POL-RT: Angriff im Hauptbahnhof am 2. August 2014 aufgeklärt (Nachtrag zur Meldung vom 08.08.2014)
Reutlingen (ots)
Tübingen (TÜ) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Tübingen und des Polizeipräsidiums Reutlingen:
Der Angriff auf einen 42-jährigen, chinesischen Staatsbürger am 2. August 2014 im Hauptbahnhof Tübingen ist aufgeklärt. Ermittler des Kriminalkommissariats Tübingen nahmen am Donnerstagmorgen einen 38-jährigen Tübinger vorläufig fest. Weil der Verdacht besteht, dass der Verdächtige die Tat unter dem Eindruck einer psychischen Erkrankung verübt hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft Tübingen gegen den 38-Jährigen einen Unterbringungsbefehl, den die Haftrichterin beim Amtsgericht Tübingen noch am selben Tag in Vollzug setzte. Der Verdächtige wurde in die forensische Klinik eines Zentrums für Psychiatrie eingeliefert.
Wie bereits berichtet, war das 42-jährige Opfer am Abend des 2. August 2014, gegen 20 Uhr, mit seiner Familie im Bereich des Blumengeschäfts im Bahnhofsgebäude auf einer Bank gesessen, als ein ihm nur flüchtig und nicht namentlich bekannter Mann auf ihn zukam. Weil der 42-Jährige vor geraumer Zeit schon einmal mit dem Mann geplaudert hatte, stand er auf, um diesen zu begrüßen. Anstatt die Begrüßung zu erwidern, versuchte der damals noch Unbekannte nach jetzigem Ermittlungsstand, mit einem Messer auf den Oberkörper des 42-Jährigen einzustechen, der die Hand des Angreifers aber festhalten konnte. Durch Schreie der Ehefrau wurden Passanten auf das Geschehen aufmerksam, worauf der Verdächtige das Bahnhofsgebäude verließ. Verletzt wurde niemand.
Auf die Spur des polizeilich bereits wegen Körperverletzungsdelikten bekannten, jetzigen Beschuldigten kamen die Ermittler durch einen Hinweis eines Polizeibeamten des Polizeipostens Innenstadt. Zusätzlich war nach der Presseveröffentlichung am 8. August auch in sozialen Netzwerken auf den 38-Jährigen hingewiesen worden. Die nachfolgenden Ermittlungen erhärteten den Tatverdacht. Auf richterliche Anordnung wurde deshalb am Donnerstag die Wohnung des Tübingers durchsucht, das mutmaßliche Tatmesser, ein etwa 20 cm langes Küchenmesser, wurde aufgefunden und beschlagnahmt. Der Beschuldigte räumte nach seiner Festnahme den Vorfall ein, wies aber einen Tötungsvorsatz zurück. Der Angriff dürfte nach jetzigen Erkenntnissen auf die psychische Erkrankung des Mannes zurückzuführen sein.
Die weiteren Ermittlungen, die wegen des Verdachts des versuchten Totschlags geführt werden, dauern an. Die Polizei bittet noch einmal die beiden Passanten, eine Frau und ein Mann, die durch die Schreie der Ehefrau des Opfers auf das Geschehen aufmerksam geworden waren, sich unter Telefon 07071/972-8660 als Zeugen zur Verfügung zu stellen. (ak)
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