POL-AK NI: Die Polizeiakademie Niedersachsen in Zeiten des Corona-Virus/ Einblicke in eine sich rasant verändernde polizeiliche (Bildungs-)Welt
Nienburg (ots)
An den sonst quirligen Standorten der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg, Hann. Münden, Oldenburg und Lüchow ist es leise geworden. Dort, wo noch bis vor kurzem mehr als 3.700 Studierende, knapp 600 Angehörige des Lehr- und Administrationspersonals sowie mehrere hundert Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer für lebendiges Akademieleben sorgten, kann man heute eine Stecknadel fallen hören. Nur ganz vereinzelt sind Menschen zu sehen.
Infolge der Corona-Pandemie hat - wie alle Bildungseinrichtungen in Trägerschaft des Landes - auch die Polizeiakademie Niedersachsen zum 16.03.2020 ihren Präsenzbetrieb in Studium und Fortbildung zur Minimierung des Ansteckungsrisikos und zur Verlangsamung der Verbreitung von COVID-19 auf unbestimmte Zeit eingestellt.
Doch was heißt das? Ruht der Studienbetrieb? Und wenn ja, mit welchen Folgen für die Polizei Niedersachsen? Die scheinbare Ruhe täuscht. Hinter den Kulissen wird mit Hochdruck kreativ und unermüdlich gearbeitet, der Aufbruch in eine neue Zeit in einer digitalen Welt ist bereits erfolgreich gelungen. Leitender Polizeidirektor Henning Dreyer von der Akademie formuliert es so: "Was hier zurzeit passiert, wird einmal in den Geschichtsbüchern der Bildungsarbeit der Polizei des Landes Niedersachsen stehen". Zugegeben: Es passiert nicht ganz freiwillig, nicht ohne Probleme und vor allem auch in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. "Aber es passiert erfolgreich, das ist toll und wird die polizeiliche Bildungsarbeit für die Zukunft nachhaltig prägen und voranbringen" so Dreyer. Ein erster sichtbarer Erfolg dieser Veränderungen: Trotz des Umbruchs und der Einschränkungen ist es der Polizeiakademie und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelungen, das Bachelorstudium in höchster Priorität und innerhalb kürzester Zeit auf präsenzlose digitale Lehr- und Lernformate umzustellen und somit zunächst den Bachelorstudiengang 12/17 zum 31.03.2020 prüfungsfähig zu machen und zu einem Abschluss - quasi über die Ziellinie - zu bringen. Bereits bis Ende März wurden dazu circa 3.000 Lehrveranstaltungsstunden präsenzbefreit in der Online-Vermittlung durchgeführt. Dazu der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Carsten Rose: "Aus dem Stand und anders - ohne Schulterklopfen, Festakt und Feierlichkeiten. Aber: Wir können dem Land zum heutigen Tag (01.04.2020) weitere 243 neue, zusätzliche und wie gewohnt gut ausgebildete Polizistinnen und Polizisten für den praktischen Dienst zur Verfügung stellen. Und zwar jetzt, wo sie so dringend benötigt werden. Das allein zählt".
Im Hintergrund wird mit Hochdruck am Ausbau der technischen Möglichkeiten gearbeitet. Beispielhaft wurden und werden bestehende Systeme ertüchtigt, neue und ergänzende Webinar-Software beschafft, Online-Zugriffe auf wissenschaftliche Datenbanksysteme für alle Studierenden ermöglicht. Mit Anspruch und Aufgabe wächst auch der Ehrgeiz. Ganz selbstverständlich und hoch engagiert arbeiten mittlerweile alle in der Polizeiakademie Niedersachsen im Mehrschichtbetrieb.
Knapp 200 neue Studierende, die zum 01.04.2020 in die Polizei eingetreten sind, wurden ganz überwiegend präsenzfrei und digital eingestellt. Sie werden digital in das Studium eingeführt, betreut und von Beginn an digital qualifiziert.
Auch bezogen auf die derzeit ruhende Fortbildung wird in zweiter Priorität vorgearbeitet. Digitale Fortbildungsformate sind in der Erarbeitung, um die Fortbildung zeitnah und sukzessive in digitaler Form wieder aufnehmen zu können.
"Wir sind den aktuellen besonderen Herausforderungen gewachsen" resümiert Rose. "Unterm Strich macht sich heute bezahlt, dass wir uns bereits vor mehreren Jahren mit dem Projekt "Campus 4.0" auf den Weg in die digitale Hochschulwelt gemacht haben." Bereits 2019 wurde die Polizeiakademie Niedersachsen durch das Niedersächsische Ministerium für Arbeit, Wirtschaft, Verkehr und Digitalisierung als "Digitaler Ort Niedersachsen" ausgezeichnet.
Bei Interesse gibt die Polizeiakademie Niedersachsen gern ausführlich zum derzeitigen Akademieleben Auskunft. Dazu gehören auch persönliche Eindrücke und Schilderungen aus dem Arbeitsalltag.
Rückfragen bitte an:
Polizeiakademie Niedersachsen
Pressestelle
Patricia Höft
Telefon: 05021/844-1004
E-Mail: pressestelle@akademie.polizei.niedersachsen.de
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