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POL-HRO: Warnung vor Anlagebetrug - Hohes Risiko, schwere Verluste - So schützen Sie sich!

Schwerin (ots)

In den Regionen Schwerin, Ludwigslust -Parchim und Nordwestmecklenburg sind allein in diesem Jahr bislang 142 Fälle von Anlagebetrug bekannt geworden. Der finanzielle Schaden beläuft sich auf insgesamt 3,1 Millionen Euro, wobei die Einzelschäden von 250 Euro bis hin zu höheren sechsstelligen Beträgen reichen. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch, da viele Opfer aus Scham oder Unwissenheit keine Anzeige erstatten. Die Täter agieren geschickt, nutzen moderne Technologien und psychologische Tricks, um ihre Opfer zu täuschen.

Wie die Täter vorgehen: Ein Blick hinter die Kulissen des Anlagebetrugs.

1. Täuschung durch KI-generierte Videos: Über Plattformen sozialer Medien oder per E-Mail werden manipulierte Videos verbreitet. Diese zeigen prominente Persönlichkeiten oder Szenen aus bekannten TV-Formaten. Die gezeigten Prominenten geben scheinbar wertvolle Tipps zur Geldanlage und preisen Plattformen an, die hohe und schnelle Gewinne versprechen. Tatsache: Die Videos sind mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und täuschend echt animiert. Die betroffenen Personen haben keine Verbindung zu diesen Inhalten.

2. Erster Kontakt und Einstieg:

Ein Klick auf den Link im Video führt zu einer Website oder Telefonnummer. Dort hinterlassen Interessierte ihre Kontaktdaten. Kurz darauf folgen Anrufe von vermeintlichen "Brokern", die überzeugend und vertrauenswürdig auftreten. Die Betrüger starten mit einer kleinen Einstiegsinvestition, meist 250 Euro.

3. Täuschung durch fingierte Gewinnentwicklung:

Die Opfer erhalten Zugang zu einer personalisierten Website, auf der sie ihre angeblichen Investitionen und Gewinne verfolgen können. Die dargestellten Gewinne steigen stetig und geradlinig an, um Vertrauen in weitere Investitionen zu schaffen. In Wahrheit handelt es sich um eine reine Simulation.

4. Druck und weitere Manipulation:

Nach den ersten Erfolgen überzeugen die Täter die Opfer, mehr Geld zu investieren. Sie agieren geschickt, üben jedoch subtilen Druck aus und setzen auf psychologische Tricks. Die Täter zielen auf maximale Investitionen, bis die Opfer an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Nicht selten werden täterseitig Kredite angeboten, bei denen es sich am Ende jedoch um betrügerisch erlangte Gelder weiterer Geschädigter handelt.

Betrügerische Anlageangebote sind oft professionell gestaltet und wirken überzeugend. Sämtliche Unterlagen und übersandte Dokumente werden täterseitig gefälscht. Teilweise werden durch die Täter Dokumente von Behörden und führenden Krypto-Unternehmen nachgeahmt. Auch werden Ausweispapiere von Personen missbraucht oder gänzlich gefälscht, um Vertrauen bei den Anlegern zu erwecken.

Lassen Sie sich nicht täuschen und informieren Sie sich gründlich, bevor Sie finanzielle Entscheidungen treffen. Im Zweifel gilt: Hände weg von dubiosen Angeboten!

5. Probleme bei der Auszahlung:

Möchte das Opfer sein Geld auszahlen lassen, beginnen die Schwierigkeiten: Plötzlich werden hohe Gebühren verlangt. Es wird behauptet, dass technische Probleme vorliegen oder es werden neue Investitionen nötig, um die Auszahlung zu ermöglichen. Alternativ fordern die Täter die Installation von Fernwartungssoftware, um sensible Daten auszuspähen. In einigen Fällen werden sogar Kredite angeboten, um weitere Investitionen zu tätigen - ein Schritt, der häufig in Geldwäsche endet.

Woran erkenne ich Anlagebetrug?

Es gibt klare Warnsignale, die auf einen Betrugsversuch hinweisen können: Unrealistische Gewinne: Die Finanzmärkte unterliegen Schwankungen. Ein stetiges und hohes Wachstum ist höchst unwahrscheinlich. Druck durch die Täter: Seriöse Finanzberater drängen nicht zu schnellen Entscheidungen oder hohen Investitionen. Hohe Gebühren bei Auszahlungen: In der Regel liegen solche Gebühren bei 1 % der Summe. Unbekannte Software: Werden Sie aufgefordert, Fernwartungsprogramme zu installieren, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrugsversuch. Technisch manipulierte Videos: KI-generierte Inhalte mit prominenten Persönlichkeiten sind ein häufig genutztes Lockmittel der Täter.

Tipps zum Schutz vor Anlagebetrug:

Hinterfragen Sie unrealistische Angebote: Hohe Gewinne bei geringen Investitionen gibt es nicht ohne Risiko. Seriöse Anbieter weisen ausdrücklich auf mögliche Verluste hin. Seien Sie skeptisch bei Links und unbekannten Webseiten: Seriöse Anbieter werben selten mit Videos über soziale Netzwerke oder Mails. Installieren Sie keine fremde Software: Diese kann genutzt werden, um Ihre Kontodaten und andere persönliche Informationen auszuspähen. Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson: Besprechen Sie Finanzentscheidungen mit jemandem, der sich auskennt.

Was können Sie tun, wenn Sie Opfer geworden sind?

Wenn Sie den Verdacht haben, betrogen worden zu sein: Unterbrechen Sie den Kontakt sofort. Antworten Sie nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten. Erstatten Sie Anzeige. Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle. Informieren Sie Ihre Bank. Lassen Sie verdächtige Transaktionen sperren und prüfen Sie Ihr Konto auf Unregelmäßigkeiten. Falls Sie Software installiert haben, sollten Sie Ihr Gerät von einem Experten untersuchen lassen oder diese eigenständig deinstallieren.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rostock
Newsroom
Juliane Zgonine
Telefon: 0385 5180-3004
E-Mail: pressestelle-pp.rostock@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de

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