuche gehandelt hat. Der mutmaßliche 30-jährige Täter wurde Anfang 2021 im bayrischen Passau festgenommen und hat sich im August in der dortigen JVA das Leben genommen.
Ihm wird vorgeworfen, zunächst am 22. September 2020 an der Emlichheimer Straße in Ringe, einen 53-jährigen Radfahrer mit einem Fahrrad beworfen und zu Fall gebracht zu haben. Anschließend ging er auf den Gestürzten los. Weil sich dieser vehement zu Wehr setzte, ließ der Täter von ihm ab und flüchtete. Er konnte unerkannt entkommen.
Mittlerweile ist klar, dass der 53-Jährige offenbar nur ein Zufallsopfer des Angreifers geworden ist. Dieser hatte es den Ermittlungen zufolge eigentlich auf einen 50-Jährigen Mann abgesehen, der nur wenige Minuten später am Tatort vorbeigekommen ist. Genau dieser 50-Jährige wurde dann am 28. September 2020 Opfer einer vergleichbaren Tat. Der 30-jährige Tatverdächtige hatte an einem Radweg auf der Ringer Straße in Emlichheim ein Nylonseil gespannt. Der 50-Jährige stieß mit seinem Fahrrad gegen das Seil, kam zu Fall und wurde im Anschluss brutal angegriffen. Der 30-jährige Rumäne schlug mehrfach auf den Kopf des Opfers ein, so dass dieser das Bewusstsein verlor. Der Angreifer raubte Handy sowie Portemonnaie und flüchtete vom Tatort. Vom Konto des 50-Jährigen erfolgen im Nachgang mehrere Geldabhebungen.
Das Opfer erlitt bei der Tat lebensgefährliche Kopfverletzungen und musste lange im Krankenhaus behandelt werden. Zwischen ihm und seinem Angreifer bestand ein flüchtiges Bekanntschaftsverhältnis. Beide hatten sich vorübergehend in einer Wohnunterkunft für ausländische Arbeitskräfte eingemietet.
Bereits wenige Tage nach dem Angriff konnte der 30-jährige Rumäne nach enorm aufwändigen Ermittlungen als Tatverdächtiger identifiziert werden. Er war allerdings bereits einen Tag nach der Tat aus Deutschland ausgereist.
Erst, als er dann am 14. Februar 2021 erneut nach Deutschland einreisen wollte, konnte er an der deutsch-österreichischen Grenze bei Passau festgenommen werden.
Noch bevor er sich allerdings in einem Gerichtsverfahren für die Tat verantworten konnte, nahm er sich im August 2021 in der JVA Passau das Leben.
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