POL-MS: Festnahmen im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen - Hochmotorisierte Fahrzeuge an Tätergruppen verliehen
Münster/Bonn/Ibbenbüren/Rheda-Wiedenbrück/Rheinland-Pfalz (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Münster und der Polizei Münster
Den Strafverfolgungsbehörden sind nach umfangreichen Ermittlungen einer eingesetzten Ermittlungskommission zwei Festnahmen im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen gelungen.
Am Freitagmorgen (3.6., 6 Uhr) nahmen Einsatzkräfte einen 22 Jahre alten Tatverdächtigen in Maassluis, einer Stadt in den Niederlanden, und einen 36 Jahre alten Tatverdächtigen in Halle (Westfalen) fest.
Beide stehen im Verdacht, seit September 2021 bei mehreren Geldautomatensprengungen Hilfe geleistet zu haben. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, für zum Teil bereits bekannte und zum Teil noch unbekannte Tatverdächtige hochmotorisierte Fahrzeuge der Marke Audi in dem Wissen und mit dem Ziel beschafft zu haben, sie zur Flucht nach Geldautomatensprengungen zu nutzen. Der 36-jährige Tatverdächtige steht zudem im Verdacht, Sportwagen betrügerisch erlangt zu haben. Dem 22-Jährigen wird vorgeworfen an acht Taten beteiligt zu sein. Der 36-Jährige soll an sechs Taten, unter anderem in Ibbenbüren, Rheda-Wiedenbrück und Viersen, beteiligt gewesen sein.
In einigen Fällen liegen bereits konkrete Ermittlungsergebnisse zum Ablauf der Taten vor: Demnach soll der 22-jährige Tatverdächtige die Fahrzeuge von Deutschland in die Niederlande überführt und sie dort Tätergruppen übergeben haben. Sie reisten bisherigen Erkenntnissen zufolge zur Tatbegehung nach Deutschland ein, montierten zum Teil kurz vor der Tat gestohlene Kennzeichen und suchten für die Sprengungen unterschiedliche Orte auf. In den meisten Fällen sollen sie Beute gemacht haben, einige Taten blieben im Versuch stecken. Die Schadenssumme der bekanntgewordenen Taten, an denen die Männer beteiligt gewesen sein sollen, liegt bei circa 810.000 Euro. Die Summe des bisher bekannten Sachschadens liegt bei über einer Millionen Euro.
Bereits im Vorfeld der Festnahmen erwirkte die Staatsanwaltschaft Münster Haftbefehle unter anderem wegen des Verdachts der Beihilfe zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Beide Tatverdächtige werden nun einem Haftrichter vorgeführt.
Die verdeckten Ermittlungen der Kommission führten bereits zu mehreren Festnahmen:
Am 23. März konnten drei Tatverdächtige in Meckenheim kurz vor einer Tat festgenommen werden. Die Polizei Bonn veröffentlichte eine Pressemitteilung: https://polizei.nrw/presse/meckenheim-drei-mutmassliche-geldautomatensprenger-festgenommen-meldung-2
Am 25. Mai wurden zwei Tatverdächtige nach einer Sprengung in Rheinland-Pfalz auf der Flucht in Belgien (Eupen) festgenommen. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der Staatsanwaltschaft Mainz dauern an.
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