POL-AA: Präsidiumsbereich: Häufung von Betrugsversuchen zum Nachteil älterer Menschen
Aalen (ots)
Derzeit kommt es im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen wieder vermehrt zu Betrugsversuchen zum Nachteil von Senioren.
So wurde im Raum Schwäbisch Hall am 16.05.2019 eine 83 Jahre alte Frau Opfer von Betrügern, von denen sich einer am Telefon als ihr Sohn ausgab, der dringend Geld benötige, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Nachdem die Frau angab, dass sie 60.000 Euro Bargeld zu Hause hat, wurde die Abholung durch einen Boten vereinbart, dem die Frau letztlich das gesamte Bargeld übergab.
Zu einem klassischen Fall des bekannten Enkeltricks kam es am Mittwoch, 22.05.2019 in Plüderhausen. Ein 77 Jahre alter Mann wurde von seiner angeblichen Enkelin am Telefon um Bargeld für einen Hauskauf gebeten. Kurz nach der Übergabe von 40.000 Euro an eine vermeintliche Botin meldeten sich die Betrüger erneut und gaben an, einen noch größeren Betrag zu benötigen, weshalb letztlich nochmals 14.000 Euro an die Betrüger übergeben wurde.
Dass es nicht zu einer Geldübergabe eines hohen fünfstelligen Betrages kam, ist einem aufmerksamen Taxifahrer in Schwäbisch Gmünd zu verdanken. Eine 85 Jahre alte Frau wurde am 22.05.2019 von der angeblichen Freundin ihres Enkels angerufen und um 60.000 Euro für einen Hauskauf gebeten. Nachdem die Täter mit der Frau vereinbarten, dass diese das Geld bei ihrer Bank abholt, bestellten die Betrüger ein Taxi zur Wohnanschrift der Seniorin. Diese erzählte dem Taxifahrer auf dem Weg zur Bank von ihrem Vorhaben, der daraufhin die Polizei verständigte.
Neuestens melden sich die Täter nach erfolgter Geldübergabe häufig erneut bei ihren Opfern um ihnen zu suggerieren, dass der Bote das Geld überbracht hat. Somit wollen die Täter wohl verhindern, dass die Opfer misstrauisch werden und zeitnah die Polizei informieren.
Knapp 1000 Euro ergaunerten Betrüger am 21.05.2019 in Weinstadt. Einer 69-jährigen Frau wurde telefonisch mitgeteilt, dass sie 38.000 Euro gewonnen habe. Für den Transport des Geldes sowie die Notarkosten müsse sie vorab allerdings 900 Euro in Steam-Karten bezahlen. Nachdem die Geschädigte die Karten erwarb und die Codes telefonisch übermittelte, erhielt sie kurze Zeit später einen erneuten Anruf der Täter. Dieses Mal wurde ihr mitgeteilt, dass sich bei der Gewinnsumme ein Zahlendreher eingeschlichen und sie 83.000 Euro gewonnen habe, weshalb auch die Kosten deutlich höher seien. Da die Geschädigte beim Versuch, mehrere tausend Euro bei der Bank abzuheben, glücklicherweise scheiterte, blieb es letztlich bei den 900 Euro Schaden.
Eine weitere Betrugsmasche, die derzeit sehr häufig registriert wird, ist das Auftreten falscher Polizeibeamter. Die Vorgehensweise der Betrüger ist dabei immer gleich. Die geschulten Anrufer suchen sich in der Regel ältere Menschen aus und suggerieren glaubhaft, die Polizei sei am Telefon. Dann wird die bestens bekannte Geschichte von den festgenommenen Einbrechern aufgetischt. Das ausgesuchte Opfer wird durch Anrufe permanent unter Druck gesetzt und gehalten. Irgendwann ist das Opfer dann überzeugt, dass das Geld bei der Bank / zu Hause nicht mehr sicher sei und an die "Polizisten" übergeben werden müsse. Die übergebenen Wertsachen verschwinden in der Regel für immer und lassen verzweifelte Menschen zurück.
Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Die Polizei ruft Sie nie unter der Nummer 110 an und wird Sie nie über Ihre finanziellen Verhältnisse am Telefon ausfragen. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Informieren Sie sofort die Polizei über den Polizeiruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über die Betrugsmaschen. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Aalen
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E-Mail: aalen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
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