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POL-NB: Trickbetrüge auf Polnisch mit Schwangeren

Pasewalk/Löcknitz (ots)

In den vergangenen Tagen hat es mehrere Trickbetrugsanrufe im Osten des Landkreises Vorpommern-Greifswald gegeben, bei denen verursachte Unfälle mit schwangeren Verletzten eine Rolle spielten. Zudem ist es in mindestens zwei bisher der Polizei bekannten Fällen zu Anrufen bei Polen gekommen, die in Deutschland leben. In diesen Fällen sprachen die Betrüger fließend Polnisch.

Ein 17-jähriger polnischer Staatsangehöriger, der im Raum Löcknitz lebt, erhielt einen Anruf von einem fließend polnisch sprechenden Mann. Der gab sich als sein Vater aus und erklärte ihm, dass er einen Unfall in Polen mit einer Schwangeren verursacht habe. Nun brauche er dringend Geld. Da der Jugendliche angab, keines zu haben, wurde das Gespräch beendet. Daraufhin wandte er sich an die Polizei.

Eine 53-jährige Polin aus dem Raum Pasewalk erhielt gestern Nachmittag mehrfach Anrufe. Zunächst rief ihr angeblicher Sohn in akzentfreiem Polnisch an. Er habe einen Unfall mit einer Schwangeren verursacht und brauche nun viel Geld. Auf die Frage der Frau, warum er so komisch spreche, entgegnete er, dass er sich die Nase beim Unfall gebrochen habe. Sie sagte, dass sie selbst kein Geld zu Hause habe und wollte von ihrem "Sohn" wissen, wie viel er denn habe. Das würde sie dann holen. Daraufhin wurde aufgelegt. Die Frau bekam einen weiteren Anruf - dieses Mal von einem angeblichen Polizisten aus Polen, der ihr erklärte, sie müsse für ihren Sohn umgerechnet 80.000 Euro zahlen, damit er nicht ins Gefängnis komme. Da sie weitere Auskünfte ablehnte, wurde erneut durch den Betrüger aufgelegt. Kurz danach erhielt sie sogar noch einen dritten Anruf, bei dem wieder ihr angeblicher Sohn am Apparat war. Er machte ihr Vorwürfe, dass sie gerade so unfreundlich zu dem polnischen Polizisten gewesen sei. Wie gut, dass der Frau das alles komisch vorkam und sie schließlich Kontakt zu ihrem wirklichen Sohn aufnahm. Sie erstattete schließlich bei der Polizei in Deutschland Anzeige.

Ein weiterer versuchter Trickbetrug im Raum Pasewalk entsprach durch das Alter der Angerufenen und durch den Hergang dem bekannteren Schema. Eine deutsche 85-Jährige wurde von ihrer angeblichen Nachbarin angerufen. Sie habe einen Unfall mit einer Schwangeren verursacht und brauche nun Geld. Die Betrügerin hatte zwar den Vornamen der echten Nachbarin gewusst, jedoch reagierte die 85-Jährige richtig, ging zu ihrer Nachbarin und fragte nach, ob diese bei ihr um Hilfe gebeten habe. So stand der Betrug schnell fest.

Die Beispiele zeigen, dass Betrügern immer wieder neue Maschen und neue Schocknachrichten einfallen. Auch die Opfer müssen nicht immer betagt sein - es trifft auch Jüngere. Und da es auch auf polnischer Seite Trickbetrüge gibt, ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass polnische Betrüger polnische Staatsangehörige hier in Deutschland anrufen. Zudem gehen Betrüger immer professioneller vor und recherchieren vorab sehr gut zu ihren potenziellen Opfern und deren Umfeld.

Wir warnen erneut von Trickanrufen und mahnen die Bevölkerung zur Vorsicht bei Geldforderungen angeblicher Angehöriger oder Bekannter am Telefon. Wenn die echte Polizei über einen Unfall eines Angehörigen informiert, wird es nie Geldforderungen geben! Wer dennoch unsicher ist, ob den Angehörigen nicht doch etwas passiert ist, der sollte die echten Angehörigen selbst anrufen (auch selbst die Telefonnummer wählen). Im Zweifel: Polizei verständigen unter 110.

Rückfragen bitte an:

Für Medienvertreter:
Claudia Tupeit
Pressestelle
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Telefon: 0395/5582-2041
E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de
Auf Twitter: @Polizei_PP_NB

Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende:
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst
Telefon: 0395 5582 2223
E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de

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