POL-UL: (UL) Ulm - Schockanrufer aktiv
Am Dienstag brachten Betrüger eine 86-Jährige in Ulm um ihr Erspartes.
Ulm (ots)
Gegen 16 Uhr klingelte das Telefon der Frau aus Ulm. Mit weinerlicher Stimme täuschte eine Betrügerin vor, die Nichte der Frau zu sein. Sie habe einen Unfall verursacht bei dem eine Frau gestorben sei. Anschließend gab sich eine weitere Betrügerin als Polizistin aus. Um die angeblich in Haft sitzende Nichte nun gegen Kaution freizukaufen, forderte sie Geld. Die 86-Jährige hatte Bargeld zuhause. Die angebliche Polizistin teilte mit, eine Abholerin vorbeizuschicken. Gegen 16.30 Uhr klingelte eine etwa 30 Jahre alte Frau mit dunkelbraunen Haaren. Die Seniorin übergab der Unbekannten ihr Erspartes. Später flog der Betrug auf. Die Kriminalpolizei Ulm (Tel. 0731/1880) ermittelt nun und sucht nach den Betrügern.
Im Laufe des Dienstags kam es zu weiteren sogenannten "Schockanrufen" in Ulm, bei denen es jedoch zu keiner Geldübergabe kam. Bei allen Schockanrufen war die Rufnummer der Betrüger unterdrückt.
Die Polizei weist darauf hin, dass man sich vor Telefonbetrügern schützen kann. Zwischenzeitlich sind die Maschen, wie die Betrüger an das Geld der Angerufenen kommen wollen, vielfältig. Oft geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte, meist Tochter, Sohn oder Enkel, oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Die Anrufer berichten etwa von einem Verkehrsunfall, in dessen Folge ein Familienmitglied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird. Dieses Vorgehen wird "Schockanruf" genannt.
Aber auch falsche Mitarbeiter von Software-Unternehmen, falsche Polizeibeamte oder der sogenannte Enkeltrick sollen meist ältere Menschen dazu bringen, Geld oder andere Wertgegenstände und Schmuck auszuhändigen oder Überweisungen durchzuführen. In vielen Fällen durchschauten die Angerufenen die Betrugsmaschen und die Betrüger gehen leer aus. Leider fallen aber auch immer wieder Menschen auf Betrüger herein und werden um Ihr Vermögen gebracht.
Die Polizeiliche Kriminalprävention klärt darüber auf, wie sich jeder vor Betrug schützen kann. Sie gibt folgende grundsätzlichen Verhaltenstipps:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. - Legen Sie den Hörer auf. Wer sich nicht in ein Gespräch verwickeln lässt, kann dabei auch nicht irregeführt werden. - Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach Geld oder persönlichen Daten. - Legen Sie unbedingt zuerst auf! Wählen sie erst dann selbst die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit - Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. - Die Betrüger suchen in Telefonverzeichnissen vor allem nach Vornamen, die auf ältere Personen hindeuten. Wer sein Risiko solcher Anrufe verringern will, der sollte sich aus den öffentlichen Verzeichnissen streichen lassen oder veranlassen, dass der Vorname nur abgekürzt genannt wird. - Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte. - Geben Sie bitte diese Tipps in Ihrem Familien- und Freundeskreis weiter.
Wichtige Tipps zum Schutz von Telefonbetrügern erhalten Sie in der Broschüre "Vorsicht, Abzocke!". Diese finden sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
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Thomas Hagel, Tel.: 0731/188-1111
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