POL-OG: Gaggenau - Ausschreitungen zu "Halloween"- Nachtragsmeldung
Gaggenau (ots)
Das Polizeirevier Gaggenau führt seit der Halloween-Nacht am 31.10.2023 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gegen eine größere Personengruppe, bestehend aus vorwiegend Jugendlichen aus dem Raum Rastatt. Die zwischenzeitlich durch polizeiliche Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Jugendlichen geplant hatten, Gewalttätigkeiten gegen Menschen und Sachen aus einer Menschenmenge heraus zu begehen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Baden-Baden wurden durch das Amtsgericht Baden-Baden zwischenzeitlich acht Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, welche am Mittwochmorgen mit 13 Beamten der Polizeireviere Rastatt und Gaggenau sowie 22 Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz in Gernsbach, Kuppenheim und Gaggenau vollzogen wurden. Bei den Wohnungsdurchsuchungen konnten Mobiltelefone, relevante Tatkleidung, Maskierungsmittel und Pyrotechnik aufgefunden werden. Durch die polizeilichen Maßnahmen wurden weitere Erkenntnisse erlangt, die von der eingerichteten Ermittlungsgruppe des Polizeireviers Gaggenau bearbeitet werden. /vo
Pressemeldung: Do 02.11.2023 15:12
POL-OG: Gaggenau - Ausschreitungen zu "Halloween" / Zeugen gesucht
Gaggenau Aufgrund der Feierlichkeiten zu "Halloween" kam es am Abend des 31.10.2023 in der Innenstadt von Gaggenau zu teils tumultartigen Szenen. Bereits am frühen Abend gingen zahlreiche Beschwerden bei der Polizei ein, über umherziehende Jugendliche, welche Autos und Personen mit Böllern oder Eiern bewarfen. Gegen 21 Uhr warfen zunächst unbekannte Täter einen selbstgebauten Brandsatz an die Scheibe eines Drogeriemarktes im "Citycenter". Dieser brannte nur teilweise ab; ein Schaden am Gebäude entstand nach erster Inaugenscheinnahme nicht. Durch eine Jugendgruppe von etwa 15 bis 20 Personen wurde die zum Drogeriemarkt alarmierte Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Gaggenau massiv angegangen, es wurden Böller und Flaschen in Richtung der Polizeibeamten geworfen sowie Beleidigungen gerufen. In der Folge teilte sich die Jugendgruppe auf und flüchtete in Richtung Innenstadt und Murgpark, von wo aus sie sich immer wieder neu formierte und in wechselnder Besetzung die verstärkt eingesetzten Streifenwagenbesatzungen angingen. Neben Böller- und Flaschenwürfe zündeten die dunkel gekleideten und teils maskierten Jugendlichen auch ein Behältnis für Hundekotbeutel an. Teilweise nahmen 50 bis 60 Personen direkt oder indirekt an den Ausschreitungen teil. Durch weitere hinzugezogene Einsatzkräfte konnten einzelne fußläufige Gruppen angehalten und die Personalien festgestellt werden. Etwa ein Dutzend Personen im Alter von 11 bis 17 Jahren konnten vorerst identifiziert werden, einige davon führten Maskierungsmittel mit sich. Weiterhin wurde ein Pfefferspray und ein 53 Zentimeter langes Metallrohr bei dieser Gruppe aufgefunden. Eine Vielzahl an weiteren Personen wurden als sogenannte "Mitläufer" erfasst, welche den Beschuldigten Deckung gaben und als "Rückzugsgruppe" dienten. Ein Polizeibeamter kam bei der Verfolgung eines Tatverdächtigen zu Fall und zog sich leichte Verletzungen zu. Ob es weitere verletzte Personen bei diesen Vorfällen gab ist bisher nicht bekannt. Drei Jugendliche, die als sogenannte "Rädelsführer" in Erscheinung getreten sein sollen, wurden vorläufig festgenommen und zum Polizeirevier nach Gaggenau verbracht. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wurden sie ihren Eltern überstellt. Den restlichen Personen wurden Platzverweise erteilt, deren Einhaltung nur mit massiver Polizeipräsenz sichergestellt werden konnte. Erst nach 23 Uhr kehrte Ruhe in der Innenstadt ein. Inwiefern Sachschäden an Gebäuden oder Fahrzeugen entstand, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Da es sich bei den bisher festgestellten Straftaten um teilweise schwerwiegende Delikte handelt, wurde eine Ermittlungsgruppe zur Aufklärung der einzelnen Sachverhalte beim Polizeirevier in Gaggenau eingerichtet. Den ermittelten Tätern drohen nun Anzeigen unter anderem wegen Landfriedensbruch. Die Polizei in Gaggenau bittet Zeugen, die insbesondere Bild- oder Videomaterial von den Vorfällen angefertigt haben, sich unter der Telefonnummer 07225 / 9887 - 0 zu melden.
/vo
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