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Polizeipräsidium Reutlingen

POL-RT: Telefonbetrüger verursachen erneut hohen Schaden (Warnhinweis)

Reutlingen (ots)

Landkreise Reutlingen, Esslingen und Tübingen:

Um Schmuck, Wertsachen und Bargeld im Wert von mehr als hunderttausend Euro sind drei Senioren in Lichtenstein und Deizisau in den vergangenen Tagen von Telefonbetrügern, die sich als Polizeibeamte ausgaben, geprellt worden.

Nach wie vor kommt es in allen drei Landkreisen des Polizeipräsidiums Reutlingen nahezu täglich zu zahlreichen betrügerischen Anrufen, in denen die Kriminellen auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, an das Bargeld und die Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Die Masche der Betrügern reicht dabei unter anderem vom selbsternannten Polizeibeamten oder Staatsanwalt, der zur Sicherung des Vermögens der Angerufenen vor angeblichen Einbrüchen oder Überfällen die Aushändigung des Hab und Guts verlangt, über den vermeintlichen Angehörigen in einer Notlage bis hin zum vorgegaukelten Glück in einem Gewinnspiel. Auch wenn in vielen Fällen die Opfer den Betrug rechtzeitig erkennen und auflegen, gelingt es den versierten und offenbar gut geschulten Betrügern immer wieder ihre Opfer so unter Druck zu setzen, dass sie ihr Vermögen den Kriminellen aushändigen.

Zwischen Dienstag, 26.11., und Donnerstag dem 28.11. erhielt ein 82-jähriger Mann aus Deizisau mehrere solcher betrügerischen Anrufe. Der Kriminelle gab sich als Oberkommissar der Polizei Esslingen aus und behauptete, man ermittle gegen eine örtliche Bank und habe vor diese in den nächsten Tagen zu stürmen. Er solle dafür als Lockvogel mitarbeiten, hierzu einen fünfstelligen Geldbetrag von der Bank abheben und zur Verfügung stellen. In mehreren Anrufen an den Folgetagen gelang es dem Betrüger das Vertrauen seines Opfers zu erschleichen, sodass der Senior mehrere zehntausend Euro von der Bank abholte und einem Unbekannten übergab. Erst Tage später, als das Geld nicht wie vorgegaukelt wieder auf das Konto des Mannes zurück überwiesen wurde, schöpfte das Opfer Verdacht und meldete sich bei der Polizei.

Am vergangenen Sonntag erhielt eine 70-Jährige aus Lichtenstein am späten Abend, gegen 21.30 Uhr, einen betrügerischen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Dieser setzte sie mit der frei erfundenen und immer wieder gebräuchlichen Geschichte über eine angeblich erfolgte Festnahme eines Einbrechers in der Nachbarschaft unter Druck. Bei diesem hätte man Hinweise auf einen bevorstehenden Einbruch bei der Lichtensteinerin gefunden. Im weiteren Verlauf gab die Seniorin Informationen über ihre Vermögensverhältnisse preis. In weiteren Anrufen an den Folgetagen erweckte der Anrufer bei seinem Opfer den Eindruck, dass deren Bargeld weder zuhause noch auf der Bank sicher sei. Das Vertrauen in die Angaben des selbst ernannten Polizeibeamten ging so weit, dass die Frau Schmuck und Wertsachen in mehrstelligem Wert von der Bank abholte und einem Unbekannten übergab. Erst geraume Zeit später wurde die Seniorin misstrauisch und erstattete Anzeige. Der Abholer, der die Wertgegenstände am Dienstag, gegen 11.30 Uhr, in Lichtenstein-Unterhausen entgegen nahm, wird als etwa 20 bis 25 Jahre alt, etwa 170 Zentimeter groß und von normaler Statur beschrieben. Er hatte schwarze Haare und einen schwarzen Vollbart. Er trug eine schwarze Bekleidung, die ähnlich einer Arbeitskleidung beschrieben wird und eine Schildmütze. Insgesamt wirkte der Mann ungepflegt. Hinweise zu dem Unbekannten bitte an das Polizeirevier Pfullingen, Telefon 07121/9918-0.

Ebenfalls am vergangen Sonntag, gegen 20.45 Uhr, erhielt eine 81-jährige Frau aus Lichtenstein einen Anruf. Auch hier gab sich der Betrüger als angeblicher Kriminaloberkommissar Schulze der Kriminalpolizei Reutlingen aus. Wiederum erschlich sich der Ganove das Vertrauen der alten Dame, erfragte ihre Vermögensverhältnisse und gab vor, man hätte in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen, bei denen Aufzeichnungen über ihre Ersparnisse gefunden worden seien. Mit der Behauptung, ihr Geld solle ins Ausland transferiert werden und wäre auf der Bank nicht mehr sicher, setzte der Betrüger die alte Dame so unter Druck, dass sie nach weiteren Anrufen in den Folgetagen mehrmals hohe Geldsummen von ihrer Bank abholte und den Betrügern übergab. Der Betrug flog erst auf, als die Seniorin am Mittwoch den Vorfall einer Bekannten erzählte und nachfolgend Anzeige erstattete.

Das Polizeipräsidium Reutlingen hat in eigens produzierten Videos einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten nachgestellt und gibt Tipps und Hinweise, um mögliche Opfer, aber insbesondere auch die Angehörigen der oft älteren Geschädigten zu sensibilisieren. Die Videos sind im Internet auf der Homepage des Polizeipräsidiums Reutlingen unter https://ppreutlingen.polizei-bw.de, der Facebook-Seite des Polizeipräsidiums Reutlingen unter www.Facebook.com/PolizeiReutlingen/Videos und auf Twitter bei www.twitter.com/PolizeiRT zu finden.

Die Polizei rät außerdem:

   - Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere 
     Amtspersonen bei Ihnen an und fragen Sie nach ihren persönlichen
     Verhältnissen oder bestehendem Vermögen aus. Geben Sie niemandem
     derartige Auskünfte.
   - Niemals fordert die Polizei Sie zur Übergabe von Geld und 
     Wertsachen auf.
   - Lassen Sie sich nicht davon täuschen, wenn auf ihrem Display 
     eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer 
     einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine 
     Notrufnummer aussieht - diese Anzeige kommt durch technische 
     Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem 
     ganz anderen Anschluss anrufen.
   - Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
   - Wenn sich der Verdacht ergibt, dass es sich um einen 
     betrügerischen Anruf handelt, legen Sie sofort auf und melden 
     Sie diesen unverzüglich der Polizei.
   - Die Polizei bietet unter www.polizei-beratung.de Tipps und 
     Informationen zum Schutz vor diesen Betrügern zum Download an. 
     (cw)

Rückfragen bitte an:

Christian Wörner (cw), Telefon 07121/942-1102

Polizeipräsidium Reutlingen
Telefon: 07121 942-0
E-Mail: reutlingen.pp.pressestelle@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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