POL-RT: Ergänzende Pressemeldung zum Brand in Rottenburger Flüchtlingsunterkunft
Reutlingen (ots)
Rottenburg (TÜ): Brandursache noch unklar - 25-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet - Fünf von sechs Verletzten aus der Klinik entlassen
Noch unklar ist die Ursache des Brandes in einer Unterkunft für Asylbewerber am frühen Montagmorgen in der Rottenburger Saint-Claude-Straße (siehe Pressemitteilung vom 07.09.2015, 5.55 Uhr). Nach den bisherigen Erkenntnissen soll das Feuer im Inneren des östlichen Gebäudeteils ausgebrochen sein. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen hat eine 25-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Mehrere Kriminaltechniker untersuchen mit Unterstützung von Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg die Brandstelle. Die Vernehmungen der Bewohner und potenziellen Zeugen dauern noch an.
Wie bereits berichtet, war der Brand in dem Gebäude gegen 2 Uhr bemerkt worden. Mehrere Anwohner alarmierten über Notruf die Einsatzkräfte, nachdem die Rauchmeldeanlage Alarm ausgelöst hatte. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen die Container im östlichen Gebäudeteil im Vollbrand. Die Bewohner hatten das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen.
Insgesamt sechs Personen, zwei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 26 und 46 Jahren, wurden verletzt. Die beiden 26-jährigen Frauen hatten beim Sprung aus einem Fenster im ersten Obergeschoss Beinverletzungen erlitten. Sie konnten nach ärztlicher Versorgung die Klinik bereits wieder verlassen. Ein weiterer Mann, der sich leichter verletzt hatte, und zwei Bewohner, die eine Rauchgasintoxikation erlitten hatten, konnten ebenfalls bereits entlassen werden. Derzeit wird noch ein 26-Jähriger stationär behandelt, der erst im Laufe des Tages über gesundheitliche Beschwerden geklagt hatte und deshalb ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Mann war ebenfalls über ein Fenster aus dem Gebäude geflüchtet und hatte offenbar Rauchgase eingeatmet. Zwei unverletzte, schwangere Frauen wurden vorsorglich ambulant in einer Klinik untersucht.
Das aus zahlreichen Einzelcontainern bestehende, zweistöckige Gebäude wurde bei dem Brand so stark beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar ist. Der immense Sachschaden kann noch nicht genau beziffert werden. Die obdachlos gewordenen Flüchtlinge, die insbesondere aus Gambia und den Balkanstaaten stammen, wurden zunächst in die Rottenburger Festhalle gebracht, wo sie von Mitarbeitern des DRK, der Stadt Rottenburg und der Feuerwehr versorgt und betreut wurden. Das Landratsamt Tübingen sorgt für die weitere Unterbringung der Flüchtlinge und wird hierüber noch separat informieren. (ak)
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