POL-GÜ: Die Polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Rostock 2018
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Güstrow (ots)
Nach Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018 für das Land Mecklenburg-Vorpommern durch den Innenminister Lorenz Caffier, erfolgen hier Informationen zur Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Rostock.
Die Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Rostock im Jahr 2018 ist im Vergleich zum Vorjahr gekennzeichnet durch:
- Rückgang der Straftaten um 1,2 % - eine Aufklärungsquote von 63,9 % - einen weiteren Rückgang der Diebstahlsdelikte um 8,2 %
Die Gesamtzahl der bearbeiteten Strafverfahren sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 10.462. Damit ging die Kriminalitätsbelastung für die Bevölkerung im Landkreis Rostock noch weiter zurück. Die Häufigkeitszahl liegt nunmehr bei 4.858 Straftaten je 100.000 Einwohner. Die niedrigste im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern.
Die Aufklärungsquote weicht mit 63,9 Prozent nur geringfügig vom Vorjahresniveau (64,3%) ab.
Im Jahr 2018 wurden 4.658 Tatverdächtige ermittelt. Über dreiviertel davon sind männliche Erwachsene. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt mit 602 bei 12,9 Prozent (2017 = 11,7%). Hier dominieren Tatverdächtige aus Syrien, Polen und Afghanistan.
Bei der Betrachtung der verschiedenen Deliktsbereiche sticht insbesondere eine Steigerung bei Straftaten im Hinblick auf die sexuelle Selbstbestimmung hervor. Wie schon Innenminister Lorenz Caffier in der Pressekonferenz zur Kriminalitätsentwicklung des Landes ausführte, ist dieser Anstieg auch auf die Änderung des Strafrechts zurückzuführen, wonach deutlich mehr Verhaltensweisen eindeutig als Sexualdelikt in der PKS zu erfassen sind. Insbesondere die sexuelle Belästigung ist hier zu nennen, die sich bislang als Beleidigungsdelikt unter den sonstigen Straftaten wiederfand. Auch der Anstieg für das Delikt der Verbreitung pornografischer Schriften schlägt sich im Landkreis Rostock nieder.
Bei den Rohheitsdelikten ist ein Anstieg der Fallzahlen um 10,4 Prozent auf 1.867 Fälle zu verzeichnen, der auf die vermehrte Begehung einfacher Körperverletzungen und Stalking-Fälle zurückzuführen ist.
Diebstahlsdelikte gingen dagegen insgesamt um 8,2 Prozent zurück. Dennoch wurden mit 56 Kraftfahrzeugen mehr Fahrzeuge gestohlen, als im Jahr 2017. Mit 99 Wohnungseinbrüchen waren 29 weniger zu verzeichnen als 2017.
Diese Entwicklung ist zwar erfreulich, hilft denjenigen, die Opfer solcher Straftaten geworden sind aber wenig. Sie müssen mit einigem Aufwand versuchen, den Ausgangszustand wiederherzustellen. Selbst wenn das gelingt, haben einige damit, dass in ihr Haus eingebrochen wurde, noch länger zu tun. 26 Hauseigentümer aus Bentwisch erging es so. Das war in den Monaten November und Dezember 2018 der Schwerpunkt in der polizeilichen Tätigkeit im Diebstahlsbereich im Landkreis Rostock.
In vielen Fällen zeigte sich aber auch, dass Investitionen in passive Sicherheit lohnen. Mehrfach blieben beabsichtigte Einbrüche in Wohnhäuser im Versuch stecken, weil es dem oder den Tätern nicht gelang in das Haus einzudringen.
Ein weiterer örtlicher Schwerpunkt im Diebstahlbereich war Kühlungsborn in Bezug auf Fahrräder. Vor allem während der Urlaubssaison. 116 Ermittlungsverfahren zum Diebstahl überwiegend höherwertiger Fahrräder bzw. E-Bikes wurden geführt. Regelmäßig werden Tatverdächtige ermittelt, die Beweisführung für eine größere Serie gelingt jedoch oftmals nicht. So bleibt es bei wenigen zweifelsfrei bewiesenen Einzelstraftaten, die auch zu einer Verurteilung führen können.
Die Anzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Jahr 2018 um 11 % auf 1.547 Fälle gesunken (2017= 1.757 Fälle). Dieser Deliktsbereich wird von Betrugsstraftaten dominiert. Insbesondere ältere Mitbürger unterliegen einem erhöhten Risiko hauptsächlich per Telefon mit den verschiedensten Betrugsmaschen konfrontiert zu werden. Die Angerufenen sehen sich dann mit vermeintlichen Enkeln in Not, Polizeibeamten, Gewinnversprechen und vielem mehr konfrontiert. Die Polizei versucht mit einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit zu informieren. Aber leider kommen Täter immer mal wieder zum Erfolg. Hinterher müssen die Betroffenen feststellen, dass sie auch größere Beträge verloren haben. Im schlimmsten Fall des letzten Jahres im Landkreis Rostock waren es über 40.000 Euro!
Im Deliktsbereich der strafrechtlichen Nebengesetze bilden auch im Landkreis Rostock die Rauschgiftdelikte das Gros der Fälle. Im Zuge zahlreicher Kontrollen vor allem im Bereich des Straßenverkehrs, wird der Konsum von Betäubungsmitteln bekannt und Ermittlungen zum Besitz von solchen aufgenommen. Im Zuge dieser Ermittlungen gelangen dann weitere Delikte dieser Art ins Hellfeld der Kriminalität. So ist dann auch eine Zunahme der Rauschgiftdelikte auf 651 Fälle zu verzeichnen, was in engem Zusammenhang mit den Kontroll- und Ermittlungsaktivitäten steht.
Das sind die grundlegenden Fakten zur Kriminalität im Landkreis Rostock. Wie in den verschiedenen Deliktsbereichen schon angeklungen ist, folgen die Tendenzen der Kriminalität und auch deren Erklärungsansätze weitgehend denen die zur Kriminalstatistik für das gesamte Land Mecklenburg-Vorpommern erläutert wurden.
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