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POL-HRO: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen - 758 Fälle im Polizeipräsidium Rostock

Rostock (ots)

#schweigenbrechen - Unter diesem Hashtag findet morgen der 
Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. 
Gewalt an Frauen - oder auch häusliche Gewalt - nimmt bei der 
täglichen Polizeiarbeit einen wesentlichen Teil ein. Im Bereich des 
Polizeipräsidiums Rostock wurden im Jahr 2021 insgesamt 758 Fälle von
häuslicher Gewalt gegen Frauen registriert.
 
Häusliche Gewalt im Allgemeinen hat vielfältige Erscheinungsformen: 
Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen, Bedrohung sowie 
psychische, physische oder sexuelle Misshandlungen. Und: Häusliche 
Gewalt betrifft alle Bildungs- und Einkommensschichten gleichermaßen.
Sie existiert in alle Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und 
Kulturen. Aber: viele Betroffene sprechen aus Scham und Angst gar 
nicht erst über das Erlebte oder informieren die Polizei. 
Entsprechend hoch dürfte die Dunkelziffer sein.

Polizeipräsidentin Anja Hamann: "Gewalt gegen Frauen ist nicht zu 
tolerieren! Daher möchte ich alle Frauen ermutigen: Kontaktieren Sie 
Beratungsstellen, vertrauen Sie sich Freunden an und melden Sie sich 
bei der Polizei. Nehmen Sie unsere Hilfe an!"

Die Polizei ist dafür da, in einer akuten Gefahrensituation, auch in 
der häuslichen Umgebung, erste Hilfe- und Schutzmaßnahmen 
durchzuführen. Diese können von polizeilichem Gewahrsam bis zu einer 
mehrtätigen Wegweisung der gewalttätigen Person aus der gemeinsamen 
Wohnung führen. In den vergangenen Jahren konnten Polizeibeamte im 
Zusammenhang mit häuslicher Gewalt professioneller aufgestellt 
werden. So werden bei jedem Sachverhalt sogenannte Gefahrenprognosen 
nach einem einheitlichen, wissenschaftlichen Analyseinstrument 
erstellt. Wichtiges Informationsmaterial mit Kontaktdaten des 
Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher Gewalt, zur 
psychosozialen Prozessbegleitung oder zu den Opfer- und 
Täterberatungsstellen werden von den Beamten an die Opfer übergeben. 
Auch die Interventionsstellen werden durch die Polizei unverzüglich 
in Kenntnis gesetzt.

Sie wurden Opfer oder wurden bedroht?

-	Bei akuter Bedrohung, wählen Sie 110! Die Polizei wird alles 
Erforderliche tun, um Sie zu schützen.
-	Zeigen Sie die Straftat bei der Polizei an. Eine Strafanzeige 
können Sie bei jeder Polizeidienststelle erstatten.
-	Zur Anzeigenerstattung kann Sie eine Person Ihres Vertrauens 
und/oder ein Rechtsbeistand begleiten.
-	Erhält die Polizei Kenntnis über Häusliche Gewalt (z.B. durch 
Anrufe von Nachbarn), muss sie von Amts wegen ein 
Ermittlungsverfahren einleiten.
-	Wenn Sie sich noch nicht entscheiden können, die Polizei zu rufen, 
wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens oder lassen Sie sich 
beraten, aber handeln Sie!
-	Setzen Sie sich mit einer Beratungs- oder Interventionsstelle für 
Häusliche Gewalt in Verbindung. Den Kontakt in Ihrer Nähe vermittelt 
Ihnen die Polizei oder das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" 08000 
116 016, rund um die Uhr und in vielen Sprachen.
-	Notieren Sie sich Einzelheiten zu den Vorfällen, wie Datum, Uhrzeit
und was genau geschehen ist.
-	Suchen Sie einen Arzt auf, nennen Sie ihm den Ursprung der 
Verletzungen und lassen Sie die Verletzungen attestieren und z. B. 
fotografieren, um sie für eine mögliche Strafanzeige beweissicher 
dokumentiert zu haben.
-	Frauenhäuser bieten Ihnen ebenfalls Schutz vor Bedrohung und die 
Mitarbeiterinnen können Sie bei weiteren Schritten beraten.
-	Wenn Sie bedroht oder unter Druck gesetzt werden, melden Sie dies 
unbedingt der Polizei. Nur so kann die Polizei schnell geeignete 
Maßnahmen zu Ihrem Schutz einleiten.

Weitere Hilfsangeboten finden Sie unter
 
https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/haeusliche-gewalt/

Rückfragen zu den Bürozeiten:

Polizeipräsidium Rostock
Pressestelle
Sophie Pawelke, Tobias Gläser
Telefon: 038208 888 2040/ -2041
Fax: 038208 888 2006
E-Mail: pressestelle-pp.rostock@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de
https://twitter.com/polizei_pp_ros

Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende:
Polizeipräsidium Rostock
Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst
Telefon: 038208 888 2110
E-Mail: elst-pp.rostock@polmv.de

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