POL-KN: (Vöhringen/RW) Nachtrag: Mit Messer bewaffneter 19-Jähriger bedroht Polizeibeamte 26.4.20 - 27.4.20
Vöhringen (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Konstanz:
Ursprungsmeldung: Am heutigen Nachmittag (Sonntag, 26.4.20) gegen 14.00 Uhr bedrohte ein 19-jähriger Mann mit einem Messer mehrere Passanten auf dem Autohof Vöhringen und flüchtete bei Erkennen der ersten alarmierten Polizeistreife. Nach einer Verfolgung durch den nordöstlichen Ortsteil von Vöhringen kam es gegen 15.00 Uhr im Amselweg zu einem Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte, bei dem der Mann schwer verletzt wurde. Nach ersten Erkenntnissen war es zu einer Bedrohungssituation für die Polizisten gekommen, weshalb diese die Schusswaffe einsetzten. Nach sofortigen Erste-Hilfe-Maßnahmen durch die Beamten und notärztlichen Weiterbehandlung wurde der 19-Jährige vom Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die Ermittlungen zum genauen Geschehensablauf durch die Staatsanwaltschaft Rottweil und die Kriminalpolizei Rottweil dauern an.
Fortschreibung:
Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil hat noch am Sonntagabend mit mehreren Beamten ihre Arbeit aufgenommen. In der Amselstraße, den anliegenden Gärten und Straßen wurde von Kriminaltechnikern der Fluchtweg und die Örtlichkeit abgesucht und vermessen, an dem der 19-jährige letztlich gestellt werden konnte. Zudem dokumentierten die Beamten die Situation vor Ort mit einer speziellen Fototechnik. Weitere Ermittler befragten Anwohner und Passanten, die den 19-Jährigen bei der Flucht gesehen haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil ordnete der zuständige Richter die Durchsuchung der Wohnung des 19-Jährigen gebürtigen Deutschen an, der mittlerweile außer Lebensgefahr ist. Am heutigen Montag setzte die Kriminalpolizei die Ermittlungen fort. Die Beamten rekonstruierten auch mit dem Einsatz von Diensthunden den Fluchtweg des jungen Mannes von der Bergfelder Straße, wo er ein Ehepaar auf Fahrrädern bedrohte und die Herausgabe von Gegenständen forderte, über das Industriegebiet und dem Gelände einer Gärtnerei bis in die Amselstraße. Dort hatten am Sonntagnachmittag mehrere Streifen der Polizei aus Oberndorf, Zimmern ob Rottweil und Balingen den Tatverdächtigen, der bei der Polizei kein unbeschriebenes Blatt ist, gestellt und aus ihren Dienstwaffen Schüsse auf ihn abgegeben, nachdem er die Beamten mit einem Messer bedrohte, ohne auf die Zurufe der Beamten zu reagieren. Die weiteren Maßnahmen erstreckten sich am Montag auch auf die Vernehmung von zahlreichen Zeugen und Anwohnern, die sich bei der Polizei zwischenzeitlich gemeldet haben oder auch den Mann bei der Flucht vor der Polizei gesehen haben. Zum derzeitigen Ermittlungsstand steht fest, dass keine weiteren Personen durch den Vorfall verletzt wurden. Gegen den Verdächtigen, der mit Schussverletzungen in einem Krankenhaus liegt, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter räuberischer Erpressung und Bedrohung eingeleitet. Noch völlig offen ist der Grund des Verhaltens des Mannes am Sonntag. In zurückliegender Zeit ist dieser wegen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit psychischen Auffälligkeiten bei der Polizei bekannt geworden. Erst in der Nacht zuvor mussten Beamte des Polizeireviers Oberndorf diesen an seinem Wohnort beruhigen, weil er dort randalierte und Lärm verursachte. Weiterhin ist es erforderlich, dass sich Zeugen, die Aussagen zum Ablauf machen können, bei der Polizei unter der Rufnummer 0741 4770 melden.
Rückfragen an Staatsanwaltschaft Rottweil, Erster Staatsanwalt Grundke, Tel. 0741 243-2883
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Uwe Vincon
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