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Polizeipräsidium Reutlingen

POL-RT: Seniorin betrogen - Polizei warnt erneut vor Betrügern, die sich als Polizeibeamte ausgeben

Reutlingen (ots)

Landkreise Reutlingen, Esslingen und Tübingen:

Um mehrere tausend Euro ist am Montag eine Seniorin aus einer Tübinger Kreisgemeinde von einem unbekannten Telefonbetrüger geprellt worden.

Am Sonntagabend, gegen 18 Uhr, hatte die 91-jährige Frau einen Telefonanruf erhalten. Der Betrüger, ein angeblicher Herr Bach, gab sich als Ermittler des örtlichen Polizeireviers aus und behauptete, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und man habe zwei Täter geschnappt. Zwei weitere wären flüchtig. Bei dieser angeblichen Festnahme seien Notizen und Aufzeichnungen mit dem Namen der Angerufenen gefunden worden. Angeblich sollen auch Bankangestellte in die Sache verwickelt sein, weshalb sie Stillschweigen bewahren sollte. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem Betrüger zudem, der Angerufenen persönliche Daten über ihre Lebens- und Vermögensverhältnisse zu entlocken. Am Montagmorgen meldeten sich der Ganove erneut bei der alten Dame und setzte sie so unter Druck, dass die verunsicherte Frau eine größere Geldsumme vom Sparbuch abhob und den Tätern überließ. Erst nachdem die dreisten Betrüger am Dienstag erneut bei der Frau anriefen und sie zu einer weiteren Abhebung einer weiteren, größeren Bargeldsumme veranlassten, flog der Schwindel auf und die Polizei wurde alarmiert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen gehen derzeit nahezu täglich Anzeigen ein, bei denen versucht wurde, mit nahezu immer der gleichen Masche, man hätte in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen, gerade ältere Menschen um ihr Erspartes zu prellen. Mit dem Hinweis, bei dieser angeblichen Festnahme seien Notizen und Aufzeichnungen mit dem Namen der Angerufenen gefunden worden, setzen sie ihre Opfer unter Druck und erwecken so den Eindruck, dass auch sie bald von den Einbrechern heimgesucht werden und Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien.

Zu der Vorgehensweise gehört es auch, dass die Kriminellen ankündigen, Polizisten in zivil oder ein Taxifahrer kämen vorbei und würden die Wertsachen zur sicheren Aufbewahrung abholen, oder man solle das angebliche Falschgeld, das man von der Bank bekomme vor das Haus legen, damit angebliche Polizeibeamte es abholen und gegen echtes Geld umtauschen können. Eine Masche, vor der die Polizei in der Vergangenheit bereits mehrfach eindringlich gewarnt hat und laufend warnt.

Die Taten ereigneten sich in allen Gemeinden in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen.

Das Polizeipräsidium Reutlingen warnt vor diesen Betrügern und rät:

   - Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
   - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie 
     den Hörer auf, so werden Sie die Betrüger los.
   - Werden Sie misstrauisch

o bei Forderungen nach schnellen Entscheidungen,

o bei Kontaktaufnahme mit Fremden sowie

o bei Forderungen nach persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.

o wenn an Ihre Zivilcourage appelliert und auf Ihre angebliche Bürgerpflicht hingewiesen wird, der "Polizei" zu helfen.

o wenn auf einen bevorstehenden Einbruch oder auf einen angeblichen Haftbefehl hingewiesen wird und angeblich eine Geldzahlung zur Abwendung notwendig ist.

o wenn sie zum Kauf eines angeblich sicheren Mobiltelefons aufgefordert werden oder Ihnen der Anrufer gar ein solches zur Verfügung stellen möchte.

   - Übergeben oder überweisen Sie nie Geld einem Fremden, egal für 
     wen er sich ausgibt oder in wessen Auftrag er angeblich handelt.
   - Geben Sie keine Auskünfte über Ihre persönlichen und 
     finanziellen Verhältnisse.
   - Notieren Sie sich auf jeden Fall die Telefonnummer des Anrufers 
     und überprüfen Sie seine Angaben mit Hilfe Ihrer Angehörigen. 
     Wenn jemand wirklich Hilfe benötigt, wird er Verständnis dafür 
     haben, wenn Sie sein Anliegen überprüfen und jemanden zu Rate 
     ziehen.
   - Fragen Sie auch genau nach, wenn sich ein unbekannter, 
     angeblicher Angehöriger oder Bekannter meldet und von sich aus 
     seinen Namen nicht nennt. Bieten Sie dem Anrufer auf keinen Fall
     einen Namen an, den er dann nutzen kann, um weiter Ihr Vertrauen
     zu erschleichen.
   - Wenn sich der Verdacht ergibt, dass es sich um einen 
     betrügerischen Anruf handelt, wählen Sie unverzüglich die 110 
     und teilen den Sachverhalt der Polizei mit. Benutzen Sie nicht 
     die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.
   - Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie 
     vertrauen.

Das Polizeipräsidiums Reutlingen hat in eigens produzierten Videos einen solchen Anruf nachgestellt und gibt Tipps und Hinweise, um mögliche Opfer aber insbesondere auch die Angehörigen der oft älteren Geschädigten zu sensibilisieren.

Die Videos sind im Internet auf der Homepage des Polizeipräsidiums Reutlingen unter https://ppreutlingen.polizei-bw.de, der Facebook-Seite des Polizeipräsidiums Reutlingen unter www.Facebook.com/PolizeiReutlingen/Videos und auf Twitter bei twitter.com/PolizeiRT zu finden.

Weitere Tipps und Informationen zum Schutz vor diesen Betrügern finden sich auch unter www.polizei-beratung.de (cw)

Rückfragen bitte an:

Christian Wörner (cw), Telefon 07121/942-1102

Polizeipräsidium Reutlingen
Telefon: 07121 942-0
E-Mail: reutlingen.pp.pressestelle@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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