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POL-HRO: Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für die Hansestadt Rostock im Jahr 2019

POL-HRO: Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für die Hansestadt Rostock im Jahr 2019
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Rostock (ots)

Die Kriminalitätsentwicklung im Bereich der Hansestadt Rostock des Jahres 2019 ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen gekennzeichnet durch:

   - einen leichten Rückgang der Straftaten um 1,4 %,
   - eine Aufklärungsquote von 60,5 %,
   - einen enormen Rückgang der Wohnungseinbruchsdiebstähle um 43,6 
     %,
   - einen deutlichen Anstieg von Erpressungsdelikten um 183 %; 
     insbesondere wegen Drohungen per Email, um Bitcoins zu 
     erpressen,
   - einen Anstieg der Internetkriminalität um 27 %.

DIAGRAMM Entwicklung der Straftaten

Im Bereich der Polizeiinspektion Rostock sind die Fallzahlen, entgegen des landesweiten geringen Anstiegs der Gesamtkriminalität in 2019, im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % auf insgesamt 19.877 Straftaten leicht gesunken. Die Kriminalitätsbelastung ist für die Bevölkerung in Rostock auf rund 9.500 Straftaten je 100.000 Einwohner gefallen.

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Rostock ist zwar leicht auf 60,5 % gesunken, dennoch höher als in den Jahren 2015 bis 2017. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen wird mit insgesamt 7.551 (2018: 7.960), beziffert. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt mit 1.555 bei 20,6 %. Überwiegend kommen die Täter aus Syrien, Rumänien und Afghanistan.

Wie bereits Mitte März durch Herrn Minister Caffier veröffentlicht, gab es einen Anstieg bei den Straftaten gegen das Leben. Als Fachdienststelle bearbeitet die Kriminalpolizeiinspektion Rostock u. a. alle Tötungsdelikte, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie Fälle der Kinderpornografie in der Hansestadt Rostock sowie auch im Landkreis Rostock.

In Rostock wurden im letzten Jahr insgesamt neun Straftaten gegen das Leben begangen (2018: 5). Diese erstrecken sich in den Deliktsbereichen Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sowie Fahrlässige Tötung. Die Aufklärungsquote lag in beiden Jahren bei 100 %. Besonders medienwirksam waren im Mai 2019 die Tötung eines neugeborenen Kindes durch die 26-jährige Kindesmutter im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen sowie der Mord an einem Rentnerehepaar im Stadtteil Dierkow. Am letzten Tag des Jahres 2019 erstach der 39 Jahre alte Sohn seine Eltern und stellte sich anschließend im Polizeirevier.

Der sexuelle Missbrauch ist von 86 Fällen auf 74 im Jahr 2019 gesunken und der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ging von 62 im Vorjahr auf 50 Fälle im Jahr 2019 zurück.

Entsprechend dem landesweiten Anstieg der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit stiegen diese Fälle auch in Rostock an, und zwar um 6%. Zuwächse sind vor allem bei der Nötigung um 31% zu registrieren. Beim Raub und räuberischer Erpressung sowie Stalking sind nahezu 18% mehr Fälle vorhanden. Darüber hinaus nahmen im vergangenen Jahr auch die Widerstandsdelikte gegen die Staatsgewalt (2018: 125, 2019: 130) sowie Beleidigungsstraftaten (2018: 679, 2019: 777) zu.

Die Straftaten gegen das Waffengesetz sind um 23,5 % gestiegen (2018: 85, 2019: 105). Den Schwerpunkt bildet hierbei der Besitz von Hieb- und Stichwaffen.

Bei den zurückgegangenen Diebstahlsdelikten sind insbesondere die sinkenden Zahlen bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen nennenswert, was auch dem landesweiten Trend entspricht. Hier ist ein auffallender Rückgang von ca. 44% zu erkennen. Wie der Leiter der Polizeiinspektion, Achim Segebarth, in diesem Zusammenhang mitteilt, "könnte dieser Rückgang auf das inzwischen vorhandene Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für das Thema Einbruchschutz und den damit verbundenen und umgesetzten Präventionsmaßnahmen zurückzuführen sein, die seitens der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Rostock angeboten oder durch die bundesweiten polizeilichen Informationen bei www.k-einbruch.de zur Verfügung gestellt werden".

DIAGRAMM: Entwicklung der Wohnungseinbrüche

Ein weiterer Rückgang der Fallzahlen kann im Bereich der Brandstiftung verzeichnet werden. Diese sind tatsächlich um 28% auf 87 Straftaten im Jahr 2019 zurückgegangen.

Bei der Betrachtung der Straßenkriminalität darf der deutliche Anstieg der Diebstähle von Mopeds und Krafträdern nicht unerwähnt bleiben. Waren im Jahr 2018 noch 72 Fälle von Diebstahl derartiger Fahrzeuge zu zählen, waren es im letzten Jahr bereits 134 Fälle. Sie sind insbesondere in den Stadtteilen Lütten Klein, Lichtenhagen, Schmarl und Groß Klein entwendet worden.

Ein gravierender Anstieg ist im Bereich der Erpressungsdelikte um 183% zu verzeichnen (2018: 42, 2019: 119). Dies betrifft weitestgehend die bundesweit bekannten Bitcoinerpressungen via E-Mail, in denen bei Nichtzahlung mit der Veröffentlichung freizügiger Bilder oder anderer Dokumente mit bloßstellenden Inhalten gedroht wird.

Die Internetkriminalität ist insgesamt um 27% gestiegen. Der Anstieg dieser Fallzahlen ist im Wesentlichen im Bereich der Erpressung (2018: 42, 2019: 119) und beim Ausspähen von Daten (2018: 43, 2019: 70) sowie dem Betrug unter Nutzung des Internets zu finden. Der Waren- und Warenkreditbetrug ist um 8,5 % auf 724 Fälle im Jahr 2019 gestiegen.

Die Bekämpfung der Kriminalität versteht sich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jeder kann dabei seinen Beitrag leisten. Die Polizei sieht sich als Initiator verschiedener Präventionsmaßnahmen. So wird in diesem Zusammenhang an die wertvolle Arbeit der Präventionsberaterinnen und -berater der Polizeiinspektion Rostock erinnert, die über ein großes Repertoire von Angeboten zu verschiedensten Themen verfügen. Eine Entdeckung und Aufklärung von Straftaten funktioniert nicht ohne aufmerksame Bürgerinnen und Bürgern oder die zivilcouragierten Zeuginnen und Zeugen. Nur gemeinsam kann die Kriminalität weiter eingedämmt werden.

Rückfragen zu den Bürozeiten:


Polizeiinspektion Rostock
Ellen Klaubert
Ulmenstr. 54
18057 Rostock
Telefon: 0381/4916-3040
E-Mail: pressestelle-pi.rostock@polizei.mv-regierung.de
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