POL-AA: Polizeipräsidium: Polizist im Würgegriff-Tatverdächtiger in Haft-Gewalt gegen Polizei leider ein Dauerphänomen
Aalen (ots)
Ellwangen: Polizist im Würgegriff-Tatverdächtiger in Haft-Gewalt gegen Polizei leider ein Dauerphänomen
Polizeipräsident Reiner Möller bedauert die fortwährende Gewaltbereitschaft gegen Polizistinnen und Polizisten und sagt: "Die Sicherheit und Gesundheit meiner Kolleginnen und Kollegen ist mir ein persönliches Anliegen, weshalb ich mich entschieden gegen das Gewalt- und Aggressionspotential, mit welchen sie täglich konfrontiert werden, ausspreche."
Am Mittwoch gegen 20:15 Uhr wurde die Polizei wegen Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikten in den Bereich Goldrain gerufen. Beteiligt war mitunter ein stark alkoholisierter und aggressiver 38-Jähriger. Die eintreffenden Beamten versuchten zunächst die Situation zu beruhigen. Schon dabei zeigte sich der 38-jährige unkooperativ und aggressiv. Da sich das Verhalten des 38-Jährigen nicht änderte, wurde ihm zur Störungsbeseitigung der Gewahrsam erklärt. Er versuchte zu flüchten, um sich der Maßnahme zu entziehen. Beim Versuch ihn festzuhalten, griff er einen der Polizisten an und schlug und trat nach ihm. Im weiteren Verlauf gelang es ihm, den 23 Jahre alten Polizisten in den Würgegriff zu nehmen und zu würgen, bis dieser in Luftnot geriet. Diesem gelang es zusammen seinen Kollegen sich daraus zu befreien. Der 38-Jährige wurde anschließend zu Boden gebracht und überwältigt. Auf dem Weg zum Streifenwagen trat er erneut mehrfach Richtung der Polizisten. Er wurde schließlich unter heftiger Gegenwehr in Gewahrsam genommen. Der gewürgte Polizist wurde im Bereich des Halses und Kehlkopfes verletzt, konnte seinen Nachtdienst aber fortführen.
Der 38-jährige Tatverdächtige mit griechischer Staatsangehörigkeit wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen am Donnerstagmittag einem Haftrichter des Amtsgerichts Ellwangen vorgeführt. Dieser setzte den beantragten Haftbefehl in Vollzug. Der Mann wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Der Fall reiht sich in die alarmierende Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte ein. Die Fallzahlen des letzten Jahres in diesem Bereich bewegen sich auf dem höchsten Wert im Zehnjahresvergleich und stieg um 32 Fälle oder +9,9 % auf 356 Fälle. Sie dokumentieren die enorme Respektlosigkeit und Aggressionsbereitschaft gegenüber eingesetzten Polizistinnen und Polizisten. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass Widerstand bzw. Gewalt gegen Polizeikräfte leider ein Dauerphänomen bleibt. Analog zur Fallzahlensteigerung gab es 2021 auch einen starken Anstieg der polizeilichen Opfer. 926 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte fielen strafbarer Handlungen zum Opfer. Dies entspricht einer Zunahme von +19,5 %. Durch die Angriffe erlitten 163 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte Verletzungen; zwei Polizeibeamte und eine Polizeibeamtin wurden schwer verletzt.
Der Polizeipräsident fügt hierzu an: "Diese Zahlen zeichnen ein trauriges Bild, bedeutet dies doch, dass fast jeden zweiten Tag einer meiner Kolleginnen oder Kollegen nicht mehr unversehrt vom Dienst nach Hause zurückkehrt."
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