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POL-NB: Falsche Polizisten bringen Seniorin um fast 16.000 Euro

Neubrandenburg (ots)

Mit Stichtag vom 30.11.21 ist es Tätern in Mecklenburg-Vorpommern in 
258 Fällen gelungen, ältere Menschen um ihr Vermögen zu bringen. Die 
Schadenssumme lag bereits Ende November bei etwa 2.821.000 Euro. Im 
gesamten Jahr 2020 wurden ältere Menschen in MV durch 
Betrugsstraftaten um 1.957.000 Euro gebracht.
Die am häufigsten genutzte Betrugsmasche war 2021 die des falschen 
Polizisten (1.034 Fälle), gefolgt vom klassischen Enkeltrick (708 
Fälle) und dem Gewinnspielversprechen (305 Fälle). Die größten 
Schäden wurden mithilfe der Masche des angeblichen Bankmitarbeiters 
verursacht. Hier konnten insgesamt 76 Fälle registriert werden, wobei
es in 37 Fällen zum Schadenseintritt mit einer Schadenshöhe von ca. 
1.002.000 Euro kam. (Quelle LKA MV) 
In Neubrandenburg ist es gestern zu einer erneuten Geldübergabe durch
eine Seniorin gekommen. Die 85-Jährige erhielt gegen 10:30 Uhr einen 
Anruf von einem angeblichen Polizisten aus Neubrandenburg - auch das 
Display im Telefon zeigte eine Neubrandenburger Nummer an. 
Der Dame wurde mitgeteilt, dass in ihrer Gegend Einbrecher ihr 
Unwesen treiben. Zwei habe die Polizei bereits gefasst, zwei weitere 
Verbrecher seien jedoch noch unterwegs. Der Name der Geschädigten sei
auf einer Liste gefunden worden, welche die gefassten Täter bei sich 
hatten. Sie wurde durch die falschen Polizisten aufgefordert, ihr 
Geld von der Bank und Zuhause zu sichern.
Die Betrüger hielten das Telefon über drei Stunden besetzt und legten
auch nicht auf, als die 85-Jährige sich zur Bank begab. Das ist die 
übliche Vorgehensweise, damit die Täter mitbekommen würden, wenn die 
echte Polizei oder andere Personen angerufen werden sollen. Die 
falschen Polizisten gaben der Seniorin sogar den Wortlaut mit, falls 
sie in der Bank gefragt würde, wofür das Geld sei. 
Die deutsche Geschädigte holte 8000 Euro von der Bank und 
telefonierte anschließend weiter mit den Betrügern. Ihr wurde 
aufgetragen, dass Geld zusammen mit dem, was bereits in der Wohnung 
war, sowie ihrer EC-Karte und PIN in einen Umschlag zu legen. Das 
machte die Seniorin und eine Übergabe wurde vereinbart.
Gegen 13:30 Uhr erschien dann ein falscher Polizeibeamter an ihrer 
Wohnung und übernahm den Umschlag, den sie bereits am Abend wieder 
zurück bekommen sollte. 
Die Geschädigte beschrieb den Mann als etwa 30 Jahre alt, 180 cm groß
mit kurzen dunklen Haaren, er trug Mundschutz und war schwarz 
gekleidet. Der Mann habe akzentfrei Deutsch gesprochen. 
Am Nachmittag erhielt die 85-Jährige Besuch von ihrer Tochter und 
berichtete ihr davon. Die Tochter informierte die Polizei.
Noch während der Anzeigenaufnahme sollte die EC-Karte der 
Geschädigten gesperrt werden. Es stellte sich heraus, dass die Täter 
inzwischen Geld abgehoben und auch welches überwiesen hatten.
Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf fast 16.000 Euro.
Darüber hinaus kam es in Neubrandenburg und im Raum Malchin zu 
zahlreichen Versuchen mit dieser Masche. 
Wir haben folgende Hinweise für Sie:
 
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst   
  mit Namen vorstellt.
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: 
  Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und 
  benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner
  Geld von Ihnen fordert.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen 
  Verhältnissen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen 
  ein Anruf verdächtig vorkommt.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und 
  erstatten Sie Anzeige.
 
Weitere Informationen und Präventionshinweise zum Themenfeld 
Trickbetrug sind unter 
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ zu finden.
 
Im Auftrag
 
Nicole Buchfink
Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Stargarder Straße 6
17033 Neubrandenburg
 
Telefon: 0395 / 5582-2041
Telefax: 0395 / 5582-2006
E-Mail:  Nicole.Buchfink@polmv.de

Rückfragen zu den Bürozeiten:

Polizeipräsidium Neubrandenburg
Pressestelle
Nicole Buchfink
Telefon: 0395/5582-2040

Claudia Tupeit
Telefon: 0395/5582-2041
Fax: 0395/5582-2006
E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de
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Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende:
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst
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E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de

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