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Polizeipräsidium Heilbronn

POL-HN: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 24.04.2023

Heilbronn (ots)

Nach der erfolgreichen Zerschlagung eines Rauschgifthändlerrings innerhalb der Justizvollzugsanstalt Heilbronn vergangenen Jahres (wir berichteten am 30. September 2022: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/5334144), wurden verdeckte Ermittlungsmaßnahmen fortgeführt. Durch den anhaltenden Ermittlungsdruck und dank einer weiterhin sehr engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Anstaltsleitung sowie dem Sicherheitsdienst der Justizvollzugsanstalt Heilbronn konnten jetzt weitere Betäubungsmitteldelikte in der Region und darüber hinaus aufgeklärt werden.

Zunächst wurde dank eines von der Justizvollzugsanstalt Heilbronn im Rahmen eines Pilotprojekts beschafften Drogenscanners Personen ermittelt, die zwar nicht dem im vergangenen Jahr zerschlagenen Rauschgifthändlerring angehörten, aber in Verdacht stehen, synthetische Drogen in die Anstalt eingebracht und dort mit diesen Handel getrieben zu haben. So sollen durch einzelne Tatverdächtige außerhalb der Justizvollzugsanstalt Briefpapier, gemalte Bilder, Briefmarken und Fotos mit synthetischem Cannabis benetzt und per Post an nicht existente Personen versendet worden sein. Auf diese Weise gelangten die Briefe als vermeintlich unzustellbare Postrücksendungen an die als Absender angegebenen Häftlinge in die Justizvollzugsanstalt.

Im Zuge der Ermittlungen konnten noch weitere Erkenntnisse zum Betäubungsmittelhandel außerhalb der Justizvollzugsanstalt gewonnen werden. Dabei stellte die überregionale Vernetzung der Täter für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des Arbeitsbereichs für Banden und Organisierte Kriminalität der Kriminalpolizei Heilbronn eine Herausforderung dar. Bereits am 14. Februar 2023 konnte eine 39-jährige Kurierfahrerin nach der Übernahme von 200 Gramm Kokain in Karlsruhe festgenommen werden. Bei den anschließenden Durchsuchungen von verschiedenen Bunkerwohnungen in Karlsruhe, Ettlingen, Marxzell und Bietigheim-Bissingen konnten weitere 315 Gramm Kokain, ein Kilogramm Marihuana und mutmaßliches Dealergeld sichergestellt werden. Drei weitere Männer im Alter von 26, 21 und 23 Jahren wurden hierbei festgenommen und befinden sich, wie auch die 39-Jährige, seither in Untersuchungshaft. Ein 18-Jähriger, der seine Wohnung ebenfalls als Bunker zur Verfügung gestellt hatte, verblieb auf freiem Fuß. Der Haftbefehl gegen eine 24-jährige Frau aus dem Raum Karlsruhe wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Am 20. Februar 2023 konnte ein weiterer 24-Jähriger in Crailsheim festgenommen werden. Gegen ihn bestand zu diesem Zeitpunkt bereits ein Haftbefehl. Auch er befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Im Zuge der Ursprungsermittlungen im Bereich der Justizvollzugsanstalt geriet auch ein 30-Jähriger in den Fokus der Ermittler, der im Verdacht stand, an dem Einbringen von mit synthetischem Cannabis benetztem Papier in die Justizvollzugsanstalt beteiligt gewesen zu sein. Gegen diesen wurde von der Staatsanwaltschaft Heilbronn auf Grundlage weiterer Ermittlungen beim Amtsgericht Heilbronn ein Haftbefehl erwirkt, auf Grund dessen der Tatverdächtigte am 7. März 2023 in Heilbronn festgenommen werden konnte. Der Mann soll im Raum Heilbronn im großen Stil mit Betäubungs- und Dopingmitteln gehandelt haben. Bei seiner Festnahme führte er circa 45 Gramm Kokain und circa 100 Gramm Amphetamin mit sich. Ein 51-Jähriger Abnehmer des 30-Jährigen aus einer Heilbronner Landkreisgemeinde wurde in der Folge ebenfalls festgenommen. Beide Personen sind seither in Untersuchungshaft.

Zum Abschluss der Maßnahmen wurden am 28. März 2023 in einer großangelegten Durchsuchungsaktion zwei Hafträume in der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, ein Haftraum in der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall, ein Zimmer in einer Therapieeinrichtung sowie Wohnungen in Heilbronn, Köln, im Bereich Villingen-Schwenningen und im Bereich Mannheim durchsucht. Hierbei konnte weiteres Beweismaterial sichergestellt werden, das die bisherigen Ermittlungserkenntnisse bestätigte.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Heilbronn
Telefon: 07131 / 104 - 1010
E-Mail: HEILBRONN.PP.STS.OE@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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