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Polizeipräsidium Freiburg

POL-FR: Polizeipräsidium Freiburg: Kriminalstatistik mit Spitzenergebnis - Zahl der Straftaten auf niedrigstem Stand seit 10 Jahren

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Freiburg (ots)

Im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg, der die Landkreise 
Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut und die 
Stadt Freiburg umfasst, gab es 2019 deutlich weniger Straftaten (Die 
folgenden Angaben beziehen sich stets auf Straftaten ohne 
ausländerrechtliche Delikte).

Der Rückgang lag bei 4,9 Prozent - im Landesvergleich ein 
hervorstechender Wert. Insgesamt 61.671 Straftaten wurden 
registriert. Noch nie war diese Zahl in den vergangenen zehn Jahren 
so niedrig.

Polizeipräsident Franz Semling: "Unsere Strategie einer ausgewogenen 
Kriminalitätsbekämpfung, die wir 2019 weiterentwickelt hatten, war 
mehr als erfolgreich, wie man jetzt auch an der Kriminalstatistik 
erkennen kann. Wir haben unser Personal und unsere Fähigkeiten auf 
die Kriminalitätsschwerpunkte fokussiert - das hat gewirkt."

Die sogenannte Häufigkeitszahl, die sich auf Straftaten pro 100.000 
Einwohner bezieht, war rückläufig und lag im Jahr 2019 bei 5.831 
Straftaten. Trotz dieser positiven Entwicklung lag das 
Polizeipräsidium Freiburg damit immer noch auf Platz drei der am 
stärksten durch Kriminalität belasteten Präsidien in 
Baden-Württemberg.

Die Qualität der Ermittlungsarbeit drückt sich nicht zuletzt auch 
durch den Anteil der polizeilich aufgeklärten Straftaten aus. Die 
Aufklärungsquote lag im Polizeipräsidium Freiburg 2019 über dem 
Landesschnitt und mit 61 Prozent auch über dem Mittelwert der letzten
10 Jahre im gesamten Dienstbezirk.

Die grenznahe Region entlang des Rheins bietet sich für 
Wohnungseinbrecher geradezu an. Dies beeinträchtigt das 
Sicherheitsgefühl der südbadischen Bevölkerung spürbar. Beim 
Polizeipräsidium Freiburg wurden landesweit die meisten 
Wohnungseinbrüche gezählt. Im Jahr 2019 gelang es aber, die 
Fallzahlen um 29,9 Prozent zu reduzieren, was den Spitzenplatz im 
Vergleich der Regionalpräsidien bedeutet. Die Strategie des 
Polizeipräsidiums Freiburg zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen 
wurde angepasst und in die Regelorganisation überführt. Alle 
Dienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei sind dabei eingebunden.
Dazu gehören tagesaktuelle Lagebilder, intensive Präventions- und 
Aufklärungsmaßnahmen und ein Einsatzkonzept, das auch außerhalb der 
typischen Einbruchszeit (dunkle Jahreszeit) sofortige Interventionen 
bei aktuellen Einbruchsschwerpunkten ermöglicht.

Polizeipräsident Franz Semling: "Wir leben in einer Region, die 
vergleichsweise stark durch Wohnungseinbrüche belastet ist. Das 
beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Menschen - umso mehr werden 
wir dafür tun, um solche Delikte weiter zurückzudrängen. 2019 ist uns
das sichtbar gelungen, aber wir wollen und müssen noch besser 
werden."

Positiv aus Sicht der Polizei und auch der Geschädigten war die 
Zunahme der erfolglosen Einbruchsversuche (44,7 Prozent) im Vergleich
zur Gesamtzahl der Fälle. Die Einbrecher hatten also weniger Erfolg 
dabei, in Wohnobjekte einzudringen, was den großen Anstrengungen zur 
Verbesserung des Einbruchschutzes und auch dem wachsamen Auge der 
Bevölkerung und der unverzüglichen Meldung von verdächtigen 
Wahrnehmungen über den polizeilichen Notruf zugerechnet werden kann. 

Außerdem ist es im vergangenen Jahr durch eine Schwerpunktsetzung im 
Bereich der Ermittlungsarbeit gelungen, die Aufklärungsquote deutlich
im Vergleich zum Vorjahr zu erhöhen. Mehr als jeder fünfte Fall 
konnte im Jahr 2019 aufgeklärt werden.

Für das Sicherheitsgefühl der Menschen mindestens genauso bedeutend 
wie der Wohnungseinbruch ist das Thema der Kriminalität im 
öffentlichen Raum. Beim Polizeipräsidium Freiburg hat die Bekämpfung 
solcher Delikte eine hohe Priorität. Als wesentliche Grundlage für 
eine wirksame Bekämpfungsstrategie dient die Lokalisierung von 
Kriminalitätsbrennpunkten. Bestimmte Hotspots müssen mit gezielten 
Kontrollmaßnahmen belegt werden, um punktgenau dort Wirkung zu 
erzielen, wo es erforderlich ist. An Orten, die sich positiv 
entwickeln, werden die speziellen Kontrollbefugnisse, die das 
Polizeigesetz für "gefährliche Orte" vorsieht, wieder aufgehoben. 

Polizeipräsident Franz Semling: "Wir sind bereit, gezielt Personal 
und Geld dort zu investieren, wo es nötig ist. Wenn wir andererseits 
eine positive Veränderung erleben, sind wir auch gewillt, unsere 
Maßnahmen wieder zurückzufahren. Das haben wir 2019 ganz konkret in 
der Stadt Freiburg getan. Von den ursprünglich sechs, als 
Kriminalitätsbrennpunkte eingestuften Orten, habe ich drei 
herabgestuft - beispielsweise den Bereich um die Johanneskirche." 

Die zielgerichteten polizeilichen Maßnahmen führten zu einem 
überdurchschnittlichen Ergebnis. Mit einem Rückgang um 7,2 Prozent 
war Freiburg unter allen baden-württembergischen Regionalpräsidien 
mit Abstand Spitzenreiter bei der Reduzierung von Straftaten im 
öffentlichen Raum. 

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen hingegen um 
11,2 Prozent zu, was im Landesvergleich einem mittleren Wert 
entspricht. Allein die Fallzahlen im Bereich der Verbreitung 
pornografischer Schriften hatten sich in etwa verdoppelt - ein 
landesweites Phänomen. Diese Entwicklung erklärt sich insbesondere 
durch die zunehmende Verteilung von strafrechtlich relevantem Video- 
und Bildmaterial über Gruppenchats, was je nach Chat-Größe immer 
wieder zu einer Vielzahl von Ermittlungsverfahren führen kann.

Andere Delikte, die zu den Straftaten gegen die sexuelle 
Selbstbestimmung zählen, gingen zurück. Dies war beispielsweise bei 
sexuellen Übergriffen und dem sexuellen Missbrauch der Fall. Auch gab
es 2019 weniger Fälle, die im öffentlichen Raum stattfanden.

Leitender Kriminaldirektor Peter Egetemaier: "Während wir vor wenigen
Jahren noch von Daten in Gigabyte-Größenordnung sprachen beschäftigen
uns aktuell immer mehr Datenträger von Tatverdächtigen, die sich im 
Terabyte-Bereich bewegen. Das bringt uns sowohl personell als auch 
hinsichtlich unserer Ausstattung an die Grenzen. Hier hoffen wir alle
auf die Forschung und neue Einsatzmöglichkeiten Künstlicher 
Intelligenz.

Wir freuen uns zudem darüber, dass es uns für die so wichtige 
Bekämpfung des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern gemeinsam 
mit hiesigen Bundestagsabgeordneten gelungen ist, eine 
Gesetzesänderung zu erwirken. Sie soll und wird verdeckte 
Ermittlungen im Darknet erleichtern."

Verglichen mit der Gesamtheit aller gezählten Fälle machen die 
Straftaten gegen das Leben im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg,
wo rund eine Million Menschen leben, einen eher geringen Anteil aus. 
Nichtdestotrotz handelte es sich um 27 Delikte, die aufgrund ihrer 
Schwere einen besonderen Eindruck in der Öffentlichkeit hinterließen.
Es handelte sich im Einzelnen um drei Morde, 21 Verfahren wegen 
Totschlags und drei Fälle von fahrlässiger Tötung. Die 
Aufklärungsquote lag bei 100 Prozent. Die meisten Tatverdächtigen 
dieses Segments waren männliche, deutsche Staatsangehörige, die in 
der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten waren. 
Ein herausragendes Beispiel im Jahr 2019 war wohl das Tötungsdelikt 
an einem 24-jährigen Mann, der im Gewerbegebiet Freiburg Haid 
erschossen wurde. Der Sonderkommission "Haid" gelang es bereits nach 
kurzer Zeit, zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft zu bringen. Ein
Rechtsanwalt war in Verdacht geraten, den Mord in Auftrag gegeben zu 
haben - er nahm sich während der Untersuchungshaft das Leben. Am 18. 
März erging das Urteil gegen einen 33 Jahre alten Mann, der den 
Auftragsmord durchgeführt hatte. Er erhielt eine lebenslange 
Haftstrafe. 

Anlass zur Sorge bereiten nach wie vor Straftaten, die sich gegen 
Polizeibeamte richten. 565 solcher Fälle wurden 2019 gezählt, ein 
erschreckender Höchstwert mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre. 
Die meisten Täter waren männlich - sehr oft spielte Alkohol eine 
Rolle.

Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg: "Körperliche Gewalt und 
aggressives / respektloses Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden der
Blaulichtorganisationen ist in keinem Fall zu akzeptieren. 

Im Polizeipräsidium Freiburg wurden Mitte 2019 alle Polizeireviere 
mit sogenannten "Bodycams" ausgestattet. Damit steht den 
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein geeignetes Werkzeug zur 
Verfügung, um Aggressionen zu reduzieren und entsprechende 
Situationen zu dokumentieren. 

Die Bodycam-Aufnahmen ermöglichen im Rahmen der Strafverfahren 
eindeutige und mit Worten nur schwer beschreibbare Einblicke.

Wir werden dieses Mittel auch weiterhin niederschwellig in den 
Einsatz bringen, um die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen 
zu schützen.

***

    Stadtkreis Freiburg: Die Stadt mit der höchsten 
Kriminalitätsbelastung heißt nicht mehr Freiburg!

Die Straftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte) im Stadtkreis 
Freiburg gingen um -8,9 Prozent auf 22.560 Fälle zurück. Das ist der 
niedrigste Wert seit 10 Jahren. Die Aufklärungsquote betrug 62,3 
Prozent.

Nach 16 Jahren verlässt Freiburg damit den unrühmlichen ersten Platz 
unter den am meisten von Kriminalität belasteten Stadtkreisen in 
Baden-Württemberg.

Polizeipräsident Franz Semling: "Auch wenn das Sicherheitsgefühl der 
Freiburger Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahren spürbar 
beeinträchtigt war - Freiburg hat sich 2019 positiv verändert. Das 
kann aus meiner Sicht jedoch nur der Anfang sein.  So müssen zum 
Beispiel unsere Maßnahmen auf dem Stühlinger Kirchplatz, für die wir 
aus der Bevölkerung viel Zuspruch erhielten, sinnvoll fortentwickelt 
werden. Nur wenn dieser Platz jetzt mit Unterstützung der 
Stadtverwaltung und zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern wieder 
attraktiver gestaltet wird, kann er auch langfristig von allen 
Menschen akzeptiert und genutzt werden." 

Ebenso erfreulich: Es wurden 25,7 Prozent weniger Wohnungseinbrüche 
als 2018 gezählt. 292 solcher Fälle wurden bearbeitet; 127-mal blieb 
es beim erfolglosen Versuch. 

Das Polizeipräsidium Freiburg hat im Schulterschluss mit der 
Stadtspitze ganz erheblich Personal und Geld in die 
Sicherheitspartnerschaft investiert. Die Stadt Freiburg hat den 
eigenen Vollzugsdienst nochmals verstärkt und das Polizeipräsidium 
erhöhte die Präsenz im Stadtgebiet deutlich. Mit regelmäßiger 
Unterstützung des Polizeipräsidiums Einsatz waren ständig 
Polizeistreifen zu Fuß, auf Fährrädern, Segways und mit Pferden 
unterwegs, um Straftäter fernzuhalten und das subjektive 
Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu fördern.

In der Folge ging die Straßenkriminalität um 7,4 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr zurück. Auch hier ein 10-Jahres-Tiefststand.

In dieselbe Richtung bewegte sich auch die Gewaltkriminalität. Sie 
lag 2019 um 10,1 Prozentpunkte unter dem 10-Jahres-Mittelwert. Die 
Aufklärungsquote lag bei 78,4 Prozent.

***

     Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald: Polizei sieht 
Verbesserungspotenzial bei der Bekämpfung von Straftaten

Entgegen der positiven Entwicklung im gesamten Polizeipräsidium 
Freiburg sind die Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) im 
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um 1,3 Prozent auf 11.836 Fälle 
angestiegen.

Polizeipräsident Franz Semling: "Der Landkreis 
Breisgau-Hochschwarzwald gehört bestimmt nicht zu den unsichersten 
Gegenden in Baden-Württemberg. Mit der Entwicklung der Fallzahlen 
kann ich jedoch nicht zufrieden sein. Wir werden daher strategische 
Entscheidungen treffen müssen, um den Landkreis noch sicherer zu 
machen."

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte gab es einen 
auffälligen Anstieg um 15,7 Prozent, der deutlich über dem Wert für 
Baden-Württemberg lag (circa 10 Prozent). Einen maßgeblichen Anteil 
daran hatten sogenannte Anrufstraftaten, wie beispielsweise die 
Betrugsmasche "Falscher Polizeibeamter". Diese Delikte hatten sich im
Vergleich zu 2018 fast verdoppelt.

Ein erfreuliches Detail ist in diesem Zusammenhang die intensive 
Aufklärungsarbeit, die Wirkung zeigte. Die potenziellen Opfer sind 
gewarnt und erkennen immer häufiger die Tricks der Betrüger. In 97 
Prozent aller Fälle des "falschen Polizeibeamten" blieb es beim 
Versuch. Dennoch verursachten die wenigen vollendeten Fälle einen 
erheblichen Schaden. Daher wird die Präventionsarbeit auch weiterhin 
entscheidend bei der Bekämpfung solcher Straftaten sein. Mit einer 
eigens dafür entwickelten Kampagne und der "roten Karte" setzen die 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referats Prävention alles daran,
solchen Betrügern das Handwerk zu erschweren.

Die Ermittlungsgruppe "Anruf", die zentral bei der 
Kriminalpolizeidirektion in Freiburg angesiedelt ist, ermittelt 
gezielt im Bereich der Anrufstraftaten, die regelmäßig und geradezu 
in Wellen über den gesamten Bereich des Präsidiums hereinbrechen. Die
Ermittlungsgruppe gewährleistet, dass Tatzusammenhänge erkannt 
werden. Die Ermittler können schnell und gezielt intervenieren.

***

     Landkreis Lörrach: Erfolgreiche behördenübergreifende 
Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung

14.550 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) wurden in der 
polizeilichen Kriminalstatistik 2019 für den Landkreis Lörrach 
gezählt. Damit waren die Fallzahlen im 10-Jahres-Vergleich auf dem 
niedrigsten Stand. Der Rückgang von 5,7 Prozent war im Landkreis 
Lörrach noch deutlicher als im gesamten Polizeipräsidium. Die 
Aufklärungsquote lag bei 61 Prozent. 

Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 46 Prozent auf 204 Fälle. Sehr
beachtlich: Fast die Hälfte dieser Taten blieben im Versuchsstadium 
stecken und fast jeder dritte Fall konnte aufgeklärt werden 
(Aufklärungsquote 32,8 Prozent).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kriminalpolizeilichen 
Beratungsstellen, die in allen Landkreisen tätig werden und 
persönliche Beratungen vor Ort durchführen, arbeiten stetig daran, 
dass Häuser und Wohnungen optimal vor Einbrechern geschützt werden. 

Durch Hinweise aus der Bevölkerung, intensive Kontrollen der Polizei 
und umfangreiche Ermittlungen konnten in mehreren Verfahren Personen 
identifiziert und festgenommen werden. Durch die Ermittlungsgruppe 
"Dreiländereck", die sich aus Beamten der Kriminalpolizei und der 
Polizeireviere zusammensetzt, werden Wohnungseinbrüche zentral 
bearbeitet. In den derzeit noch laufenden Verfahren wurden mehrere 
Personen in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen gegen die 
zumeist überörtlich agierenden Tatverdächtigen dauern noch an. 

Bei der Straßenkriminalität setzte sich die positive Entwicklung der 
letzten Jahre fort. Die Fälle gingen um 10,1 Prozent zurück. Am 
stärksten waren in diesem Deliktbereich die Städte Lörrach, Weil am 
Rhein, Rheinfelden und Schopfheim vertreten. 

Der Positivtrend war ebenso im Bereich Friedlingen zu spüren. Hier 
war im Jahr 2014 die Sicherheitsinitiative Friedlingen ins Leben 
gerufen worden. Seit 2016 bewegen sich die Fallzahlen auf deutlich 
niedrigerem Niveau. Es besteht eine enge Kooperation mit der Stadt 
Weil am Rhein, um möglichen Fehlentwicklungen schnell entgegenwirken 
zu können. 

Kriminalitätsbekämpfung fand auch in weiteren Bereichen über die 
Behördengrenzen hinweg statt. So zum Beispiel bei gemeinsamen 
Kontrollen von Shisha-Bars, wo Kräfte des Polizeipräsidiums Freiburg,
des Hauptzollamts Lörrach, des Landratsamts Lörrach und der 
Stadtverwaltungen zusammenarbeiteten. Solche Kooperationen 
ermöglichen es, dass alle beteiligten Organisationen mit ihren 
speziellen Kompetenzen und Befugnissen für eine sehr effiziente 
Kontrollaktion sorgen. Vergleichbare Einsätze sind auch für die 
Zukunft geplant.

Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg: "Nur durch die gelebte 
Kooperation und das aktive Zusammenführen der unterschiedlichen 
Zuständigkeiten und Kompetenzen konnte das beeindruckende und 
nachhaltige Ergebnis erzielt werden."

***

    Landkreis Waldshut: Erfolgreiche Ermittler vor Ort

Bemerkenswert war im Landkreis Waldshut neben einer sinkenden 
Fallzahl (6.463 Fälle) auch die überdurchschnittlich hohe 
Aufklärungsquote von 66,2 Prozent (Straftaten ohne 
ausländerrechtliche Verstöße).

In fast allen Deliktsbereichen waren die Zahlen rückläufig, mit 
Ausnahme weniger Auffälligkeiten:

Rohheitsdelikte legten um 4,4 Prozentpunkte zu. Einen hohen Anteil 
daran hatten Raubdelikte, von denen im Vergleich zum Vorjahr weitere 
15 Taten hinzukamen (33 Fälle gesamt). Auch die Gewaltkriminalität 
nahm spürbar zu (14 Fälle mehr). Ähnlich wie im gesamten 
Polizeipräsidium waren die Täter von Gewaltdelikten meist männlich 
(circa 90 Prozent) und zunehmend alkoholisiert.

Der allgemeinen Entwicklung folgend gab es 2019 im Landkreis Waldshut
weniger Wohnungseinbrüche als 2018. Hier fielen die Zahlen sogar auf 
einen Fünf-Jahres-Tiefststand mit 37,3 Prozent unter dem Mittelwert 
für diesen Zeitraum.

Im Jahr 2019 wurden im Bereich des Kriminalkommissariats 
Waldshut-Tiengen vier Straftaten gegen das Leben bearbeitet und somit
zwei Delikte mehr als im Jahr 2018. Alle Fälle wurden geklärt. 

Die Bearbeitung dieser sehr ressourcenintensiven Verfahren gelang dem
Kriminalkommissariat Waldshut-Tiengen, ohne dass spezielle Strukturen
(Sonderkommissionen) eingerichtet werden mussten. 

Ein weiterer Erfolg der örtlichen Kripo: Im Zuge eines 
Ermittlungsverfahrens wegen des Verbreitens von kinderpornografischem
Material konnten neben dem 36-jährigen Beschuldigten aus dem 
Landkreis Waldshut auch 18 weitere Tatverdächtige aus dem In- und 
Ausland identifiziert werden.

***

       Landkreis Emmendingen: Emmendingen gehört weiterhin zu den 
sichersten Landkreisen in Baden-Württemberg

Die Gesamtzahl der Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) 
ging auch im Landkreis Emmendingen zurück und lag auf dem niedrigsten
Stand seit fünf Jahren. Die Aufklärungsquote betrug 61,8 Prozent. 
Damit gehört der Landkreis Emmendingen mit 3.786 Straftaten pro 
100.000 Einwohner weiterhin zu den sichersten in Baden-Württemberg.

Im nördlichen Bereich des Landkreises sorgte seit Mitte Mai 2019 eine
Serie von Brandstiftungen für Unruhe in der Bevölkerung. Auch in der 
Statistik schlug sich dieses Delikt im Landkreis Emmendingen mit 
einer Zunahme von 129 Prozent (insgesamt 55 Fälle) nieder. Die 
Kriminalpolizei reagierte darauf und gründete die Ermittlungsgruppe 
"Scheune". Den Ermittlern gelang es nach intensiven offenen und 
verdeckten Maßnahmen, die Brandserie zu stoppen. Am 29. Juli erfolgte
die Festnahme eines 20-jährigen Tatverdächtigen aus Herbolzheim, der 
daraufhin in Untersuchungshaft kam. 

Leitender Kriminaldirektor Peter Egetemaier: "Diese Brandserie hat 
die Bevölkerung natürlich außerordentlich beunruhigt, 
glücklicherweise sind Menschen dabei nicht zu Schaden gekommen. 
Deshalb habe ich nach Absprache mit den politisch Verantwortlichen 
noch während der Arbeit der Ermittlungsgruppe "Scheune" (ein 
absolutes Novum!) den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer 
Gemeinderatssitzung Rede und Antwort gestanden. Brandstiftungen, das 
liegt in der Natur der Sache, sind erfahrungsgemäß sehr schwer 
aufzuklären, weil viele der Spuren durch das Feuer vernichtet werden.
Umso größer war auch bei uns die Erleichterung, durch den 
Ermittlungserfolg diese Serie gestoppt zu haben."

Die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen war im Landkreis Emmendingen, 
mit einer für dieses Deliktsfeld herausragenden Aufklärungsquote von 
34,2 Prozent, mehr als erfolgreich. So wie im gesamten 
Präsidiumsbereich gingen auch hier die Fallzahlen zurück und lagen 
unter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre.

Gerade in den ländlichen Gebieten, wo vergleichsweise niedrige 
Fallzahlen auftauchen, werden einzelne Ereignisse von der Bevölkerung
viel aufmerksamer wahrgenommen als in städtisch geprägten Gegenden. 
Diese Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls kann die 
Kriminalstatistik aufgrund der unauffällig niedrigen Zahlen nicht 
abbilden. Im Elztal und im Simonswälder Tal führte das Auftauchen von
"Falschen Polizeibeamten" und "Enkeltrick-Betrügern" im Jahr 2019 zu 
Unsicherheiten bei Bürgerinnen und Bürgern. In dieser Region waren 
neben vielen erfolglosen Versuchen auch Vermögensschäden im 
fünfstelligen Bereich zu beklagen. Die enge Zusammenarbeit zwischen 
den Polizeirevieren und Polizeiposten vor Ort mit Kommunen, Vereinen 
und Unternehmen konnte dem entgegenwirken. Für die Aufklärungsarbeit,
die maßgeblich durch das Referat Prävention beim Polizeipräsidium 
Freiburg geleistet wird, ist dies ein wertvolles Netzwerk. In den 
Mitteilungsblättern der Gemeinden erscheinen regelmäßig 
Präventionshinweise. Banken wurden sensibilisiert falls gerade ältere
Menschen ungewöhnlich hohe Geldbeträge abheben möchten.

Hinweis für die Medien:

Aufgrund der aktuellen Lage in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie 
wurde auf die sonst übliche Pressekonferenz zur Vorstellung der 
polizeilichen Kriminalstatistik 2019 verzichtet. Um dieses Defizit 
auszugleichen, stellt Ihnen das Polizeipräsidium Freiburg als Anlage 
zu dieser Pressemitteilung eine sehr umfangreiche Auswertung für alle
Landkreise und die Stadt Freiburg zur Verfügung. Weitere Auskünfte 
erteilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Freiburg gerne auf 
Anfrage.

Medienrückfragen bitte an:

Jerry Clark
Polizeipräsidium Freiburg
Pressestelle
Telefon: 0761 / 882-1330
freiburg.pressestelle@polizei.bwl.de

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