POL-HST: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 für den Landkreis Vorpommern-Rügen
Landkreis Vorpommern-Rügen (ots)
Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern stellte am 28.03.2023 die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022 für das Land Mecklenburg-Vorpommern vor. Innenminister Christian Pegel führte dazu unter anderem aus, dass seit Jahren kontinuierlich deutlich mehr Straftaten aufgeklärt werden als im Bundesdurchschnitt und eben das für eine hervorragende Arbeit der Polizistinnen und Polizisten in unserem Bundesland spricht und auch die kontinuierliche Präventionsarbeit ihren Teil dazu beiträgt.
Nähere Informationen zur Kriminalitätsentwicklung im Land und die wesentlichsten Veränderungen dazu gibt es in der Pressemitteilung vom 28.03.2023: https://bit.ly/3Zk0zGJ
Ergänzend stellt nunmehr die Polizeiinspektion Stralsund ihre Bilanz zur Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Vorpommern-Rügen im vergangenen Jahr vor:
Der Polizeiinspektion Stralsund sind im Berichtszeitraum des Jahres 2022 insgesamt 15.323 Straftaten bekannt geworden. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr 2021 (15.454) einen Rückgang um 121 Taten und somit etwa 0,8 Prozent dar. Damit hat sich das Kriminalitätsgeschehen im Vergleich der letzten Jahre weiter auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert. Einzelne Bereiche der PKS sind jedoch auch ein Ergebnis erfolgreicher Polizeiarbeit. So stieg die Aufklärungsquote zum dritten Mal in Folge - über 66 Prozent der Straftaten im Landkreis Vorpommern-Rügen konnten aufgeklärt werden. Damit bewegt sich die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Stralsund für das vergangene Jahr erneut auf einem sehr ansprechenden Niveau und liegt weiter über dem Landeswert von 62,5 Prozent.
Bei der Betrachtung der Kriminalitätsentwicklung in den einzelnen Straftatenhauptgruppen lässt sich festhalten, dass der stärkste Rückgang an Fallzahlen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (-22,2 %) zu verzeichnen ist; der stärkste Anstieg mit ebenfalls 22,2 % liegt im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände.
Für die Bereiche der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit sind der Polizeiinspektion Stralsund ebenfalls mehr Fälle bekannt geworden.
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg die Zahl um 13 % auf 312 an (2021: 276). Die Fälle der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit erhöhten sich um 2,9 Prozent auf 2.822 Straftaten (2021: 2.742). Während die Körperverletzungsdelikte um 34 Taten auf 1.734 Straftaten (2021: 1768) sank, stieg die Zahl der Straftaten gegen die persönliche Freiheit erneut an, nämlich um 12,3 Prozent auf 1.024 Fälle (2021: 912).
Letzteres entspricht somit dem Landestrend. Der Bedrohungstatbestand wurde 2021 ausgeweitet, also der Kreis der als Bedrohung erfassten Straftaten erheblich erweitert, was zur Folge hat, dass die Fallzahlen in dem Bereich seitdem stetig anstiegen.
Im Bereich der Wohnungseinbrüche sank die Zahl um 15,9 Prozent auf 132 Fälle (2021: 157). Die Zahl der Tageswohnungseinbrüche (Tatzeit zwischen 06:00 und 21:00 Uhr) sank dabei sogar um knapp 40,5 Prozent auf 44 bekannt gewordene Fälle (2021: 74). Unter Umständen könnte hier als Ausfluss der Pandemie Neuregelungen im Umgang mit Home-Office-Möglichkeiten eine Rolle spielen. Wenn immer mehr Firmen Mitarbeitenden die Möglichkeiten geben, gewisse Arbeiten hin und wieder von zuhause aus erledigen zu können, hat das womöglich nicht nur Auswirkungen auf das eigene Zuhause, sondern eben auch auf das des Nachbarn.
Die Polizeiinspektion Stralsund setzt in diesem Zusammenhang weiterhin verstärkt auf Präventionsmaßnahmen. So kann die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Polizeiinspektion Stralsund von Firmen und insbesondere Privatleuten zu Beratungen zum Thema Einbruchschutz herangezogen werden. Über die Möglichkeiten eines effektiven Einbruchschutzes wird auf Wunsch und direkt vor Ort informiert. Termine für eine unverbindliche Beratung können unter der Telefonnummer 03831/ 245-238 bzw. per Mail kripoberatung.stralsund@polizei.mv-regierung.de vereinbart werden.
Wesentliche Veränderungen gab es auch innerhalb der Betrugsstraftaten zu verzeichnen. So wurden im Landkreis Vorpommern-Rügen insgesamt 1.313 Betrugsfälle registriert (2021: 1. 982). Das ergibt ein Minus von etwa 33,7 Prozent. Betrachtet man die Fallzahlen Betrug in Verbindung mit dem Tatmittel Internet (2022: 416), so ist auch dort erstmals seit 2018 ein Rückgang zu verzeichnen. Im Vorjahr betrug der Wert noch 757.
Durch die Lockerungen haben nun wieder mehr Menschen mehr soziale Kontakte, können sich austauschen und warnen über etwaige Maschen. Präventionsveranstaltungen konnten in größeren Rahmen stattfinden. Doch die Betrüger haben nicht nachgelassen. Sie entwickelten ihre verwerflichen Maschen weiter und ließen nichts unversucht, um an das Vermögen der Menschen zu kommen.
Vielen Maschen schwappen wellenartig über die Bürger. In der einen Welle sind es die angeblichen Enkelkinder, die finanzielle Hilfe benötigen und in der anderen Welle ist es der vermeintliche Polizist, der eine Kaution in Bar abholen will. Dabei verlagern sich die Wellen auch mal vom Digitalen ins Analoge, vom Internet sozusagen an die Haustür. "Unser Ziel muss es sein, vor die Welle zu kommen, sowohl mit ausgereifter Technik und Spezialisten mit entsprechendem Know-how, als auch präventiv mit allen Möglichkeiten digital und eben analog" äußert sich der Leiter der Polizeiinspektion Polizeidirektor Dittschlag dazu. "Es macht mich betroffen, in wiederkehrenden Lagedarstellungen lesen zu müssen, dass Opfer um ihr hart erspartes Geld, oft in vier- bis fünfstelliger Höhe, betrogen worden sind" ergänzt er weiter. Die Summe erlangter Schadensgüter erhöhte sich im Landkreis um etwa 14,8 % auf 11.199.531 Euro (2022: 9.751.605 Euro), wenngleich dies nicht allein den Bereich des Betruges betrifft. Weitere Information zu diesen und anderen Themen kann man der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) entnehmen: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/.
In der Straftatenhauptgruppe der sonstigen Straftaten ist abermals ein Rückgang zum Vorjahreszeitraum festzustellen. So sanken die Fallzahlen um 247 Fälle auf insgesamt 4.312 Straftaten. Das stellt eine Verringerung von 5,4 Prozent dar (2021: 4.559).
Die Entwicklung der Betäubungsmittelkriminalität steigt im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Nach den im Vorjahreszeitraum 1.294 registrierten Straftaten liegt der Wert für dieses Jahr bei 1.331 Fällen (+37 Fälle, +2,8%). Die Straftaten im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität wurden insbesondere durch (Verkehrs-) Kontrollmaßnahmen, aber auch durch eine intensive Sachbearbeitung sowie Ermittlungstätigkeit im Kriminalkommissariat aufgedeckt. Auch hier setzt die Polizeiinspektion Stralsund nach wie vor auf Präventionsmaßnahmen. Nicht selten führt der Drogenkonsum zu psychischen Erkrankungen bis hin zum kompletten Kontrollverlust, den die Polizistinnen und Polizisten regelmäßig im Zusammenhang mit Widerstandshandlungen feststellen müssen. Die Präventionsberaterinnen der Polizeiinspektion Stralsund bieten insbesondere für Schulen, Beratungen zum Thema Drogenkriminalität an.
Bei Interesse kann der Präventionsbereich wie folgt erreicht werden: Polizeiinspektion Stralsund Polizeiliche Prävention Frankendamm 21 18439 Stralsund Telefon: 03831/245-235 E-Mail: sbe-praevention-pi.stralsund@polmv.de
Beobachtet man die Entwicklung im Bereich der angezeigten Sachbeschädigungen, so stellt man fest, dass die Fallzahlen zum Vorjahr (1865 Fälle) leicht um 3,9 % auf nunmehr 1937 Fälle gestiegen sind. Das Kriminalitätsgeschehen im Vergleich zu 2019 (2042 Fälle), also zu der Zeit vor Corona, ist aber um 5,1 % rückläufig. Der mit Sachbeschädigungen einhergehende Schaden verringerte sich um ganze 37,4 % auf 2.894.736 Euro (2021: 4.625.091 Euro).
Die Anzahl der ermittelten eindeutigen Tatverdächtigen gesamt, ohne Berücksichtigung der aufenthaltsrechtlichen Straftaten, wird für den Landkreis Vorpommern-Rügen im Jahr 2022 mit insgesamt 6.897 beziffert. Davon ermittelte die Polizei 849 nichtdeutsche Tatverdächtige (2021: 792). Das stellt einen prozentualen Anteil von knapp 12 Prozent der aufgeklärten Straftaten, ohne Berücksichtigung der aufenthaltsrechtlichen Straftaten, dar. Dabei sind die mit polnischer, syrischer und ukrainischer Herkunft die am häufigsten ermittelten nichtdeutschen Tatverdächtigen. Den größten Teil an Straftaten verüben jedoch Tatverdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit. Hier ermittelte die Polizeiinspektion Stralsund im vergangenen Jahr insgesamt 6.065 tatverdächtige Personen (2021: 5.829).
Für eventuelle Fragen steht die Pressestelle der Polizeiinspektion Stralsund unter den bekannten Erreichbarkeiten zur Verfügung.
Rückfragen bitte an:
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Marcel Opitz
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