POL-OS: Osnabrück: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche im Zusammenhang mit dem "Enkeltrick"
Osnabrück (ots)
Mit perfiden und psychisch belastbaren Konfrontationen versuchen Betrüger immer wieder an Geld von älteren Menschen zu kommen. Dabei stellt ein fiktiver Sachverhalt das Leben der Betroffenen innerhalb weniger Sekunden auf den Kopf. Aus gegebenen Anlass möchte die Polizei nun auf eine neue Betrugsmasche im Zusammenhang mit dem Enkeltrickphänomen hinweisen. Am Montagmorgen klingelte das Telefon eines älteren Ehepaares aus Ibbenbüren. Eine Frauenstimme gab sich als Tochter der Angerufenen aus und berichtete von einem Verkehrsunfall, bei dem sie eine Radfahrerin tödlich verletzt habe. Mit weinerlicher Stimme bat die Betrügerin den 77-jährigen Rentner um Hilfe. "Ihr müsst eine Kaution zahlen, die Polizei hat mich festgenommen." hieß es weiter. Die Unbekannte reichte das Telefon an eine zweite Frau weiter, die sich sofort als Angehörige der Polizei Osnabrück ausgab. Diese teilte dem 77-Jährigen mit, dass seine Tochter eine Radfahrerin aus Österreich bei einem Unfall getötet habe. Das Land Österreich fordere nun eine unmittelbare Auslieferung. Eine sofortige Überweisung sei die einzige Möglichkeit ihre Tochter vor dem Gefängnis zu bewahren. Nach einer kurzen Beratung mit seiner 65-jährigen Ehefrau überwies das Ehepaar die von den Betrügern geforderte Geldsumme, um der vermeintlichen Tochter zu helfen. Der 30-jährige Sohn der Geschädigten wurde zeitweise auf die Situation aufmerksam und suchte den Kontakt zu seiner 37-jährigen Schwester, die sofort die Polizei einschaltete. Bereits mehrere Fälle mit demselben Vorgehen wurde der Osnabrück Polizei in den vergangenen Tagen bekannt. Entgegen einer Geldübergabe an angebliche Bevollmächtigte fordern die Betrüger von den Geschädigten nun eine unmittelbare Geldüberweisung.
Nur durch Zufall konnte in einem weiteren Fall ein finanzieller Schaden verhindert werden. Ein älterer Herr meldete sich telefonisch auf Wache am Kollegienwall und fragte zielstrebig wohin er das Geld bringen solle. Der Beamte am Telefon reagierte schnell und klärte den Senior über den Betrugsversuch auf.
Mit dieser und anderen bekannten Betrugsmaschen ist am Telefon jederzeit zu rechnen. Die Polizei bittet die Bevölkerung, sensibel und umsichtig mit derartigen Anrufen umzugehen. Die Polizei oder andere offizielle Stellen fordern niemals Geld am Telefon. Im Zweifel sollten Verwandte, Bekannte oder die Polizei angerufen werden, um sich Klarheit zu verschaffen. Wichtig dabei ist, dass man das Telefonat zuerst selber aktiv beendet und erst dann die neue Nummer wählt. Man sollte sich niemals verbinden lassen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte kommentarlos auflegen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Osnabrück
Jannis Gervelmeyer
Telefon: 0541/327-2073
E-Mail: pressestelle@pi-os.polizei.niedersachsen.de
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