POL-OG: Landkreis Rastatt - Versprechen, die sich nicht auszahlen - Cybertrading-Fraud bringt Anleger um 600.000 Euro - Wichtiger Hinweis der Polizei
Landkreis Rastatt (ots)
Vergangenen Februar dieses Jahres kam es zu einem Cybertrading-Fraud, bei dem der Geschädigte um 600.000 Euro betrogen wurde. Die Kriminalinspektion 3 der Kriminalpolizei Offenburg, deren Beamte sich mit dem Deliktsbereich Wirtschaftskriminalität beschäftigt, ermittelt derzeit in enger Zusammenarbeit mit der Cybercrime-Zentrale Baden-Württemberg. Alles begann im vergangenen Sommer: Der Senior wurde durch Handywerbung und Fernsehsendungen auf vermeintlich lukrative Kryptoinvestments aufmerksam. Mit einem Einstieg von nur 250 Euro wurden ihm hohe Gewinne in Aussicht gestellt. Nachdem er Kontakt aufgenommen hatte, sollen ihn die vermeintlichen Anlageberater überzeugt haben, 10.000 Euro mit der angeblichen Garantie auf satte Renditen zu investieren. In der Folge trieben es die Betrüger immer weiter. Über sogenannte Teamviewer-Zugriffe sollen sich die Täter Zugang zu seinem Computer verschafft haben und erschlichen sich sensible Daten. In geschickten Gesprächen sollen sie ihn immer wieder gedrängt haben, Geld auf verschiedene ausländische Konten zu überweisen. So verlor er nach und nach eine Summe von 600.000 Euro. Erst eine aufmerksame Bankangestellte zog die Notbremse. Sie bemerkte die ungewöhnlichen Transaktionen und riet dem Mann, sich umgehend an die Polizei zu wenden. Nun laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.
Was ist ein Cybertrading-Fraud? Cybertrading-Fraud bedeutet Betrug beim Online-Handel mit Finanzprodukten. Dabei werden Menschen im Internet dazu verleitet, Geld in gefälschte oder betrügerische Investments zu stecken - zum Beispiel in Aktien, Kryptowährungen oder andere Finanzprodukte. Die Betrüger nutzen oft falsche Handelsplattformen oder geben sich als seriöse Finanzberater aus. Sie versprechen hohe Gewinne, doch in Wirklichkeit verschwindet das investierte Geld, und die Opfer verlieren ihre Ersparnisse.
Wie gehen die Betrüger vor? Der Betrug beim Online-Trading beginnt meist mit verlockenden Versprechungen hoher Renditen. Über Werbung oder bei der gezielten Suche nach Investitionsmöglichkeiten im Internet, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, können Sie auf betrügerische Angebote stoßen. In der Regel werden Sie zu einer einfachen Registrierung auf einer professionell und seriös wirkenden Plattform eingeladen. Nach der Anmeldung kontaktiert Sie eine angebliche Brokerin oder ein angeblicher Broker. Sie werden dazu gedrängt, eine geringe Erstinvestition von 250 Euro zu tätigen. Diese ist sofort erfolgreich und Sie erzielen schnell Gewinne. Gelegentlich erhalten Sie sogar kleinere Auszahlungen. Ihre Geldanlagen können Sie in Echtzeit über Ihren Onlinezugang nachverfolgen. Die anfänglichen Erfolge und das intensive Einwirken der Brokerin oder des Brokers, durch wiederholte Telefonanrufe oder Messenger-Nachrichten, verleiten Sie dazu, noch mehr Geld zu investieren. Doch sobald Sie die Auszahlung Ihrer Gewinne fordern, beginnen die Probleme: Die Auszahlung wird seitens der Trading-Plattform abgelehnt. Die Geldanlagen hätten sich derart verschlechtert, dass ein Totalverlust Ihrer Gelder eingetreten wäre. Die Online-Plattform ist nicht mehr erreichbar oder existiert nicht mehr. Die Brokerin oder der Broker fordert immer weitere Geldbeträge (Gebühren oder Gewinnsteuer), um die Gewinnauszahlung anzuweisen. Eine tatsächliche Investition findet nie statt. In allen Varianten ist von einem Verlust Ihres Vermögens auszugehen.
Wie können Sie sich nun vor solchen Betrügereien schützen und erkennen falschen Investments? Das Landeskriminalamt hat hierfür folgende Tipps, zur Erkennung solcher Betrugsmaschen und zum Schutz vor diesen: - Werden Sie stutzig, wenn sie über Internetplattformen mit kleinen Anlagebeträgen angelockt und hohe Renditen versprochen werden. - Informieren Sie sich genau über die Trading-Plattform, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen. - Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot in Ruhe zu prüfen und zu bewerten. - Wenn über die Anbieter das Herunterladen von Fernwartungssystemen angeregt werden, sollten die Alarmglocken schrillen. - Bei seriösen Anbietern erfolgt eine Verifizierung des Kunden durch Postident/Videoident oder vergleichbarer Verfahren. Keinesfalls werden Sie aufgefordert Ausweiskopien per E-Mail oder WhatsApp zu übermitteln. - Geben Sie keine vertraulichen Daten, wie Zahlungsdaten zum Online-Banking oder Depot, preis. - Erlauben Sie keiner fremden Person einem Remote-Zugang zu Ihrem Rechner. - Nutzen Sie den Service der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg oder einer unabhängigen Finanzberatung und lassen Sie Angebote prüfen. - Wenden Sie sich im Betrugsfall an die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de.
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