POL-KN: (Konstanz) Frontex leitet internationale Maßnahmen gegen gestohlene Fahrzeuge in ganz Europa ein - tausende Fahrzeuge, Lastkraftwagen und Boote kontrolliert
Konstanz/Göppingen (ots)
Im Auftrag des Polizeipräsidiums Einsatz/Göppingen teilen wir folgendes mit:
Die Bekämpfung des Handels mit gestohlenen Fahrzeugen, ihren Teilen, gestohlenen Booten sowie die Verhütung der Schleusung von Migranten und des damit verbundenen Dokumentenbetrugs standen im Mittelpunkt einer europaweit von Frontex durchgeführten Operation, die von INTERPOL, Europol und CELBET unterstützt wurde. Die Operation "Mobile 4" fand vom 11. bis 22. Oktober in 17 EU-Ländern und weiteren sechs Balkanländern statt. Es handelte sich um eine Maßnahme unter dem Dach der EMPACT Priority Organised Property Crime, die von Griechenland, Deutschland, Polen und Europol gemeinsam geleitet wurde. Hunderte Kräfte der Polizei und des Bundesgrenzschutz aus insgesamt 23 europäischen und westlichen Balkanländern waren an der Operation beteiligt. Offiziere des ständigen Korps, die von Frontex im Rahmen der laufenden Landeinsätze der Agentur entsandt wurden, unterstützten die Aktion mit ihrem Fachwissen. Zum zweiten Mal war auch das Polizeipräsidium Einsatz mit den Bootsfahndern des Kompetenz-Zentrums Bootskriminalität der Wasserschutzpolizeistation Konstanz an der europaweiten Aktion direkt beteiligt. Die über 250 kontrollierten Sportboote, Außenbordmotoren und Trailer wurden von den Spezialistenteams aus Konstanz und den Niederlanden überprüft. Zur gezielten Unterstützung vor Ort und zur Durchführung von mehreren Schulungsmaßnahmen wurden zwei Fahnder aus Konstanz nach Rumänien an die EU-Außengrenze zur Ukraine entsandt. Insgesamt konnten bei der Gesamtaktion vier Sportboote und mehrere teilweise hochwertige Außenbordmotoren aus Skandinavien, den Niederlanden und Österreich sichergestellt werden. Außerdem konnten durch den Auslandseinsatz der Konstanzer Fahnder eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren wegen Hehlerei eingeleitet werden, zu denen die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen kann.
Den Fahndern aus den Niederlanden, Österreich und Spanien gelang gemeinsam der größte "Fang". In Valencia konnte eine größere Segelyacht im Wert von ca. einer Millionen Euro sichergestellt werden. Eigentümer der Yacht war ein österreichischer Staatsangehöriger. Das Schiff konnte von spanischen Fahndern in Valencia lokalisiert und dort festgesetzt werden. Ein Mann wurde festgenommen. Die Gesamtergebnisse des gemeinsamen Aktionstags Mobile 4 können sich sehen lassen: - 518 gestohlene Fahrzeuge - 400 gestohlene Autoteile - 140 betrügerische Dokumente - 4 gestohlene Schiffe - 10.000 Datenbankkontrollen - 1.000 irreguläre Migranten - 31 Schleuser
Innerhalb von zwei Wochen führten die an der Operation beteiligten Beamte 10.000 Überprüfungen verschiedener Datenbanken durch, die zur Beschlagnahme von 518 gestohlenen Fahrzeugen führten. Die teilnehmenden Länder beschlagnahmten außerdem 400 gestohlene Fahrzeugteile, die in Lastkraftwagen und Garagen gefunden wurden, was zu neuen Ermittlungen gegen Banden der Kfz-Kriminalität führte. Darüber hinaus wurden mehr als 140 gefälschte oder verfälschte Ausweisdokumente und Fahrzeugdokumente entdeckt. Dank der Zusammenarbeit der Behörden wurden in verschiedenen EU-Ländern mehrere Luxusautos beschlagnahmt, was den internationalen Charakter der Bedrohung der EU und deren Bürger durch organisierte Eigentumskriminalität widerspiegelt. So wurden beispielsweise auch Garagen mit in die Durchsuchungen einbezogen, in denen entwendete Fahrzeuge in Teile zerlegt wurden, um weiter geschmuggelt und/oder online verkauft zu werden. Bei den Kontrollen tausender Fahrzeuge und Boote haben die Behörden 1.000 irreguläre Migranten auf dem Weg in die EU über Land- und Seewege entdeckt. 31 Schleuser wurden verhaftet. Dank des multifunktionalen Ansatzes wurden auch andere Arten krimineller Aktivitäten ins Visier genommen, darunter der Handel mit Drogen, Feuerwaffen und gefährdeten Arten.
Austausch von Informationen: Frontex richtete in seinem Hauptsitz in Warschau ein Koordinierungszentrum ein, in dem Beamte aus den teilnehmenden Ländern Informationen austauschen konnten. Durch den Austausch von Fachwissen, Datenbanken und weltweitem Netzwerk leistete INTERPOL entscheidende Unterstützung für die Operation. Während der gemeinsamen Maßnahme arbeiteten die Strafverfolgungsbehörden Hand in Hand mit der Privatwirtschaft, insbesondere den Automobilherstellern, Miet- und Leasingunternehmen, aber auch den Bootsherstellern. Dank dieser Aktion konnten die Täter viele Fahrzeuge und Boote nicht ins Ausland schmuggeln. Bei den Behörden, die an Mobile 4 teilgenommen haben, wurde ein zunehmender Trend des Schmuggels von gestohlenen LKW, Bussen, Landmaschinen sowie Wohnwagen (Camper) festgestellt.
Teilnehmer : Hunderte Beamtinnen und Beamte der Polizei und Grenzschutzbeamten aus Österreich, Bulgarien, Kroatien, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Polen, Portugal, Rumänien, der Slowakei, Spanien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, der Republik Nordmakedonien, Montenegro und Serbien waren an den Operationen vor Ort beteiligt.
Die Operation war Teil der Europäischen Multidisziplinären Plattform gegen strafrechtliche Bedrohungen (EMPACT), einem Vierjahresplan zur Bekämpfung der schweren und organisierten Kriminalität. Es bringt Polizei- und Strafverfolgungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten, europäische Agenturen und internationale Organisationen zusammen, um die Grenzen Europas und die innere Sicherheit Europas gemeinsam zu stärken. Aufgrund der in Rumänien neu geknüpften Kontakte konnten die Fahnder des Kompetenzzentrums Bootskriminalität der Wasserschutzpolizeistation Konstanz des Polizeipräsidiums Einsatz sogar Anfang Dezember mit ihren rumänischen Kollegen zwei hochwertige Außenbordmotoren sicherstellen, die in die Ukraine transportiert werden sollten. In enger Kooperation mit belgischen, italienischen und französischen Fahndern gelang es, die von den rumänischen Grenzbeamten kontrollierten Außenbordmotoren mit einem Zeitwert von ca. 30.000 EUR binnen weniger Stunden einem Diebstahl in Südfrankreich zuzuordnen.
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